„Geisterbahn“ – Lesung von Ursula Krechel aus ihrem 2018 erschienen Roman über den Völkermord an den Sinti.
In ihrem Roman erzählt Ursula Krechel über fast ein Jahrhundert hinweg die Geschichte der Sinti-Familie Dorn, die unter der NS-Herrschaft Verfolgung, Sterilisation, Verschleppung und Zwangsarbeit erleidet. Nach dem Krieg, der nahtlos in die frühe Bundesrepublik übergeht, haben sie fast alles verloren: Familienmitglieder, ihre Existenzgrundlage und das Vertrauen in ihre Umgebung. Das jüngste Kind, Anna, sitzt nach dem Krieg mit anderen Kindern in einer Klasse, ohne dass jemand fragt, wie sie überlebt haben. Ursula Krechel war als Theaterdramaturgin tätig, hat viele lyrische und epische Werke veröffentlicht und gilt als bedeutende deutsche Autorin, die mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde – darunter der Deutsche Buchpreis 2012 und der Jean-Paul-Preis für das Lebenswerk 2019.
Der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg e.V. (VDSR-BW) veranstaltet in diesem Jahr eine Reihe von Lesungen und Workshops unter dem Motto „Selbstverständlich! Teil von Mannheims Vielfalt“. Das Projekt unserer Lesereihe wird durch den Aktionsfonds der Stadt Mannheim unterstützt und soll Vorurteile und Klischees gegenüber Sinti und Roma sowie anderen Minderheiten durch Begegnungen zwischen dem Publikum und den Autoren und Autorinnen auflösen. Die Lesung von Ursula Krechel bildet den Auftakt dieser Veranstaltungsreihe.















