Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz: Interviews mit LINKE-Direktkandidaten

Ein Blick über den Rhein – Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz

Fragen des Kommunalinfo an die Direktkandidaten der LINKEN von den Wahlkreisen im Rheinpfalz-Kreis: Andreas Klamm und Christian Ratz. Die Direktkandidatinnen von Ludwigshafen I und II, Jovana Dzalto und Natalie Naringbauer, konnten wegen der kurzfristigen Anfrage nicht befragt werden. (scr)


Interview mit Andreas Klamm (Direktkandidat Wahlkreis 38 Mutterstadt)*

  • Frage: Warum kandidierst Du für den Landtag?

Antwort: Weil ich glaube, dass es wichtig ist für Grundrechte, Menschenrechte, Freiheiten, Asyl, soziale Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit, Dialog, Tier- Natur- Klimaschutz nicht nur passiv als Wähler:in engagiert zu sein, sondern ein mutiges, offene beherztes Engagement in Politik und Gesellschaft aktiv in möglichst vielen Bereichen wichtig ist.

  • Frage: Was ist dir besonders wichtig?

Antwort: Soziale Sicherheit für alle Menschen ohne  Frieden, Freiheit, Verständigung, Dialog, würdige und sichere Pflege für alle Menschen auch in ländlichen Regionen, 100.000 Pflegekräfte mehr in den Pflege- Krankenpflege- Altenpflege- und Gesundheits-Berufen, Sichere, fortschrittlichen Entwicklungen, angepasste Digitalisierung,, Zugänglichkeit zu schnellem Internet und Internet für alle Menschen, Beendigung von Tiertransporten, sozio-ökologische und nachhaltige Landwirtschaft mit Reduzierung von Düngemittel-Einsatz und Pestiziden, würdige und sichere, medizinische und ärztliche Versorgung, ggfs. Einsatz mobiler Ärzte-Angebote, Abzug der Atomwaffen aus Rheinland-Pfalz, Selbstbestimmtes Leben, Teilhabe, Inklusion, Umsetzung der U.N. Behindertenrechtskonvention, sozial-solidarische Transformation, Ticketfreier ÖPNV,  kostenfreie Bildung von der KitA, Kindergarten bis und inklusive der Universitäten und Fachhochschulen, Tier- Natur- Umwelt- und Klimaschutz, Schutz, Erhalt und Wiederherstellung von Menschenrechten, Grundrechten und Grundfreiheiten, multinationale und internationale Abrüstung, Reduzierung der Finanz-Etats für Rüstung, Militär und Waffen und Einführung einer multinationalen und internationalen, permanenten Online- und Digital-Konferenz für Frieden, Dialog und Verständigung, ein Rheinland-Pfalz, in den sich Tiere und Menschen wohlfühlen können und sicher sein können, Engagement für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommen,  Barriere-freie Zugänge in alle Bereiche

  • Die Chancen, dass die LINKEN, in den Landtag einziehen, werden allgemein als sehr gering beurteilt. Ist eine Stimme für die LINKE deshalb eine verschenkte Stimme?

Antwort: Wenn viele Menschen und Netzwerke sich für etwas Gutes im Kleinen engagieren, kann daraus im Gesamten ein größeres gutes Gesamtwerk entstehen. Wir werden für mutige, vielfältige, kreative und offene Politik und für Frieden im Landtag dringend gebraucht. Zudem braucht es im Landtag eine Stimme für benachteiligte und behinderte Menschen. Bitte am 14. März 2021 mit beiden Stimmen DIE LINKE wählen.

  • Aus baden-württembergischer Sicht gibt es in Rheinland-Pfalz zwei soziale Errungenschaften, auf die wir mit Neid blicken, nämlich die Gesamtschule als Regelschule und der kostenfreie Zugang zu Kindertagesstätten. Besteht trotzdem Handlungsbedarf?

Wir sollten nicht müde werden, Chancengleichheit möglich zu machen. Wäre eine Schule für Alle nicht besser? Corona zeigt uns, dass es große Defizite im Bereich Digitalisierung gibt. Ich fordere für alle Schüler:innen und für alle Studierende, digitale Endgeräte wie Smartphones und Notebooks. Online Unterricht ist natürlich nur dann möglich, wenn Schüler:innen, Studierende, Eltern und Lehrkräfte Zugang zu schnellen Internet Verbindungen mittels Glasfaser haben. Das Grundrecht für schnelles Internet gehört in die Landesverfassung. Dies sollte auch ins Grundgesetz.

  • Mit Malu Dreyer hat Rheinland-Pfalz eine Ministerpräsidentin, die als empathische und ruhige Persönlichkeit herüberkommt. Es hätte schlimmer kommen können?

Antwort: Malu Dreyer ist bei der Mehrheit der SPD Mitglieder ohne Zweifel sehr beliebt. Viele Wähler:innen erklärten mir in den vielen Jahren der GroKo, dass ein großer Teil des sozialdemokratischen Profils der SPD komplett zerrieben wurde.

(*)

  • Journalist, Autor, Musik- und Medien-Produzent, staatl. geprft. Gesundheits- und Krankenpfleger, Rettungssanitäter
  • Einer der Sprecher*innen der Bundesarbeitsgemeinschaft Netzpolitik der LINKEN

 


Interview mit Chris Ratz (stellv. Direktkandidat Wahlkreis 35 Frankenthal und Landesliste)*

  • Frage: Warum kandidierst Du für den Landtag?

Antwort: Ich bin 2017 Mitglied der Linken im Kreisverband Frankenthal (Pfalz) geworden. Bereits 2019 kandidierte ich bei den Kommunalwahlen im Rheinpfalzkreis als Kandidat für den KV Ludwigshafen/Rhein. Ich kandidiere als Listenkandidat für meine Partei 2021 für den Landtag, da ich der Meinung bin, dass es höchste Zeit dafür ist, dass Die Linke auch im Mainzer Landtag vertreten ist. In meinem Bundesland, indem ich 1963 zur Welt kam, wird ein linkes Korrektiv dringendst benötigt.

  • Frage: Was ist dir besonders wichtig?

Antwort: Zuerst einmal ist mir wichtig, dass wir in der BRD und damit auch in RLP die Covid19-Pandemie besser in den Griff bekommen. Die Linke hat im Bundestag und in den Landtagen, wo wir vertreten sind, gute und pragmatische Lösungsvorschläge und auch klare Forderungen formuliert. Diese unterstütze ich. Desweiteren besorgt mich der aufkeimende und punktuell massiv auftretende Rechtsextremismus. In RLP wird dieser u.a. in der Landesregierung in Mainz von der AfD befeuert und in Teilen direkt/indirekt unterstützt. Diesem Trend wirke ich als Linker und als Aktivist bei Aufstehen gegen Rassismus Rhein-Neckar nach besten Kräften entgegen.

  • Frage: Die Chancen, dass die LINKEN, in den Landtag einziehen, werden allgemein als sehr gering beurteilt. Ist eine Stimme für die LINKE deshalb eine verschenkte Stimme?

Antwort: Im Allgemeinen werden die Chancen, dass die Linke in den Mainzer Landtag einzieht, heute besser als noch Jahre davor eingeschätzt. Die Linke in RLP stellt mit ihrem Kandidatenspitzenduo Melanie Wery-Sims und David Schwarzendahl zwei top Persönlichkeiten, die kommunalpolitisch bereits einiges vorzuweisen haben. Melanie ist Kreisrätin und wurde am vergangenen Wochenende beim Bundesparteitag in Berlin in den Bundesvorstand gewählt. David ist stellv. Landesvorsitzender der Partei in RLP und macht seit Jahren als Stadtrat in Frankenthal einen exzellenten Job für unsere WählerInnen. Aus diesen Gründen kandidiere ich auch als stellvertrender Direktkandidat im Wahlkreis Frankenthal (Stadt, Bobenheim-Roxheim, Verbandsgemeinde Lambshheim-Hessheim).Daher gilt: Jede Stimme für Die Linke ist eine gute Stimme, um den dringend benötigten Politikwechsel auch in Mainz d.h. in Rheinland-Pfalz zur Realität werden zu lassen.

  • Frage: Aus baden-württembergischer Sicht gibt es in Rheinland-Pfalz zwei soziale Errungenschaften, auf die wir mit Neid blicken, nämlich die Gesamtschule als Regelschule und der kostenfreie Zugang zu Kindertagesstätten. Besteht trotzdem Handlungsbedarf?

Antwort: Handlungsbedarf besteht immer. Glück auf, dass dies auch in BaWü besser wird mit dem Einzug der Linken in den Stuttgarter Landtag. Konkret in RLP, und dies zeigt die Covid19-Pandemie deutlich, besteht ein andauernder Mangel an Digitalisierung. Konkret: Bildungseinrichtungen verfügen zu oft über keinen schnellen Internetzugang; SchülerInnen hatten Probleme beim Home-Schooling. Die Mängelliste könnte ich weiterführen…Die Linke fordert eine Schule für alle, sozial gerecht und mit modernsten Mitteln ausgestattet.

  • Frage: Mit Malu Dreyer hat Rheinland-Pfalz eine Ministerpräsidentin, die als empathische und ruhige Persönlichkeit herüberkommt. Es hätte schlimmer kommen können?

Antwort: Schlimmer hätte es kommen können, wenn die in Teilen rechtsextremistisch-eingestufte AfD noch mehr Stimmen bekommen hätte (2016). Aber Spaß beiseite: Die SPD und auch die Grünen haben zusammen mit Der Linken (und der “Antifa”) dafür gesorgt, dass z.B. die rechtsextremen Aufzüge in Kandel ein Ende fanden und anderenorts rechts-nationale Aufzüge und Zusammenkünfte immer schwieriger werden durchgeführt zu werden. Und dies ist gut so. DIE LINKE steht auch in RLP ein für die Verfassung der BRD und will in Wahlkämpfen und Parlamenten weiter intensiv Wege finden um einen sozialistisch-demokratischen Politikstil in der BRD, der EU und darüber hinaus zu etablieren.

(*)

  • Mitglied im Kreisvorstand Die Linke Frankenthal, dort Sprecher für Antifaschistische Politik und Kulturpolitischer Sprecher
  • Für Die Linke in RLP Mitglied in Ausschüssen des Bezirksverband Pfalz für
  • Gedenkarbeit und Demokratieförderung und Kunst, Kultur und pfälzische Volkskunde
  • Mitgliedschaften: VVN-BdA Worms-Alzey, Naturfreunde Ludwigshafen, ver.di