Kolonialismus made in Mannheim – eine verschwiegene Geschichte
“Tavares Strachan erzählt mit seinen Kunstprojekten in der Kunsthalle Mannheim von den Errungenschaften der Schwarzen Diaspora in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft, die nie Eingang in die westlich zentrierte Geschichtsschreibung gefunden haben. Er entreißt sie so der Unsichtbarkeit. Diese Unsichtbarkeit ist Folge von Kolonialherrschaft und weißer Überheblichkeit, bei der auch Mannheim eine Rolle spielte. Der Arbeitskreis Kolonialgeschichte Mannheim stellt zwei Personen
vor, die an rassistischer Abwertung, Diskriminierung und Ausgrenzung mitwirkten:
Theodor Seitz (1863 – 1949), geb. in Seckenheim, war Gouverneur in den deutschen Kolonien Kamerun und Südwestafrika und nach deren Ende Präsident der deutschen Kolonialgesellschaft.
Robert Pfaff-Giesberg (1899-1984) war ab 1936 Direktor der ‚Völkerkundlichen Sammlungen‘ der Stadt Mannheim, mit dem Ziel eine „volkstümliche Bildungsstätte … zur Rassenkunde“ zu schaffen.
Eine öffentliche Auseinandersetzung über die bis heute Geehrten steht aus. Die von ihnen angeeigneten Kulturgüter aus der Kolonialzeit liegen unentdeckt in städtischen Depots. Vortragende sind Gertrud Rettenmaier und Margarete Würstlin, Moderation: Ismail Uzunoglu”