Nachhaltigkeit und Frieden durch bewusste Geldanlage? Kein Geld für Waffen und Krieg?!
Vielen Menschen ist bewusst, dass ein nachhaltiger Konsum- und Lebensstil nötig ist, um Umweltzerstörung und den Temperaturanstieg zu begrenzen. Aber gilt das auch fürs Sparen und unsere Geldanlagen? Viele Banken und Fondsgesellschaften investieren in Firmen, die Waffen produzieren und exportieren, und tragen dazu bei, weltweit Kriege zu führen.
Ethische Geldanlagen finanzieren hingegen umweltfreundliche Technologien, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Gesundheitsdienste sowie medizinische Forschung. Nicht nur in den Ländern des Globalen Südens wird die soziale Ungleichheit verstärkt, wenn Steuergelder zur Finanzierung von Rüstung und Militär verwendet werden. Auch bei uns gibt es unzureichende Budgets für Bildung, Soziales, Klimaschutz und Gesundheit.
Barbara Happe, die im Vorstand des Dachverbands Kritische Aktionärinnen und Aktionäre aktiv ist und Klaus Waiditschka vom Netzwerk Friedenssteuer werden in einem Dialoggespräch über die Zusammenhänge von Geld und Rüstung informieren und erklären, warum Ressourcen fehlgeleitet werden. Es geht dabei auch um die Frage, was Einzelne tun können, um nicht unfreiwillig die Waffenproduktion zu fördern. Untersucht wird auch, die Rolle von Parteien und Politiker*innen und wie man auf sie einwirken kann.
Deutsche Banken investieren weiter in Atomwaffen-Hersteller
Wie „Ohne Rüstung Leben“ berichtet haben die niederländische Friedensorganisation PAX und ICAN eine neue Studie der Reihe “Don’t Bank on the Bomb” veröffentlicht. Darin analysieren sie die Investments in die Atomwaffen-Industrie und zeigen, welche Banken atomwaffenfrei sind. Auch fünf deutsche Banken wurden untersucht.
Die Studie führt zahlreiche Banken und Finanzinstitute auf, die ihre Investitionen in Unternehmen, die an der Herstellung von Kernwaffen beteiligt sind, einschränken oder ganz ausschließen. 55 Institute lehnen jegliche finanzielle Beteiligung an Kernwaffenherstellern umfassend ab und haben auch keine laufenden Investitionen mehr.
Der Bericht listet zudem 54 Banken und Finanzunternehmen auf, die ihre Investitionen in Kernwaffenproduzenten einschränken aber Ausnahmen zulassen.
Mehr Banken und Finanzunternehmen lehnen finanzielle Beteiligung an Kernwaffenherstellern ab
Die Liste der 109 untersuchten Banken und Finanzunternehmen ist nicht vollständig, doch sie zeigt, dass Investitionen in die Atomwaffenproduktion immer umstrittener sind. 2014 gab es erst 35 Institutionen, die versuchten, Investitionen in die Atomwaffenindustrie zu vermeiden. Seit dem Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages ist die Zahl deutlich gestiegen.
Unter den untersuchten Unternehmen sind auch fünf Banken aus Deutschland. Nur eine davon, die “Bank für Kirche und Caritas” ist tatsächlich atomwaffenfrei. Bayerische Landesbank, Commerzbank, Deutsche Bank und Landesbank Baden-Württemberg schließen zwar einige Investments in Atomwaffen aus, sie führen jedoch weiter Geschäfte mit Unternehmen, die an der Produktion von Atomwaffen beteiligt sind.
Nachhaltigkeit und Frieden durch bewusste Geldanlage?
Dialog und Diskussion mit Dr. Barbara Happe, Dachverband Kritische AktionärInnen und Aktionäre und Klaus Waiditschka, Netzwerk Friedenssteuer
Dienstag, 22. August 14-15:30 Uhr, Buga23 – Campuspavillon und
19 Uhr, Haus der Jugend, Mannheim, C 2, 16-18
“Don’t Bank on the Bomb”-Studie: “Moving Away from Mass Destruction: 109 exclusions of nuclear weapon producers”
Otto Reger