Tarifbindung bei Leica erreicht
IG Metall und Geschäftsleitung von Leica Microsystems in Mannheim haben sich auf Eckpunkte eines Tarifvertrags geeinigt.
Es gilt eine Erklärungsfrist bis zum 30.11.2018.
Die Einigung sieht die umfängliche Anerkennung der Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie des Tarifgebiets Hessen vor.
In drei Stufen wird innerhalb von 19 Monate das Entgeltniveau des Tarifgebiets Hessen erreicht, was im Durchschnitt 10,8 % mehr für die Beschäftigten bedeutet.
Danach steigen die Grundentgelte in sechs weiteren Stufen jährlich um insgesamt 12,8 %. Die Heranführung an die Grundentgelte in Baden-Württemberg ist damit zum 1.1.2026 abgeschlossen. Die Regelarbeitszeit wird in fünf Stufen bis zum 01.01.2023 auf 35 Stunden (zurzeit 40 Stunden) abgesenkt.
Ferner wurden auch noch Regelungen vereinbart, was passiert, wenn der Standort oder Teile davon, aus Baden-Württemberg verlagert werden.
“Wir sind zufrieden, was wir gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen bei Leica erreichen konnten”, sagt Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Mannheim. “Es ist wieder einmal klargeworden, dass es für Bewegung die Bereitschaft der Beschäftigten braucht, sich gemeinsam mit einer starken Gewerkschaft für ihre Rechte zu organisieren.”
Auch im Betrieb kommt der Abschluss gut an: Betriebsratsvorsitzender Erik Hartmann stellt fest: “Wir sind froh darüber, dass wir mit Hilfe der IG Metall eine Vereinbarung abschließen konnten, die Leica Mircrosystems Mannheim zu einem attraktiven Arbeitgeber für hochqualifizierte Arbeitskräfte in der Region macht. Erreichen konnten wir das nur weil die Kolleginnen und Kollegen solidarisch zusammen standen.” Heide Engel, betriebliches Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall sagt: “Nachdem viele Jahre Stillstand herrschte, kam durch die Solidarität der Belegschaft endlich Bewegung in die Bemühungen um eine Tarifbindung und somit marktgerechte Entlohnung. Denn nur durch marktgerechte Entlohnung sorgen wir für zufriedene und motivierte Mitarbeiter.”
“Endlich bekommen die Beschäftigten von Leica faire Gehälter, wie sie es schon seit Jahren verdienen und wie es im Unternehmen an anderen Standorten schon immer üblich war”, sagt Janna Köke, Gewerkschaftssekretärin in der Geschäftsstelle Mannheim. Die Anbindung an die hessischen Tarifverträge war der ausdrückliche Wunsch des Unternehmens. “Am Ende konnten wir und mit unserer Forderung nach den Tarifentgelten Baden-Württemberg weitgehend durchsetzen,” so Köke weiter. Der Unterschied am Ende der Heranführungsperiode besteht in den Entgelten zwischen Leica und Tarif Baden-Württemberg nur noch aus dem niedrigeren Leistungsentgelt (5% weniger gegenüber Baden-Württemberg), was in Hessen und gezahlt wird.
Es gilt eine Erklärungsfrist bis zum 30.11.2018, da noch die entsprechenden Gremien zustimmen müssen.
Das Tarifergebnis wurde den Beschäftigten am Montag, den 19.11.2018 in einer Betriebsversammlung von Arbeitgeber und Gewerkschaft gemeinsam vorgestellt.
In einer anschließenden Mitgliederversammlung der IG-Metall-Mitglieder am Standort wurde das Ergebnis diskutiert und mit sehr großer Mehrheit angenommen.
IG Metall Mannheim, 22.11.2018