GBG und Tom Bock – eine kritische Anmerkung zur früheren Zusammenarbeit auf Turley
Aus Liebe … zur Wahrheit!
Auszug aus einer Pressemitteilung der GBG anlässlich der Versteigerungen auf Turley:
„Im Fall TURLEY kam hier die Tom Bock Group (TBG) ins Spiel. Der Investor überzeugte mit einem vergleichbaren, erfolgreich umgesetzten Projekt in Frankfurt, sowie der Bereitschaft, auf die Visionen und Pläne der Stadt und der im Weißbuch gesammelten Ideen der Bürgerschaft einzugehen. TURLEY war als hochwertiges, urbanes Quartier angedacht, in dem innovative, soziale und inklusive Wohnformen nebeneinander Platz finden. Mit dem Verkauf an die TBG konnte die MWSP die Hälfte der notwendigen Investitionssumme für TURLEY auf einen Schlag refinanzieren, was auch eine wichtige Basis war, um bei der Vergabe von Grundstücken an selbstverwaltete Initiativen zu einem Konsens zu kommen.“
Ganz abgesehen davon, das heute vermutet wird, dass ein globaler Finanzskandal die Quelle der Bock ́schen Investitionskraft war: https://kommunalinfo-mannheim.de/2022/10/13/turley-wurde-ein-betruegerischer-55-millionen-kredit-zum-verhaengnis/.
Und dass es eben sicher nicht so war, dass Thomas Egon Bock sich nach den gesammelten Ideen der Bürgerschaft gerichtet hat – ihm ist z.B. im Wesentlichen der Autoverkehr um den Platz herum zu verdanken, die AnwohnerInnen wünschten sich aber Autofreiheit!
Trotzdem: wir sind uns völlig darüber bewusst, dass das Zustandekommen unserer Wohnprojekte einerseits in einem leider seltenen glücklichen Zeitfenster und mit viel guten Willen auf allen Seiten – der Stadt, aller Akteure – stattgefunden hat. Dafür sind wir froh und – ja, sicher auch dankbar! Und wie immer, wenn tatsächlich Bezahlbarer Wohnraum entsteht, dann ist das mit einer Fördersituation verbunden. Ohne Förderung gibt es (und gab es noch nie!) Bezahlbaren Wohnraum! Wir etwa haben zur Unterstützung den Grund zu einem günstigeren, akzeptablen Kaufpreis bekommen. Die einzigen bezahlbaren Wohnungen auf Turley sind bislang die ca.50 des Mietshäuser Syndikats. Und das vor allem dauerhaft, denn die Wohnungen sind dauerhaft unveräußerlich und durch das Modell des Syndikats der privaten Spekulation entzogen, niemand kann Geld daraus ziehen. Das heißt, auch nach den heutigen BewohnerInnen werden noch zwei, drei oder mehr Generationen von Mannheimer MieterInnen davon profitieren. Für die Allgemeinheit und die Stadt Mannheim zahlt sich also die Unterstützung äußerst lohnenswert aus! Vergleicht man die durch Verbilligung des Bodenpreises erhaltene Unterstützung allerdings genau mit anderen Zahlen, dann ist zu bemerken, dass Tom Bock für das Baufeld 4+5 lediglich 35€ pro Quadratmeter mehr bezahlt hat! Jenes 22TSD qm große Baufeld, das – für 6Millionen gekauft – dann für 30 Millionen €uro mehr den Besitzer gewechselt hat.
Und dazu schreibt wieder die GBG:
„Zudem sind die Baufelder IV und V durch Fortoon Development in der Realisierung. In Kürze werden die ersten Gebäude auf Baufeld V bezogen, konkret sind das 70 Mietwohnungen und 8 Büro-/Ladeneinheiten. Auch der Hochbau auf Baufeld IV läuft auf Hochtouren. Hier wurde im Sommer Richtfest gefeiert. Auf diesen Baufeldern entstehen mehr Wohnungen und ein breiteres Angebot, als ursprünglich geplant war.“
Die neuen Besitzer vermieten die meisten Wohnungen ungefähr zum Doppelten der Mieten der Syndikatsprojekte. Und das für alle Zeit! Ein Supergeschäft – und für sehr viele MannheimerInnen damit unbezahlbar!
Wahrheit: Es ist natürlich alles richtig und sauber abgewogen, was die GBG in ihrer Pressemitteilung geschrieben hat (und nicht geschrieben hat) – urteilen Sie bitte selbst, ob Sie es auch als wahr empfinden!
Günter Bergmann, Bewohner umBAU Turley