Wieder Kriegsgerät in Coleman
US-ARMY transportiert Panzer, Militärlaster und militärische Ausrüstungen zur Coleman-Kaserne in Mannheim-Sandhofen
scr –Nach Presseberichten startete die US Army am 4. Mai 2015 den Transport von Panzern und anderer Militärausrüstung von Antwerpen in den Hafen von Mannheim-Rheinau zu den Coleman Barracks im Norden Mannheims. Vom Rheinauer Hafen wurde das Material über Sattelschlepper und Schienenfahrzeuge transportiert.
Hierbei handelt es sich vor allem um M1 Abram Panzer sowie M2 Bradley Infanterie-Kampffahrzeuge.
Nach den Berichten sind die Militärausrüstungen dem “16th Sustainment Brigade” und dem “21th Theater Sustainment Command” der US-Army zugeordnet.
Insgesamt wurden in diesen Tagen “50 Ausrüstungsgegenstände” über den Rhein nach Mannheim transportiert. Es gibt Videoberichte über Transporte, die schon im April erfolgten. Über Facebook gibt es Videoaufnahmen, die belegen, dass auch Anfang Juni ca. 20 Panzer, 20 Militärlaster und Militärtanklastzüge der US-Army über den Bahnanschluss und an der Sonderburger Straße in Mannheim-Schönau transportiert wurden. Nimmt man all diese Berichte zusammen, dann muss die Zahl der dort stationierten Panzer und Militärfahrzeuge um ein Vielfaches über der bisher vermeldeten Zahl von 50 liegen.
Wie berichtet hatte das US-Militär im Januar bekanntgegeben, das Coleman-Gelände weiter nutzen zu wollen. Somit entfällt das über 200 ha große Gelände bis auf unabsehbare Zeit als Konversionsfläche im Gegensatz zu den anderen ehemaligen US-Kasernen Mannheims.
Das Coleman Areal wird im Rahmen der „European Activity Sets“ (EAS) als Zwischenlösung zur Lagerung und zur Wartung militärischer Ausrüstung genutzt. Unumwunden wird eingeräumt, dass im kriegerischen Ernstfall das Material an die Front gebracht werden soll. Die Lagerungs- und Wartungsarbeiten in der Coleman-Kaserne sollen angeblich nicht von militärischem Personal, sondern von Vertragspartnern und Zivilangestellten durchgeführt werden.
Protest des Friedensplenum
Das Friedensplenum Mannheim wendet sich gegen die Vorgehensweise des US-Militärs. Das „European Activity Set“ sei Teil der expansiven NATO-Osterweiterung. „Gleichzeitig will sie (die US-Army) ihre Präsenz im Baltikum und Osteuropa ausbauen und das Kriegsgerät dann in die neuen Kasernen im Baltikum und in Osteuropa verlagern“, schreibt das Plenum in einer Unterschriftenaktion. Die Kriegsgefahr würde wachsen. „Mannheim darf nicht zur Drehscheibe für kommende Kriege werden“. Die Unterschriften sollen dem Oberbürgermeister, dem Gemeinderat sowie den Mannheimer Bundes- und Landtagsabgeordneten übergeben werden.
Unterschriftensammlung verlängert
Zur Zeit sind über 500 Überschriften gesammelt. Zunächst war die Unterschriftensammlung auf Ende Mai terminiert. Nun hat das Friedensplenum beschlossen, die Unterschriftensammlung bis auf weiteres zumindest bis zur Sommerpause fortzuführen. Unterschriftenlisten können von der Website des Friedensplenum heruntergeladen werden.