Friedliche Newroz-Feier auf dem Neuen Messplatz

Newroz-Feier mit ca. 500 Menschen

Auf dem Neuen Messplatz fand am 20. März 2021 eine Newroz-Feier statt. Auch unter Corona-Bedingungen war es möglich, dass ca. 500 vorwiegend kurdische Menschen aus Mannheim, der Kurpfalz und der Rhein-Neckar-Region sich trafen feierten und tanzten. Allerdings machten die Veranstalter, das kurdische Gemeinschaftszentrum Mannheim/Ludwigshafen, immer wieder auf die Auflagen, das Abstandsgebot und die Maskenpflicht, aufmerksam. Als es dunkel wurde, wurde auch das fast obligatorische Newroz-Feuer entzündet. Der Himmel mit der untergehenden Sonne bot hierzu eine fantastische Untermalung.

Überlagert wurde die auf der ganzen Welt stattgefundenen Newroz-Feiern ganz aktuell von der Repression seitens des türkischen Staates gegen die zweitgrößte Oppositionspartei in der Türkei, die HDP, und gegen Aktivisten und Funktionäre dieser Partei und gegen Menschenrechtsaktivisten. Die HDP soll verboten werden. Dies wurde auch in den Reden zur Sprache gebracht. Es sprachen u.a. der ehemalige HDP-Abgeordnete Faysal Sariyildiz. Er wurde zweimal als Abgeordneter für die Region Sirnak direkt in das türkische Parlament gewählt, bevor er 2016 aus politischen Gründen aus der Türkei nach Deutschland floh. Außerdem sprachen für die LINKE Roland Schuster und Rudolf Bürgel, der die Grußworte der Bundestagsabgeordneten Akbulut und Brandt überbrachte. (scr – Bilder: Helmut Roos und Enver Enli) 

 


Veröffentlicht am 17/03/2021: 

Newroz 2021

Newroz 2020 auf dem Alten Messplatz

Das Kurdische Gemeinschaftszentrum Mannheim/Ludwigshafen führt am Samstag, 20. März 2021 auf dem Neuen Messplatz in MA-Neckarstadt ab 17.30 Uhr eine Veranstaltung unter freiem Himmel durch. Anlass ist Newroz, das kurdische Neujahrs- und Frühlingsfest. Es gibt Musik, Tanz und politische Reden.

Das Fest hast immer auch eine politische Bedeutung und steht für den Freiheitswillen der kurdischen Menschen. Gerade in diesem Jahr wird es überlagert von den heftigen Auseinandersetzungen mit der türkischen Staats- und Militärmacht in der Türkei, in Rojava, in Nordsyrien und im Irak.

Was ist los mit Öcalan?

 Zudem gibt es seit einigen Tagen Gerüchte, dass Abdullah Öcalan nicht mehr lebt. Seit 22 Jahren wird er auf der Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft gehalten. Das wäre ein ungemein tiefer Schock nicht nur für die kurdische Community. Im April 2020 gab es einen letzten telefonischen Kontakt mit Familienangehörigen. Der letzte Anwaltsbesuch datiert auf August 2019.  Noch ist unklar, ob es sich um eine Tatsache oder nur um ein Gerücht handelt, das Teil einer Art psychologischer Kriegsführung des türkischen Staatsapparates wäre. Die kurdische Seite fordert deshalb Zugang zu Öcalan, was ihr bisher aber verwehrt wird.

(scr)