Den französischen und deutschen Gedenkstätten an Orten des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler und seiner Außenlager wurde von der Europäischen Union das „Europäische Kulturerbe-Siegel“ verliehen. Die KZ-Gedenkstätte Sandhofen wird die Plakette am Sonntag, den 15. Juli mit einer öffentlichen Festveranstaltung feierlich einweihen.

Im März dieses Jahres zeichnete die EU-Kommission im Rahmen eines Festakts im bulgarischen Plovdiv neun historische Stätten mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel (EKS) aus. Unter ihnen befand sich auch das Konzentrationslager Natzweiler mit seinen Außenlagern links und rechts des Rheins. Somit wurde das Siegel in diesem Fall nicht nur an einen einzelnen historischen Ort, sondern an einen Zusammenschluss mehrerer Erinnerungsstätten vergeben. Zudem wurde mit der Verleihung erstmals ein transnationaler Antrag positiv beschieden: Das „Centre Européen du Résistant Déporté“ (CERD, Gedenkstätte am Standort des einstigen KZ-Stammlagers Natzweiler) hatte sich gemeinsam mit dem 2016 gegründeten „Verbund der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler e.V.“ (VGKN) um das Europäische Kulturerbe-Siegel beworben. Die Entscheidung der EU-Kommission folgte der Empfehlung einer unabhängigen internationalen Jury.

Die im VGKN organisierten baden-württembergischen Gedenkstätten, zu der auch die KZ-Gedenkstätte Sandhofen zählt, durften Mitte Juni in Stuttgart die EKS-Plakette aus den Händen von Staatssekretärin Katrin Schütz entgegennehmen.

Am Sonntag, den 15. Juli wird der Verein KZ-Gedenkstätte Sandhofen e.V. das Siegel mit einer öffentlichen Festveranstaltung ab 11 Uhr feierlich einweihen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.