DIE LINKE Mannheim unterstützt die Stadtteilkonferenz für Neckarstadt-West
Stadtteilkonferenz für Neckarstadt-West zur Entwicklung des Quartiers
Anlässlich der Vorstellung des Bauvorhabens “Kiosk Alphorn-/Dammstraße” am 29. Juli hat die neue Quartiersmanagerin der Neckarstadt-West, Jennifer Yeboah, angekündigt, dass sie angesichts der komplexen Problemlage der Neckarstadt-West zu einer Stadtteilkonferenz im Herbst 2020 einladen möchte.
DIE LINKE begrüßt eine solche Stadtteilkonferenz, die offen für alle Menschen ist, insbesondere für Bewohner*innen und Aktive des Stadtteils, und einen kritisch-konstruktiven Dialog zwischen allen Betroffenen und Beteiligten ermöglicht. Es sollte möglich sein, alle auch kontroversen Positionen darzustellen und zu diskutieren.
Verbesserungen des Wohnumfelds in der Neckarstadt-West sind notwendig. Initiativen wie bspw. Westwind sehen wir jedoch kritisch, da sie auf eine spezielle und ökonomisch bessergestellte Zielgruppe abheben. Die Fragen hierbei sind: In welche Richtung, in welchem Umfang, für welche Zielgruppen muss am meisten unternommen werden, welche gesellschaftlichen Interessen müssen gefördert werden, welche eher nicht? Welche Probleme sind die dringlichsten? DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass drängende Probleme einer solchen Stadtteilkonferenz zu erörtern sind. Hierzu zählen nach Meinung der LINKEN insbesondere auch in der Neckarstadt-West das Problem überdurchschnittlich schnell steigender Mieten, wodurch eine beginnende Gentrifizierung dieses Stadtteils festzustellen ist. Die Frage sollte beantwortet werden, mit welchen kommunalen Mitteln und Maßnahmen hier gegengesteuert werden kann. Die Verdrängung der jetzt in der Neckarstadt-West lebenden Bewohner*innen muss verhindert werden. Das Ziel sollte sein, eine Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen bei gleichzeitigem Erhalt und Ausbau preiswerten Wohnraums zu erreichen.
Die Stadteilkonferenz muss all diesen Fragestellungen Raum geben. Sie kann einen positiven Beitrag für die Entwicklung der Neckarstadt-West leisten. Es müssen darüber hinaus weitere Beteiligungsformate entwickelt werden, die einen möglichst breiten Querschnitt der Stadtteilbewohner*innen einbindet, denn viele von ihnen konnten sich bisher mangels Information oder aufgrund von Sprachbarrieren nicht artikulieren.
Wir erwarten, dass bis dahin keine städtebaulichen Veränderungen in der Neckarstadt-West beschlossen und umgesetzt werden. Besonders Projekte mit richtungsweisendem Charakter müssen vorher umfassend und ergebnisoffen diskutiert werden. Die Stadt soll jedoch, wie im Rahmen von LOS vorgesehen, weiterhin und verstärkt von ihrem Vorkaufsrecht bei Immobilienverkäufen Gebrauch machen, um Immobilienspekulation, steigende Mietpreise und Entmietungen zu verhindern.
DIE LINKE Mannheim, 31.07.2020
Roland Schuster (Bezirksbeirat Neckarstadt-West)
Dennis Ulas (Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost)