Immobilien-Monopoly in der Neckarstadt-Ost um das Felina-Areal
Investor kauft riesiges Felina-Areal in der Neckarstadt-Ost
Cube Real Estate, eine Projektentwicklungsgesellschaft für Immobilien hat die rund 8.500 m² große Liegenschaft der ehemaligen Felina-Werke in Mannheim von einem „Kreis privater Investoren“ gekauft, wie auf der firmeneigenen Homepage veröffentlicht wird. Das Areal erstreckt sich entlang der Langen-Rötterstraße, Pozzi-, Holzbauer- und Melchiorstraße und war bis vor einigen Jahren der ehemalige Produktions- und Verwaltungsstandort des Textilunternehmens Felina. Cube Real Estate plant nach eigenen Angaben innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre die Umnutzung „in ein urbanes Stadtquartier mit Wohn- und Gewerbenutzung.“ Über den Kaufpreis hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Aktuell werden die rund 8.000 m² Grundfläche und 25.000 m² Mietfläche umfassenden Bestandsbauten gewerblich genutzt. Zu den Mietern gehören unter anderem die Stadt Mannheim mit einer Außenstelle des Jugendamtes, eine Theaterakademie, Felina mit verbliebenen Verwaltungseinheiten sowie einem Felina-Outlet-Store, der Lebensmitteleinzelhändler Rewe und das Textilladengeschäft NKD.
„Beim sukzessiven Umbau hin zu einem nachhaltigen, urbanen Stadtquartier wird sich Cube Real Estate eng mit den Bestandsmietern und der Stadt Mannheim abstimmen. Auch die vorhandene Bausubstanz bleibt größtenteils erhalten. In den alten Gewerbe- und Produktionshallen sollen unter anderem kompakte Wohnungen, Büros, Ateliers sowie Flächen für Dienstleistungen, Handel, Gastronomie und Medizin entstehen. Ziel ist es, das Quartier durch Nutzungsarten, die viele verschiedene Menschen und Zielgruppen anziehen, zu beleben. Bei der Namensgebung des neuen Quartiers soll die Historie des Areals einbezogen werden”, so der Investor.
„Es ist großartig, gleich bei unserem ersten Projekt in Mannheim ein ganzes stadtbildprägendes Quartier entwickeln zu können. Der Ankauf markiert einen wichtigen Schritt für uns und unser weiteres Wachstum in der Region und in Richtung Süden“, so wird Tilman Gartmeier, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der Cube Real Estate. Die Liegenschaft befinde sich in einem aufstrebenden Stadtteil.
Cube Real Investor ist ein schnell wachsender Immobilienentwickler (Kaufen um zu verkaufen) und scheint damit viel Geld zu verdienen. Der Hauptsitz ist in Leverkusen, weitere Standorte sind Hamburg (Nord) und Frankfurt/Main (Mitte). Mannheim wird offensichtlich als Sprungbrett gesehen um sich nach Süden auszudehnen. Cube wittert vermutlich ein Millionengeschäft.
Mit dem Felina-Areal hat Cube eines der größten Wohnareale im Bestandsbau in Mannheim erworben, das jemals verkauf worden ist. Zudem ist das Gelände in zentraler Lage in der Neckarstadt-Ost. Das Areal ist ein Schlüsselprojekt für die Stadtteilentwicklung der Neckarstadt-Ost. Für die Stadt stellt sich die Frage, inwieweit sie Einfluss nehmen kann auf die die Entwicklung des für den Stadtteil äußerst bedeutsamen Standorts. Es muss geprüft werden, ob ähnlich wie bei der Veräußerung des BBC/Alstom-Geländes in MA-Käfertal eine Änderung des Bebauungsplans vorliegt. Das könnte dann z.B. auch die Anwendung des 12-Punkte-Programms Wohnen (Sozialquote!) zur Folge haben. Und nicht zuletzt geht es um den Wegfall und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Man sollte also genau hinschauen.
Roland Schuster