Abschluss der Kampagne „Linker Haken gegen Rechte Kräfte”
Am Samstag den 08.06. um 16:00 Uhr fand die Abschlussdemonstration zur Kampagne „Linker Haken gegen Rechte Kräfte“ statt. Ca. 200 Aktivist*innen zogen vom Hauptbahnhof über Kaiserring und die Planken auf den Paradeplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
Nach politisch sehr turbulenten Tagen und Wochen in Mannheim und nicht zuletzt nach den großen Gegenprotesten gegen eine AfD- Veranstaltung am Vortag, machten die Demonstrierenden trotzdem einen kämpferischen Eindruck und gaben in mehreren Redebeiträgen ihre Analyse der politischen Situation ab und stellten die Kampagne noch einmal praktisch und inhaltlich dar. In vielen Stadtteilen habe man selbstgestaltete Plakate aufgehängt und Broschüren verteilt sowie mit Infoständen Bürger*innen direkt angesprochen und für die eigenen Positionen geworben.
Redner*innen der beteiligten Gruppen, wie zum Beispiel Offenes Antifaschistisches Treffen Mannheim (OAT), Interventionistische Linke Mannheim (IL), Initiative Soziale Kämpfe (ISK), Rosen unterm Beton oder die Antifaschistische Aktion Süd, zeigten sich mit der Kampagne insgesamt zufrieden, mahnten aber auch immer wieder an, dass antifaschistische Arbeit nicht auf bestimmte Zeiträume und vor allem Wahlkämpfe begrenzen dürfe, sondern eine dauerhafte Aufgabe sein müsse. Im Zentrum der Kritik stand zwar überwiegend die AfD, aber auch die Ampel- und Unionsparteien wurden zur Verantwortung gezogen, da ihre Politik den Aufstieg der rechtsextremen bis faschistischen AfD erst ermöglicht habe. So sei von der Kampagne auch bewusst keine Wahlempfehlung gegeben worden, sondern haben die Beteiligten die Notwendigkeit antifaschistischen Engagements auf vielen Ebenen hervorgehoben, von denen die parlamentarische nur eine sein könne.
Gegen 18:00 Uhr wurde die Versammlung aufgelöst und die Kampagne für beendet erklärt. Welchen Eindruck die Kampagne „Linker Haken gegen Rechte Kräfte“ hinterlassen wird bleibt offen und inwiefern eine Wahl dadurch beeinflusst werden kann, lässt sich vermutlich nicht feststellen. Sicher hat die Kampagne jedoch dazu beigetragen die beteiligten Gruppen und ihre Positionen sichtbar im öffentlichen Raum und der politischen Landschaft in Mannheim zu verankern. Auch die starke Mobilisierung gegen die AfD und die Junge Alternative im Nachgang zu dem tödlichen Angriff am Markplatz lässt sich mutmaßlich ein Stück weit auf die über Wochen hin eingeübte Zusammenarbeit verschiedener Gruppen in dieser Kampagne zurückführen.
Text: DeBe