Mobiles DenkMal für die Opfer der Zwangssterilisierung – Mahnung vor dem Gesundheitsamt

Das von dem Bildhauer Michael Volkmer geschaffene Mahnmal für die Mannheimer Opfer der Zwangssterilisationen im Nationalsozialismus steht seit Anfang des Monats für ein Jahr neben dem

Mitten in der Betriebsamkeit der City steht es nun, das Mahnmal für die Opfer der Zwangssterilisationen. Es wurde in einer sehr gut besuchten Gedenkstunde übergeben.

Gesundheitsamt in der östlichen Unterstadt. Es wandert von Einrichtung zu Einrichtung – zu Einrichtungen, die am Zwangssterilisierungsprogramm „zur Erhaltung der Erbgesundheit“ und damit an der  Durchsetzung der NS-Rassenideologie mitgewirkt hatten. Erster Standort war das Amtsgericht, das in der NS-Zeit auch als „Erbgesundheitsgericht“ diente. Es folgten Standorte an der Universitätsmedizin Mannheim und am Diakonissenkrankenhaus. All diese und noch weitere Einrichtungen wirkten mit an den Zwangssterilisationen. Allein in Mannheim betrug die Zahl der Opfer ca. 1.000.

Je Standort übernimmt immer eine Schule die Patenschaft und übergibt nach einem Jahr das Denkmal an eine andere Schule. In diesem Fall nun SchülerInnen  der Lanz-Schule II an gleich zwei Schulen: an die Eberhard-Gothein- und die Max-Hachenburg-Schule. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich in „ihrem“ Jahr jeweils intensiv mit den menschenverachtenden Maßnahmen der NS-Rassenpolitik und ihren Hintergründen.

Der Arbeitskreis Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus, auf dessen Aktivitäten die Stiftung des Mahnmals zurückgeht, hat seine Forschungsergebnisse zum Thema Zwnagssterilisierung in einer szenische Lesung  “Die Unfruchtbarmacher” zusammengefasst. Er dokumentiert darin die Schicksale dreier Sterilisierungsopfer auf der Grundlage von Originalunterlagen. Anlässlich des Umzugs des Mahnmals führte der Arbeitskreis seine Lesung erneut auf im Rahmen der Gedenkstunde in der Eberhard-Gothein-Schule auf.

Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Gesundheit zeichnete nach, wie die Ämter der Stadt Mannheim, insbesondere das Gesundheitsamt, ihre Zahnradfunktion in der verbrecherischen NS-Maschinerie ausübten. Dr. Ulrike Freundlieb, Bürgermeisterin für Bildung, Jugend und Gesundheit stellte in ihrem Redebeitrag heraus, dass das Gedenken eine wichtig ist in der Auseinandersetzung mit Populismus und dem „Rechtstruck“.

tht