Neue KIM Ausgabe 08/2025 erschienen

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– Editorial –

Liebe Leserinnen und Leser,

diese Ausgabe steht ganz im Zeichen des Mannheimer Ostermarsches am Karsamstag. Wir berichten über den Ablauf und dokumentieren die zwei gehaltenen Reden von Nalan Erol und Regina Hagen. So kann sich jeder/jede Leser:in ein Bild davon machen, was in der komplizierten und sich rasant ändernden Weltlage mit u.a. dem Ukraine- und dem Gaza-Krieg gesagt (und auch was nicht gesagt) wurde.

Und dann steht da noch eine Häufung von Kampf- und Gedenktagen an: Am 1. Mai die traditionelle Demonstration und Kundgebung des DGB. Da wird auf dem Marktplatz sicher auch über die potenzielle „Macht der Straße“ zu reden sein.
Am 2. Mai jährt sich zum dritten Mal der Todestag von Ante P., der in einer psychischen Krise vor der Metzgerei in der Marktstraße von einem Polizisten so brutal auf dem Boden fixiert wurde, dass er an Ort und Stelle verstarb. Und es war nicht der einzige Fall, in dem die Begegnung mit der Polizei für einen psychisch kranken Menschen tödlich endete. Wir weisen auf eine Gedenkausstellung und auf Veranstaltungen zum Thema Polizeigewalt hin.

Zum 80. Mal jährt sich das Ende des 2. Weltkrieges in Europa, der von den Nationalsozialisten herbeigeführten weltweiten Katastrophe, das Ende der  nationalsozialistischen Terrorherrschaft mit Millionen aus Rassenhass Ermordeter und durch den Krieg ums Leben gebrachter Menschen. Auch aus diesem Anlass gibt es neben der in der vorigen Ausgabe angekündigten Veranstaltungsreihe der Stadt Mannheim „80 Jahre Verantwortung für Frieden und Demokratie“ eine umfangreiche Veranstaltungsreihe des Offenen Antifaschistischen Treffens unter dem Motto: „80 Jahre Befreiung – Eine Veranstaltungsreihe gegen das Vergessen“.

Zum Durchatmen ist dann das 30. Max-Joseph-Straßen-Fest „Vielfalt statt Einfalt“ am 10. Mai. Seine Organisator:innen weisen auf die Entstehung dieser inzwischen festen Tradition im Jahr 1993 hin. Es war eine Reaktion auf die von Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass getriebenen Ausschreitungen gegen Einrichtungen für Geflüchtete in Hoyerswerda, Rostock und Mölln und nicht zuletzt Mannheim Schönau in den Jahren 1991/92.

Zu einem ungewöhnlichen Schritt hat sich die Redaktion entschlossen, indem sie der Anregung der KONTEXT-Redaktion folgte und einen ausführlichen Bericht über deren seit sieben Jahren anhängige gerichtliche Auseinandersetzung mit einem Rechtsextremisten, Mitarbeiter eines AfD-MdL in Stuttgart, abdruckt. Es geht nicht um ein regionales Ereignis oder um regionale Akteur:innen, worüber zu berichten sich das Kommunalinfo normalerweise beschränkt (wenn man einmal davon absieht, dass auch das Landgericht Mannheim in dieser Auseinandersetzung eine nicht gerade rühmliche Rolle spielt). Aber es geht um das Überlebensprinzip investigativer, unabhängiger und nicht-kommerzieller Presse, wenn sie von Feinden der Demokratie und Pressefreiheit angegriffen wird. Für Kontext geht es angesichts explodierender Verfahrenskosten ums wirtschaftliche Überleben. Aber auch das Kommunalinfo hat immer mal wieder mit der Androhung von Unterlassungsklagen zu tun gehabt und muss immer mal wieder juristischen Rat einholen, um nicht von denen, denen unsere „ganze Richtung nicht gefällt“, zur Strecke gebracht zu werden. Und Nazis oder sonstige Rechtsradikale haben im Gegensatz zu uns immer viel Geld im Hintergrund. Es geht in der der Wochenzeitung KONTEXT aufgezwungenen Auseinandersetzung um die Verteidigung grundlegender Rechte der freien Presse wie dem Quellenschutz. Wir sind solidarisch mit KONTEXT und denken, unsere Leser:innen sind es auch. Wir nennen auch einen Internetlink, über den man Geld spenden kann, wenn man kann und möchte.

Wir hoffen, wieder interessante Beiträge für unser Leser:innen erstellt und gesammelt zu haben.

Die Redaktion (tht)