Mannheim: Kurdische Mahnwache gegen islamistischen Terror in Wien
Am Samstag 7. November hielten Menschen aus dem kurdischen Kontext eine Mahnwache gegen den tödlichen Terroranschlag mit islamistischen Hintergrund in Wien ab. Angemeldet war die Veranstaltung vom Kurdischen Gesellschaftszentrum Mannheim/Ludwigshafen. Die Veranstaltung war insofern bemerkenswert, da sich der Inhalt von den sonst üblichen Meinungsbekundungen in einem wesentlichen Punkt unterschied. In einer Presseerklärung (s.u.) machten die Veranstalter darauf aufmerksam, dass am Erstarken des Islamistischen Terrors auch deren Unterstützer*innen eine Verantwortung trügen. Dazu zählen die Türkei und Saudi-Arabien aber auch die europäischen Staaten, die mit Waffenexporten die Hochrüstung und Kriegsführung dieser Staaten erst ermöglichen. Im folgenden Text dokumentieren wir eine an das Kommunalinfo adressierte Presseerklärung. (scr)
Presseerklärung der Föderation der Demokratischen Gesellschaften Kurdistans e.V. FCDK-KAWA
Am Abend des 02. November 2020 hat der Terror nicht nur Wien, sondern die ganze Welt erschüttert.
Wir sind zutiefst erschüttert über diesen grenzenlosen Hass gegen Unschuldige.
Wir sind zutiefst erschüttert über diese Brutalität und Unmenschlichkeit, welche unter dem Missbrauch des Namen Gottes gegen unschuldige Menschen gerichtet ist.
Wir sind zeitgleich zutiefst betroffen über das Leid, die Angst und die Schutzlosigkeit der Menschen in Frankreich, Österreich und ganz Europa.
Der Islamische Staat, welcher unter der Leitung seiner Auftraggeber, allen voran die Türkei und Saudi-Arabien, steht, übt seine Verbrechen im Auftrag und nach gezielten Drohungen dieser terroristischen Staaten aus.
Der Islamische Staat, welcher seine Mördergruppen nach Europa sendet, welcher zeitgleich seinen seit Jahren in den europäischen Städten getarnten Schläfergruppen den Befehl erteilt, gezielt Anschläge zu verüben, Menschen zu enthaupten, wahllos auf Zivilisten zu schießen und unter Missachtung jeglicher Menschlichkeit – inmitten im Herzen Europas – kaltblütig zu morden, handelt auf Befehl seiner Auftraggeber, seiner Geldgeber.
Solange die Auftraggeber, allen voran die Türkei und Saudi-Arabien, den Islamischen Staat weiterhin fördern, leiten und unterstützen, solange werden wir alle den brutalen Angriffen ausgesetzt sein.
Solange die europäischen Staaten weiterhin Waffenexporte in die Türkei und nach Saudi-Arabien durchführen, solange werden diese Waffen nicht nur gegen die eigene Zivilbevölkerung dieser Staaten und im Mittleren Osten gerichtet, sondern – wie am Beispiel Frankreichs und Österreichs – gegen Zivilisten in ganz Europa.
Solange die europäischen Geldgeber die terroristischen Regierungen der Türkei und Saudi-Arabiens weiterhin finanziell fördern, solange wird der Islamischen Staat seine Finanzkraft nicht verlieren.
Daher ist es unsere menschliche Aufgabe und Pflicht, die Europäischen Staaten, allen voran Deutschland, dazu zu bewegen, ihren schmutzigen Handel mit der Türkei und Saudi-Arabien zu beenden und sich damit gegen den Islamischen Staat und seine Auftraggeber zu stellen.
Der Terror steht vor der eigenen Tür und wird nicht von seinem Hass, von seiner Brutalität weichen.
Der Terror steht vor der eigenen Tür und wird solange morden, solange er den Befehl hierzu hat, solange er den terroristischen Staaten von Nutzen ist.
Es ist dringend Zeit zu handeln. Es ist dringend Zeit, dem Islamischen Staat und seinen Auftraggebern die Stirn zu bieten.
Es ist dringend Zeit, gemeinsam und entschlossen gegen Hass, Gewalt und Terror zu stehen.
Unsere Gedanken sind in Wien.
Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen.
Unsere Gedanken sind bei den Menschen von Wien, welche seit den brutalen Angriffen in grenzenloser Angst leben müssen.