„Vergessene“ Geschichte Politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland – Ausstellungseröffnung
Wann:
20. März 2019 um 18:00
2019-03-20T18:00:00+01:00
2019-03-20T18:15:00+01:00
Wo:
Abendakademie, Saal
Mannheim
Deutschland
Mannheim
Deutschland
Preis:
Kostenlos

Infolge des Ministerpräsidentenerlasses von 1972, dem so genannten „Radikalenerlass“ wurden in der alten Bundesrepublik bis 1991 3,5
Millionen Menschen auf ihre politische „Zuverlässigkeit“ durchleuchtet. Der Verfassungsschutz meldete den Einstellungsbehörden rund
30.000 „verdächtige“ Bewerberinnen und Bewerber. Rund 11.000 Berufs- und 2250 Disziplinarverfahren wurden daraufhin eingeleitet.
1.250 Ablehnungen (und somit Nicht-Einstellungen) und 265 Entlassungen vorgenommen.
Vergessene Geschichte – Ausstellung – Einladung
Vergessene Geschichte – Ausstellung – Einladung
Betroffen waren überwiegend Menschen, die politisch „links“ standen. Vor allem Lehrerinnen und Lehrer (ca. 80%) und Hochschullehrende
(ca. 10%). Es tra aber auch Justizangestellte (ca. 5%), Post- und Bahnbeschäftigte wie Briefträger und Bahnhofswärter, Verwaltungs-
angestellte, Offiziere, Sekretärinnen, Sozialpädagogen, Bibliothekare, Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern, Bademeister, Laboranten, bis
hin zu Pfarrern.
Zur Ausstellung
Die Ausstellung „Vergessene“ Geschichte – Berufsverbote in Deutschland informiert hierüber auf 18 Schautafeln und schlägt einen
Bogen über 200 Jahre. Von der Bekämpfung der so genannten „Radikalen“ in den Staaten des deutschen Bundes, im deutschen Obrig-
keitsstaat des 19. Jahrhunderts und dem deutschen Kaiserreich. Über die Weimarer Republik und die politische Verfolgung unter dem
Hitler-Regime. Bis zu den Berufsverboten der „Bonner Republik“ und dem Widerstand dagegen.
Das Titelplakat der Ausstellung wurde gestaltet unter Verwendung des 1976 entstandenen Ölbilds „Die lädierte Identität des vom
Berufsverbot betroffenen Kunsterziehers H. J. Schreiber“ des 1939 geborenen Künstlers Jürgen Waller. Es befindet sich heute in der
Berlinischen Galerie in Berlin