Mahnwache: Klare Kante gegen die „Jahrestagung der Juden in der AfD“ gezeigt (mit Fotogalerie)

Die AfD Heidelberg war bemüht den Veranstaltungsort geheim zu halten. Man wollte am 22.09.19 ganz offensichtlich unter seinesgleichen tagen. Die Öffentlichkeit inklusive Medienvertreter explizit ausschließen. Da hatten die blau-radikalen Vertreter der AfD jedoch die Rechnung ohne die kritische Bevölkerung gemacht. Rund 250 Menschen folgten dem Aufruf des Bündnisses „Frauen gegen Rechts Rhein-Neckar“. Kritik im Vorfeld geäußert aus dem AfD-Lager, dass die Protestveranstaltung „anti-jüdisch“sei, war an den Haaren herbeigezogen.

Juden in der AfD – wie geht das?

In einer Partei, die Antisemiten in den eigenen Reihen duldet. Die nach mehrheitlicher Ansicht rassistisch, völkisch-nationalistisch und demokratiefeindlich in Erscheinung tritt und in gewählten Parlamenten mit ihrer Parteipropaganda Unfrieden stiftet. Laut Alexander Gauland ist dies möglich: „Wir sind eine junge, gährige Partei“ (Zitat Ende). In dieser Partei gab es eine Zeit lang die Arbeitsgruppe „Homosexuelle in der AfD“. Inzwischen nicht mehr. „Christen in der AfD“ gibt es weiterhin. Wen wundert dies? Dort versammelt sind zumeist ultra-orthodoxe, klerikale „Christenmenschen“ mit rechts-nationalem Gedankengut; nicht selten Anhänger des rechtsradikalen „Flügel“ der Partei, der von Björn Höcke dominiert wird.

Wie am 28.09.19 bekannt wurde hat das Verwaltungsgericht Meiningen (Thüringen) entschieden, dass man Björn Höcke, AfD-Landeschef in Thüringen und Spitzenkandidat für die Landtagswahlen im Oktober, als „Faschist“ bezeichnen darf.

Jüdische Organisationen, darunter auch der Zentralrat der Juden in Deutschland, haben sich schon vor geraumer Zeit von der AfD deutlich distanziert und öffentlich bekundet, dass diese Partei in keiner Weise die Interessen und Wertvorstellungen von Menschen jüdischen Glaubens vertritt.

Ganz Heidelberg hasst die AfD

Ganz so deutlich wurde es in den diversen Reden, die bei der Mahnwache unter dem Motto „für Vielfalt und gegen das Vergessen“, gehalten wurden nicht gesagt. Über 60 Organisationen im Rhein-Neckar-Raum mit etwa 250 Personen nahmen an der Mahnwache vor der Türschwelle, durch Hamburger-Gitter unter starker Präsenz der Polizei von den Besuchern der sogenannten Jahrestagung der innerparteilichen Interessensgruppe JAfD getrennt, des Schlosshotel Molkenkur teil. Sinngemäß und wenn man sich mit TeilnehmerInnen unterhielt, hätten doch gerne zahlreiche Personen ihre Ablehnung gegenüber dieser Partei genauso äußern wollen. Darauf wurde jedoch angesichts der Mahnwache verzichtet.

Ein Redner sagte (Zitat):

„ …wieder einmal erleben wir an diesem Tag einen Versuch der sogenannten „Alternative für Deutschland“ sich einen Platz in der gesellschaftlichen Normalität zu erschleichen. Als Deckmantel soll heute eine Tagung der JAfD herhalten, um dem Auftritt von Neonazisten wie Andreas Kalbitz und Alice Weidel ein freundliches Gesicht zu verpassen. …Laut einer Allensbach-Umfrage vom Sommer 2018 gaben 17% der AfD-Anhänger an, nicht neben Juden wohnen zu wollen; der Durchschnitt in der Bevölkerung ergibt einen Wert von 3%. Mehr als die Hälfte der befragten AfD-AnhängerInnen folgt demnach zudem dem rassistischen Klischee, Juden hätten „weltweit zu viel Einfluss“. …Auch auf der Facebook-Seite eines Herrn Niebel, Stadtrat in Heidelberg, wird sich mit Fleiß daran beteiligt, antisemitisch grundierte Verschwörungstheorien beispielsweise gegen George Soros weiter zu verbreiten, der „Europa durch „Umvolkung““ schwächen wolle, ein klassisches und altes antisemitisches Motiv. Auch bei der AfD Heidelberg ist man nicht übermäßig empfindlich, wenn auf ihrem Internetauftritt sogar unter der empört vorgetragenen Beschwerde über den Widerstand gegen sie als angeblich „judenfeindlich“ frei vom Leder gezogen wird gegen das (Zitat) „wurzellose jüdische Finanzkapital“ und „Angela Merkel als Teil der zionistischen Verschwörung“. …Die Inhalte der AfD sind keine „Meinungen“, die man aushalten muss, sie sind menschenverachtend von Grund auf. Wir werden uns immer gegen das einsetzen, was Kern und Grundlage der AfD und ihres Weltbilds ist, völlig unbeeindruckt davon, mit welchen Spielchen versucht wird, es zu verdecken: die Einteilung des Menschen in wertvoll und wertlos. Wir werden uns heute und auch in Zukunft allen entgegen stellen die gegen die Würde des Menschen vorgehen und allen, die sie darin, auf welche Art auch immer, unterstützen. Nie wieder!“ (Zitat Ende)

(Die vollständige Rede der AIHD liegt der Redaktion vor)

Musikalisch begleitet wurde die Mahnwache von Michael Csaszkóczy (Antifa-Aktivist), der Mannheimer Sängerin Gizem, sowie einer Samba-Trommlergruppe in lila-pink.

Offener Brief an das Management des Schlosshotel Molkenkur

Im Vorfeld der Mahnwache hatte das Bündnis „Frauen gegen Rechts Rhein-Neckar“ zu einem Pressegespräch eingeladen und einen offenen Brief an die Adresse der Hotelleitung veröffentlicht. Darin wird die Vermietung von Räumlichkeiten an die AfD begründet kritisiert. Es wurde dazu aufgefordert nicht an die AfD zu vermieten und die Veranstaltung nicht stattfinden zu lassen.

„Die AfD ist demokratisch gewählt und nicht verboten“, so sinngemäß Frau Scheuerle (Hotel-Chefin) gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung. Ob und inwiefern sich diese Meinung und Haltung langfristig auswirken wird, bleibt dahingestellt.

 

(Bericht: cr / Fotos: dk und cr)

Fotogalerie:




Frauen gegen Rechts Rhein-Neckar setzten ein klares Zeichen gegen AfD-Veranstaltung in Mannheim (mit Bildergalerie und Kommentar)

Am 06.09.19 hatte der Kreisverband der AfD Mannheim die wegen eines Spendenskandals in Kritik stehende Partei-Vize und mit einer Frau in Partnerschaft lebende Alice Weidel, sowie den Spitzenkandidaten bei der Sachsenwahl vor einer Woche, Tino Chrupalla, als Redner eingeladen.

 

 

Diesen Umstand wollten viele Menschen in der Rhein-Neckar-Region nicht unbeantwortet lassen. Rund 300 Personen kamen zum Gegenprotest der Frauen gegen Rechts Rhein-Neckar. Zwei weitere Kundgebungen waren an diesem Tag angemeldet. Ob und wo diese stattfanden war für den KIM-Reporter nicht festzustellen.

Es gab auch Kritik an den Gegenprotesten. Zudem sollen Frauen bei der Parteiveranstaltung in der Kulturhalle Mannheim-Feudenheim von Männern körperlich angegriffen worden seien.

„Lesben gegen Alice Weidel – Kein Platz für Nazi-Propaganda“

war auf einem Transparent auf der Lkw-Bühne der Veranstalter zu lesen. Dieses Motto stand sinnbildlich für einen wesentlichen Querschnitt der Teilnehmerinnen am Gegenprotest, der auch kritisiert wurde (Siehe Kommentar). Darüber hinaus wurde der Protest von zahlreichen Organisationen getragen und vor Ort unterstützt durch:

ILSE Rhein-Neckar e.V., Frieda e.V., CSD Rhein-Neckar e.V. und dem Queerfeministischen Kollektiv Heidelberg, sowie von der Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände und -gruppen, SPD Heidelberg, DIE LINKE Heidelberg, Jusos Heidelberg, Offenes Antifaschistisches Treffen Mannheim, SPD Mannheim-Feudenheim, Linksjugend [’solid] Heidelberg/Rhein-Neckar, Bündnis 90/Die Grünen Heidelberg, Queerdelta, Queeres Netzwerk Heidelberg, DIE LINKE Mannheim, Grüne Jugend Heidelberg, AfD Watch Heidelberg, Jusos Rhein-Neckar, SPD Rhein-Neckar, DIE LINKE Ludwigshafen und Aufstehen gegen Rassismus Rhein-Neckar (Stand 03.09.19). Aufgerufen den Protest zu unterstützen hatte auch das Bündnis Mannheim gegen Rechts. Die Ortsgruppe der VVN-BdA Mannheim war ebenfalls vor Ort vertreten.

 

Starke Frauen und Rednerinnen ergriffen das Wort – wortwörtlich und auch musikalisch

Laut und deutlich und sehr individuell fielen die verschiedenen Redebeiträge aus, die ausschließlich von Frauen gehalten wurden. Männer als Redner waren an diesem Abend unerwünscht. In allen Beiträgen brachten die Rednerinnen ihre Abneigung gegenüber der rechtsradikalen AfD (Alternative für Deutschland) zum Ausdruck. Zusammengefasst: „Keineswegs ist diese Partei eine Alternative für emanzipierte und feministisch eingestellte und agierende Frauen, sondern der komplette Gegenentwurf. Homophobie und Rechtsradikalismus seien bei dieser Partei an der Tagesordnung“.

Musikalisch untermauert wurde das Programm durch Auftritte des Duo „Antenne Lila“ und von einer in Mannheim bekannte Sängerin und gesellschaftspolitische Aktivistin.

„Es gibt kein Recht auf Jubel für Redner, wenn man es ernst mit der Demokratie in einer öffentlichen Veranstaltung meint, aber wir wissen ja, dass das Demokratieverständnis der AfD ein seltsames ist.“

So ein Zitat aus der Berichterstattung der AfD-Watch Heidelberg. Weiter berichtete AfD-Watch Heidelberg am 07.09.19: „Wer den Raum nicht verließ, hörte sodann eine Rede von Tino Chrupalla von der AfD aus Sachsen. Ihm wird eine große Zukunft in der Partei prophezeit. Nachfolger Gaulands, möglicherweise. Ich glaube das ja nicht so wirklich.
Die Rede des Herrn war… seltsam. Aber auf spezielle Art doch nicht völlig uninteressant.

Er sei vom Protest überrascht. Wie schwer es die AfD im Westen habe, das kennt der Herr Chrupalla nicht aus Sachsen, erfuhr man. Für die AfDen in Mannheim eine Steilvorlage, um sich mal so richtig als Opfer zu fühlen. Wenn man die AfD allerdings nicht bemitleidet, dann war’s ein „Aha! Sieh an.“-Erlebnis.

Chrupalla faselte viel vom „Mittelstand und Handwerk“ und von „hidden champions“ von denen Baden-Württemberg ja viele habe und er träumte davon, dass sie sich vielleicht auch in Sachsen verstecken könnten. Also nicht eigene „hidden champions“ sondern die aus Baden-Württemberg.

Er habe zum ersten Mal kürzlich in einer AfD-internen Runde von Nicht-Sachsen gehört, dass der Tourismus für die Lausitz ein ausbaubarer Wirtschaftsfaktor sein könnte, sagte der Mann (klar, kann einem schon mal entgehen, wenn man ansonsten davon träumt, die Landschaft mit Braunkohlebaggern abzugraben).

Irgendwie hatte er auch nur den Anfang seiner Rede etwas auf den Veranstaltungsort angepasst. Schon kurze Zeit später erzählte er, dass man hier „im ländlichen Raum“ sei. Nochmal zur Info: Chrupalla sprach in Feudenheim, einem Stadtteil von Mannheim, einer der Großstädte in der Metropolregion Rhein-Neckar. Einer Gegend, die eines der größten deutschen Wirtschaftszentren darstellt. Aber hey! Sind bei der AfD nicht alle irgendwie abgehängt?

Dann wurde Max Otte zitiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Otte) – das ist der, der für die AfD das „neue Hambacher Fest“ organisiert. Es gebe einen „Wirtschaftskrieg gegen Deutschland“ erklärte Chrupalla und dass das „traditionelle mitteleuropäische Wirtschaftsmodell“ in Deutschland zugunsten des angelsächsischen nach dem Krieg aufgegeben worden sei.
Nicht freiwillg, wohlgemerkt. Es schwingt in diesem Redeteil was mit, das nichts mit Wirtschaft zu tun hat. Es ist außerdem eine dieser Äußerungen, wie sie alle AfD-Reden enthalten. Klingt irgendwie wichtig, aber wovon eigentlich gesprochen wird, das weiß die Fanbase nicht. Was sie aber hört und versteht ist das was GEMEINT ist. Es geht dabei nicht um Wirtschaftssysteme. Um das allerdings auszuführen, mache ich vielleicht nochmal einen eigenen Text. Wir können auch gern in den Kommentaren darüber sprechen.

Und dann wurde es in Chrupallas Rede endgültig absurd: Man wolle in Sachsen nicht, dass sich dort große Wirtschaftsunternehmen ansiedeln, sagte er. Sowas wollen nur Linksgrünversiffte.
Man wolle in Sachsen auch kein Geld, „wir wollen nicht gekauft werden.“ Das sei nicht der Grund, warum die AfD gewählt werde. … WAS allerdings der Grund ist, aus dem sie dann gewählt wird, das verrät er nicht. Man kann nur spekulieren.

Mit diesem großen Fragezeichen endete Chrupalla. Es folgte Weidel und der Wahn nahm weiter seinen Lauf.

Auch Alice Weidel stieg ein mit der Feststellung, dass es in Brandenburg und Sachsen im Gegensatz zu hier, „himmlische Verhältnisse für die AfD“ gibt. Die Säle seien voll und alle haben sich lieb, sagte sie. … Tja. Wer sich also fragt, was man am besten gegen die AfD unternimmt, darf 2 und 2 zusammenzählen.

Ein bisschen absurd war Weidels Lobhudelei für die AfD in Mannheim. Das sei einer der aktivsten Kreisverbände und man habe da ein Direktmandat in der Landtagswahl 2016 gewonnen. Dafür dankte sie besonders Robert Schmidt. Ob das nun innerparteiliche Taktik ist oder offenbart, wie völlig ignorant Weidel für die tatsächlichen Verhältnisse in Mannheim ist… man weiß es nicht.

Manche von Euch werden es wissen, aber für alle andern: Das Direktmandat gewann Rüdiger Klos im Wahlkreis Mannheim I. Klos und Schmidt sind sich spinnefeind, weil Klagen-Klos Schmidt für total unfähig hält und umgekehrt. Klos überzieht seine eigene Partei in Mannheim regelmäßig mit Klage(drohungen) und schmeißt Dreck so viel und so oft er kann.

Es folgte ein Loblied auf die unfassbare Arbeit der AfD im Bund und dann kam der völlig irre Teil: Weidel rief zu Spenden in der Veranstaltung auf. Nochmal im Klartext:
SPENDENAFFÄRE-Alice RUFT ZU SPENDEN auf.
Sie sagte, man möge zusehen, dass das Geld „leise fällt“… heißt: Kleingeld könnt Ihr behalten, wir wollen Scheine. Es machte sich ein paar Helfer mit Spendenkörbchen auf, die sie, wie in der Kirche, durch die Reihen gehen ließen.“ (Zitat Ende)

AfD Watch Heidelberg bei Facebook: https://www.facebook.com/afdwatchhd/

Unter dem Strich haben Gegendemonstranten den Rechten die Plätze weggenommen. Mehrfach war durch Polizeidurchsagen mitgeteilt worden, dass der Veranstaltungsraum vollständig belegt sei und keine weiteren Personen Zugang erhalten könnten.

Dies mussten diverse Nachzügler erfahren; u.a. auch Dr. Malte Kaufmann von der AfD Heidelberg.

Maskuline Angreifer attackieren Frauen?

Unabhängig voneinander berichten Augenzeugen von körperlichen Angriffen gegen Frauen bei und während der AfD-Veranstaltung. Eine Polizeimeldung hierzu fehlt bei Redaktionsschluss zu diesem Bericht. Zwecks Nachrecherche können sich insbesondere die betroffenen Frauen vertraulich bei der KIM-Redaktion unter redaktion[at]kommunalinfo-mannheim.de melden.

Kommentar:

„Das Männer als Redner bei den starken Frauen nicht erwünscht waren, hat potenzielle Redner, die etwas Pro-feministisches vortragen wollten, enttäuscht. Vor Ort engagiert dabei waren sie trotzdem, die Abgelehnten.

Abgelehnt wurde auch ein Bild, welches eine als quasi regelmäßige Besucherin von  AfD-Veranstaltungen in Mannheim als solche und zu bezeichnende Frau, in der KIM-Vorabberichterstattung mit ihrem Lebensgefährten zeigte. „Ihr Chef hätte ihr den Besuch der AfD-Veranstaltung verboten. Sie fürchte um ihren Arbeitsplatz“. Selbstbewusstsein und „Mut zur Wahrheit“ klingen für mich anders. Die Sorge, um ihren Lebensgefährten, den sie auch nicht abgebildet sehen wollte, kann ich nicht nachvollziehen. Bei diesem handelt es sich um eine Person, die 2014 für die AfD bei den Gemeinderatswahlen angetreten ist und mehr Stimmen erhielt, als damals der NPD-Kandidat und mittlerweile abgewählte Christian Hehl.

Was gar nicht geht. Der KIM-Leser Tobias L. bemängelt, dass er von Gegendemonstranten „als Behinderter“ bezeichnet wurde, als er versuchte die Parteiveranstaltung zu besuchen. Seine Forderung per FB-Nachricht lautete, dass die KIM-Redaktion hierüber berichten solle (was wir hiermit getan haben) und des weiteren von dieser Redaktion persönliche Kontaktdaten von den Veranstaltern des Gegenprotests verlange, um seine Kritik noch deutlicher kund zu tun. Diesem weiteren Wunsch konnte ich nicht entsprechen, weil KIM seit 30 Jahren als das maßgebliche linke Print- und Onlinemedium in der Rhein-Neckar-Region agiert und absolut vertrauenswürdig berichtet, aber sich noch nie als beliebige Kontaktbörse disqualifiziert hat.

Ein Beobachter der Geschehnisse kritisierte (sinngemäss): „Die Männer vom CSD Rhein-Neckar machen gerne Party; heute lassen sie die Frauen das Ding alleine machen.“ In der Tat, auch ich habe keine mir bekannten männlichen Protagonisten des CSD Rhein-Neckar an diesem Abend in MA-Feudenheim gesehen. Wo waren diese?“

 

Bildergalerie:

 

(Bericht und Kommentar: Christian Ratz / Bilder: Christian Ratz und Emrah Durkal)

 




„Frauen gegen Rechts“ mobilisieren Proteste gegen den Auftritt von Alice Weidel (AfD)

Das erst kürzlich im Rhein-Neckar-Raum gegründete Bündnis „Frauen gegen Rechts“ ruft für diesen Freitag, 06.9., zum Protest gegen den erneuten Auftritt der umstrittenen AfD-Frontfrau Alice Weidel in Mannheim auf. Weidel ist vom Kreisverband Mannheim der rechtsradikalen AfD als Rednerin angekündigt. Hiergegen wollen viele Gruppen Stellung beziehen und mit ihrem Protest ihre Ablehnung gegenüber der AfD kund tun.

 

 

 

 

Frauen gegen Rechts sagen

„Am 06. September kommt Alice Weidel von der AfD in die Feudenheimer Kulturhalle nach Mannheim. Die Fraktionschefin tritt dort gemeinsam mit Tino Chrupalla auf, dem Spitzenkandidaten ihrer Partei für die Landtagswahl in Sachsen.

Alice Weidel im Juni 2018 in Mannheim (Archivbild)

Die Feudenheimer Kulturhalle ist ein Gebäude, das unter privater Trägerschaft geführt wird. Der Stadt ist es ein Anliegen der AfD sowie allen anderen Parteien Zugang zu ihren Hallen zu gewähren.
Wir möchten aus diesem Grund zu einer Kundgebung aufrufen.

Ziel unseres Bündnisses ist es, dass wir breit zusammenkommen, um ein Zeichen für mehr Vielfalt und gegen rechte Parolen zu setzen, denn unsere Metropolregion ist bunt und vielfältig – Und das soll auch so bleiben!

Alle Menschen – Frauen*, Männer*, inter, trans*, nicht binär, Alt und Jung, Queer und Hetereo -aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Umgebung stehen zusammen, ganz unter unserem gemeinsamen Motto:

„Wir sind mehr – Kundgebung für Vielfalt“.“

Desweiteren heißt es: „Die Teilnehmenden werden um das Mitbringen ihres Lieblingskochtopfs und Kochlöffels gebeten. Nähere Informationen zum geplanten Flashmob gibt es vor Ort. Es sind Rede- und Musikbeiträge geplant. Auf den Bühnen werden nur Frauen* stehen.“

Dieser Protest findet ab 17 Uhr statt vor der Kulturhalle Mannheim-Feudenheim (Spessartstraße 24-28).

Weitere Proteste scheinen sich in Vorbereitung zu befinden.

Organisiert und unterstützt werden die Proteste gegen die AfD-Veranstaltung u.a. von ILSE Rhein-Neckar e.V., Frieda e.V., CSD Rhein-Neckar e.V. und dem Queerfeministischen Kollektiv Heidelberg, sowie von der Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände und -gruppen, SPD Heidelberg, DIE LINKE Heidelberg, Jusos Heidelberg, Offenes Antifaschistisches Treffen Mannheim, SPD Mannheim-Feudenheim, Linksjugend [’solid] Heidelberg/Rhein-Neckar, Bündnis 90/Die Grünen Heidelberg, Queerdelta, Queeres Netzwerk Heidelberg, DIE LINKE Mannheim, Grüne Jugend Heidelberg, AfD Watch Heidelberg, Jusos Rhein-Neckar, SPD Rhein-Neckar, DIE LINKE Ludwigshafen und Aufstehen gegen Rassismus Rhein-Neckar (Stand 03.09.19).

Ebenfalls zu den Protesten aufgrufen hat das Bündnis „Mannheim gegen Rechts“.

 

(Bericht: Christian Ratz / Bilder: KIM-Archiv und Veranstalter)