Vogelgrippe in Ludwigshafen nachgewiesen

Am Willersinnweiher in Friesenheim ist ein Schwan an der Vogelgrippe gestorben. Ein bedauerliches Ereignis, das auch gewisse Vorsichtmaßnahmen erfordert. Vermutlich ist die Gefahr aber begrenzt, da es sich um den Typ H3N2 handelt und nicht um H5N1, das sich bereits unter vielen Säugetieren ausgebreitet und auch schon mehrere hundert Menschen getötet hat.

Was leider nicht berichtet wird: Es sind bereits Millionen Vögel in den letzten Wochen an der Vogelgrippe gestorben oder getötet worden. Eine unbekannte, aber vermutlich sehr hohe Zahl stirbt gerade in den riesigen Vogelkolonien der Antarktis, wo sich die menschengemachte Seuche (der aktuelle H5N1-Typ) leicht ausbreitet und eine Todesrate von fast 100 Prozent aufweist. Im spanischen Olmedo mussten Ende September 760.000 Legehennen „gekeult“ werden, am 2.10. in Madrid 450.000 Hühner und gestern in den Niederlanden 71.000 Masthähnchen. Wenn ich nichts übersehen habe: kein Wort davon in der Ludwigshafener Tageszeitung Rheinpfalz. Eine kurze Recherche ergab: Bisher auch keine Silbe in anderen Tageszeitungen.

In welch barbarischen und brutalen Zeiten leben wir doch, wenn das Sterben Millionen empfindungsfähiger Tiere kein Interesse weckt und keine Meldung wert scheint. Oder gibt es eine andere Erklärung für diese ‚Presselücke‘? Dann würde es sich wohl nicht um Schweigen, sondern um Verschweigen handeln. Das wäre noch beunruhigender.

Text: Michael Kohler | Symbolbild: Pixabay