Ostermarsch im Zeichen des Ukrainekrieges
Für sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen statt Waffenlieferungen!
Rund 350 Menschen beteiligten sich am diesjährigen Ostermarsch in Mannheim vom Alten Messplatz zur Abschlusskundgebung auf den Kapuzinerplanken.
Eingeleitet von Tom Hauff sprachen bei der Auftaktkundgebung Maximilian Hesslein von dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der evangelischen Kirche Mannheim (KDA) und Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung aus Tübingen. Cyrus Mobasheri vom Ostermarschbündnis hielt eine kurze Ansprache bei einer Zwischenkundgebung auf dem Paradeplatz.
Auf der Abschlusskundgebung sprachen Ralf Heller, Vorsitzender des DGB Mannheim/Rhein-Neckar und Betriebsratsvorsitzender des Mannheimer Klinikums, Clemens Ronnefeldt vom Internationalen Versöhnungsbund und Hedwig Sauer-Gürth vom Friedensbündnis Mannheim. Die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (DIE LINKE) sprach zum Schluss noch ein Grußwort. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Bernd Köhler (Gitarre und Gesang) und Joachim Romeis (Geige) begleitet.
Die sehr interessanten, differenzierenden und faktenreichen Reden von Maximilian Hesslein, Christoph Marischka, Clemens Ronnefeldt sind auf der Webseite der Friedenskooperative dokumentiert (https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2023/reden#block-nodeblock-16951). Die Reden ließen keinen Zweifel an der Verantwortung Russlands für den Ukraine Krieg. Ronnefeldt sprach von „Völkerrechtsbruch durch die russische Armee, die ihr souveränes Nachbarland am 24. Februar 2022 überfiel“.
Trotzdem behauptet der Redakteur des Mannheimer Morgens, Christian Gerards: “So wird Russland immer wieder aufgefordert, sich aus der Ukraine zurückzuziehen. Aber dass das Putin-Regime mit dem Krieg das internationale Völkerrecht bricht, davon ist nicht die Rede“ (MM 11.4.2023). Besagter Redakteur diskreditiert die Veranstaltung als “Wünsch-Dir-Was-Für-Frieden“. Alle Reden haben allerdings darauf hingewiesen, dass der Westen, die NATO und damit auch Deutschland eine Mitverantwortung sowohl für die Entstehung des Krieges als auch für dessen Beendigung haben. Deshalb wurde immer wieder der Appell an die Politik gerichtet, den Fokus politischen Handelns nicht auf weitere Waffenlieferungen sondern auf politische Lösungen zu richten.
Colman-Areal als „Drehscheibe für Krieg“
Am Ostermontag veranstaltete das Friedensbündnis einen Osterspaziergang rund um das Coleman-Areal in Mannheim -Sandhofen, an dem sich rund 70 Menschen beteiligten.
Vertreter des Friedensbündnis zeigten sich besorgt, dass bei einer weiteren militärischen Eskalation des Ukraine Krieges das Coleman-Areal und damit Mannheim zur Zielscheibe militärischer Angriffe werden kann: „Das 220 ha große Coleman-Areal der US-Army in Mannheim-Sandhofen ist in Kampfhandlungen zwischen der Ukraine und Russland verwickelt. Erst kürzlich sind 60 Bradley Schützenpanzer aus den USA in MA-Sandhofen eingetroffen und sollen im Rahmen eines US-Militärhilfeabkommens an die Ukraine geliefert werden. Das Coleman-Areal ist laut Mannheimer Morgen eines der größten Lager der US-Army weltweit außerhalb der USA. Mannheim als Drehscheibe für Militärlogistik der US-Army und der NATO ist damit zur möglichen Zielscheibe militärischer Auseinandersetzungen geworden“.
(ros)