Namibia war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. 1904 -1908 führte Deutschland einen Vernichtungskrieg gegen die die namibische Bevölkerung, insbesondere die Ovaherero und Nama. Kolonialherrschaft und weiße Dominanz setzten sich unter der darauf folgenden südafrikanischen Verwaltung fort. Erst 1990 erlangte Namibia die staatliche Unabhängigkeit.
Die Einwohner:innen Windhoeks leiden noch heute unter den Folgen der Kolonialherrschaft. 70% des nutzbaren Landes sind im Besitz von Weißen, es besteht eine extreme Ungleichheit von Einkommen und Vermögen. Das Stadtzentrum ist immer noch geprägt von Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit. Eine aktive und privilegierte Minderheit spricht deutsch.
Seit der Unabhängigkeit sind jedoch in Windhoek bereits einige koloniale Straßennamen umbenannt und Denkmäler abgebaut worden.
Mannheim erlebte während der deutschen Kolonialzeit eine wirtschaftliche Blüte und profitierte auch von Geschäften mit Kolonien. Kulturgüter aus Kolonien füllten die Museumsdepots. Der aus Seckenheim stammende Theodor Seitz residierte als Gouverneur in Windhoek.
In der Zeit der NS-Diktatur wurden in Rheinau-Süd Straßen nach sogenannten Kolonialpionieren benannt, die an der kolonialen Eroberung Namibias beteiligt waren. Im Februar 2022 hat der Mannheimer Gemeinderat beschlossen, die betroffenen Straßen umzubenennen, da die Benennung nicht mehr den heutigen Wertevorstellungen entspricht.
Eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Mannheim
und des Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim