Mehr als 250 Menschen beteiligen sich am Protest gegen den Arbeitsplatzabbau bei Pepperl+Fuchs

IG Metall ruft zu Protest gegen Arbeitsplatzabbau bei Pepperl+Fuchs auf | Betriebsrat und IG Metall kämpfen: Für den Erhalt aller Arbeitsplätze! | Solidarität aus Politik und vielen Mannheimer Betrieben

Alfred Storch, Betriebsratsvorsitzender von P+F.

Als zur Mittagszeit die Beschäftigten auf die Kreuzung Lilienthalstraße, Ecke Königsberger Straße zulaufen, entspannt sich der Betriebsratsvorsitzende von P+F, Alfred Storch langsam und bereitet sich auf seine Rede vor.

Betriebsrats folgen. Denn wir sagen: Kein Arbeitsplatzabbau ohne Widerstand!“ Die Teilnehmenden applaudieren. „Es ist gut möglich, dass eine Vielzahl der Leute, die sich heute hier versammelt haben, bis Mitte 2027 keinen Arbeitsplatz mehr haben. Wenn es nach den Plänen der Geschäftsführung geht.“

Betroffenheit macht sich breit. Denn nach aktuellen Informationen der Arbeitnehmerseite plant das Unternehmen für Automatisierungs- und Prozesstechnik die aktuell geltende Beschäftigungssicherung für die Total Production Units (TPU) am Standort nach Ende 2026 auslaufen zu lassen und nicht mehr zu verlängern. Die gesamte Produktion in Mannheim soll bis  Mitte des Jahres 2027 geschlossen und ins Ausland verlagert werden. Die Pläne betreffen etwa 90 von aktuell knapp 1200 Beschäftigten in Mannheim.

Ziel: ein tragfähiges Zukunftskonzept!

Die Teilnehmenden spenden Beifall. „Jetzt will die Geschäftsführung diese Erfolgsgeschichte zerstören: schnell, geräuschlos und billig! Für keine dieser Varianten sind wir zu haben!“ Betriebsrat und IG Metall haben das Ziel, über ein tragfähiges Zukunftskonzept mit der Geschäftsführung zu verhandeln.

Sabine Hoischen-Leber und Ralf Heller vom DGB Kreisvorstand.

„Die Familie Fuchs hat sich dazu entschieden, die Konzernleitung in Mannheim anzusiedeln. Dazu gehört aber auch, Verantwortung zu übernehmen, für die Familien, aber auch für die Region. Der derzeit um sich greifende Arbeitsplatzabbau ist fatal für Mannheim. Wir brauchen Entscheidungen, die den Industriestandort sichern und keine Politik für Reiche!“, sagt Reinhold Götz, der sich als Fraktionsvorsitzender des SPD-Gemeinderats und als ehemaliger Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim an der Protestaktion beteiligt.

Birol Koca, der Betriebsratsvorsitzende von John Deere richtet seine Worte direkt an die Belegschaft: „

„Auch wir haben bei John Deere erst kürzlich die Erfahrung gemacht, wie es sich anfühlt, vom Arbeitsplatzabbau betroffen zu sein. Es ist wichtig, dass ihr jetzt solidarisch zusammensteht und euch nicht spalten lasst. Ihr seid EINE Belegschaft. Und nur gemeinsam mit der IG Metall, mit dem Betriebsrat erreicht ihr das Ziel!“

Auch Ralf Heller und Sabine Leber-Hoischen vom DGB-Kreisverband, Frank Gottselig von der IG BCE und Wolfgang Alles vom Überbetrieblichen Solidaritätskomitee richten kämpferische Worte an die Betroffenen.

Weitere Gäste sind Thorsten Riehle, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, Anna Roth von Die Linke Mannheim, der Arbeitskreis Senioren der IG Metall Mannheim und Betriebsrätinnen und Betriebsräte vom Benz, John Deere, Caterpillar, ZF Wabco, Südkabel, GE, ABB, Bombardier und Alstom.

Text und Bilder: IG Metall, Mannheim