Druck auf Intendant Holtzhauer
Ausgerechnet am geschichtsträchtigen 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz, erschreckte die Überschrift im Morgenweb: ” Antisemitismus-Vorwurf: NTM-Intendant Holtzhauer soll sich erklären“.
Es ging um die Kultur-Intitiative GG5.3. Weltoffenheit, die sich als Reaktion auf die Einstufung der Boykottbewegung BDS durch den Bundetag als antisemitisch, im Dezember 2020 gründete. Die Erklärung der Intiative hatte auch Christian Holtzhauer unterschrieben. Er steht damit allerdings nicht allein da.
Auch das Goethe-Institut, die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, das Moses Mendelssohn Zentrum für Europäisch-jüdische Studien, das Zentrum für Antisemitismusforschung TU Berlin, das Jüdische Museum Hohenems, die Kulturstiftung des Bundes, der Deutsche Bühnenverein, das Düsseldorfer Schauspielhaus, die Münchner Kammerspiele, das Schauspiel Köln, das Staatsschauspiel Dresden, das Thalia Theater Hamburg und viele andere namhafte Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen sind Unterstützer* innen der Intitiative, die inhaltlich von der auch in Mannheim sehr geschätzten Prof. Aleida Assmann beraten wurde.
Würde der “Mannheimer Morgen” tatächlich all diese Institutionen und Personen in derartiger Form in Verbindung mit “Antisemitismus” bringen wollen, wie es in der Überschrift vom 27.1. der Fall war?
Wir Kulturaktive schätzen Christian Holtzhauer als einen Theatermacher, der für Menschenwürde und Menschenrechte in unserer Stadt eintritt, sich auch künstlerisch gegen Rechtsradikalismus, Rassismus und Antisemitismus positioniert und der einen solchen Umgang mit seiner Person nicht verdient hat. Wir begrüßen, dass sich Christian Holtzhauer bereits in einem ausführlichen Interview im “Mannheimer Morgen” erklären konnte und wünschen uns in Zukunft einen sensibleren Umgang mit solchen “Schlagzeilen”.
Initiative „Bunte Vielfalt statt völkischer Einfalt”
Bettina Franke, Monika Margret Steger, Bernd Köhler, Einhart Klucke