IS-Terror jetzt auch in Paris: Wann endet die Gewaltspirale?
Die Friedensbewegung verurteilt die Terroranschläge in Paris vom 13.11.2015. Wir solidarisieren uns mit den Opfern und ihren Familien. Wir verurteilen jeden Terror, auch den Kriegsterror!
Den Frieden stärken statt Krieg führen – Unter diesem Motto läd das Friedensplenum Mannheim am Freitag den 27. November 2015 ein zu einer Mahnwache auf dem Mannheimer Marktplatz.
Friedensplenum Mannheim – Wir verurteilen auch den Terror durch die Kriegspolitik, den so genannten „War on Terror“, der letztlich dafür verantwortlich ist, dass der IS überhaupt entstehen konnte. Wir sagen es immer wieder und wieder: Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit und ist selber schlimmster Terror. Jeder, der Krieg führt, beteiligt sich nach unserer Ansicht an einem Verbrechen. Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Wieder muss die Bevölkerung leiden, nicht nur in den Kriegsgebieten zum Beispiel von Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien, sondern diesmal die Bewohner von Paris. Wie immer wird der Terror auf dem Rücken unschuldiger Menschen ausgetragen. Dies zeigen nicht nur die Terroranschläge des IS, sondern auch die Millionen Flüchtlinge, die vor derselben Terror-Gewalt fliehen. Die Brutstätten des Terrors sind verarmte und von Kriegen verwüstete Weltregionen. Die Geschichte der meisten Terrororganisationen, auch des IS, begann mit Instrumentalisierung in Stellvertreterkriegen und Bewaffnung durch die Mächte, gegen die sie sich jetzt richten. Ihren Nachschub erhalten bzw. erbeuten sie aus den Waffenexporten von Großlieferanten wie Deutschland. Der Terror kommt zu denjenigen Ländern zurück, von denen selber Terror durch Kriege ausgeht.
Seit 2001, als die US-Administration mit ihrer Kriegspolitik den „War on Terror“ proklamierte, hat sich die Zahl der Terroristen dramatisch vervielfacht. Der “War on Terror” bedeutet bisher vor Allem durch militärische Aktionen erzwungene “Regime changes” in Afghanistan, Irak, Libyen und seit fünf Jahren in Syrien. Es sind alles Länder, deren Regierungen der USA-Administration nicht kooperativ gegenüberstanden. Anstatt den Terror zu minimieren, haben die Militärs der USA und ihre Verbündetet durch ihren selbst verübten, eigenen Terror, dem schon über eine Millionen Menschen zum Opfer fielen, ein „Terroristen-Zuchtprogramm“ ausgelöst. Terror erzeugt Gegenterror.
Mittlerweile ist der Krieg in Syrien völlig eskaliert und in Bezug auf Assad zu einem Stellvertreter-Krieg mutiert. Viele Länder verfolgen in Syrien ihre Wirtschafts- und Machtinteressen: Saudi-Arabien, Katar und die Türkei instrumentalisieren den IS. Die USA und Frankreich fliegen Bombenangriffe gegen den IS. Russland bombardiert in Syrien alle Gegner von Assad. Die Bomben treffen vor allem die Zivilbevölkerung, die zudem oft an der Flucht gehindert wird.
Die Kriegs- und Terrorspirale muss endlich gebrochen werden. Es gibt keine Alternative: Die Konflikte – mögen sie auch noch so verfahren sein – müssen auf dem Verhandlungswege beendet werden. Dabei müssen alle beteiligten Regierungen und Bevölkerungsgruppen einbezogen werden. Mit dem Geld, das für Waffen und Militäraktionen verschleudert wird, muss die Not der Menschen gelindert und gesellschaftliche Entwicklung gefördert werden. Die Terroristen müssen von dem Nachschub an Söldnern, Waffen und Geld abgeschnitten werden.
Die Kriegspolitik ist erbärmlich gescheitert. Keines der Ziele, die zur ihrer Rechtfertigung genannt wurden, wurde erreicht – im Gegenteil: Statt Demokratie, Wohlstand und Freiheit herrschen Not, Terror und Elend. Nur über Verhandlungen kann man zum Frieden gelangen. Dabei müssen alle Parteien Abstriche von ihren extremen Positionen machen. Im Krieg werden Menschen, die für Ausgleich und Kompromisse sind, als vermeintliche Verräter bekämpft und vernichtet. Übrig bleiben diejenigen, die auf Gewalt und Vernichtung setzen und in deren Weltbild es nur Freunde oder Feinde gibt.
Bürgerinnen und Bürger setzt euch dafür ein, dass diese Kriegspolitik ein Ende hat. Die Politik der Militäreinsätze und Waffenexporte erzeugt nicht nur millionenfach Flüchtlinge und daraus entstehende Fluchtbewegungen nach Europa, sondern auch der Terror wird ins eigene Land geholt.