2022- Hambach – 1832: Gesicht zeigen!

DER HINTERGRUND:

Ende Mai jährt sich zum 190. Mal das historische Hambacher Fest von 1832. Die Stadt Neustadt und die Stiftung Hambacher Schloss veranstalten aus diesem Anlass vom 27.bis 29.5.22 ihr Demokratiefest.

 

Der Neustadter Unternehmer Dr. Wolfgang Kochanek hatte auf den selben Zeitpunkt (28.5.) eine Großdemonstration („Marsch auf’s Schloss“) für 30.000 TeilnehmerInnen angemeldet und wollte damit die bundesweite „WIR-LEBEN-IN-EINER-DIKTATUR”- Szene nach Neustadt holen. Dies war ein Versuch der Wiederbelebung des sog. „neuen Hambacher Festes“ von Max Otte, Kandidat der AfD bei der letzten Bundespräsidentenwahl.

Inzwischen tritt K. nicht mehr als offizieller Veranstalter auf, da er den Auflagen der Stadt nicht nachkommen wollte, mobilisiert mit anderen aber weiter dafür, das Demokratiefest mit 30.000 bis 50.000 weißgekleideten Anhängern zu fluten.

Die Initiative #2022HAMBACH1832 bringt in das Demokratiefest am 28.5. ein politisch-kulturelles Programm ein unter dem Titel: GESICHT ZEIGEN – DEMOKRATIE LEBEN: 11-18 Uhr, Marktplatz Neustadt.

IM P ROGRAMM :

JOANA, die Grande Dame des deutschsprachigen Chansons, wird mit Liedern aus dem Vormärz und der Revolution von 1848/49 zu hören sein. Begleitet wird sie von dem bekannten Odenwälder Gitarristen ADAX DÖRSAM. Als weitere außergewöhnliche Frauenstimme tritt die Neustadter Jazzsängerin NICOLE METZGER auf.

Weitere Akteure sind VOLKER GALLÉ, rheinhessischer Autor, Liedermacher und profunder Kenner der Demokratiegeschichte des Südwestens, LAURENT LEROI, in Ludwigshafen lebender Akkordeonist mit Elsässer Wurzeln, sowie der in Neustadt verankerte Sänger und Gitarrist BRIAN POSCH mit der Indie-Band SHIN EN.

PROF. DR. MARKUS LINDEN, Politologe an der Universität Trier, beleuchtet die Umdeutungsversuche der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte durch die neue Rechte.

Das historisch Bemerkenswerte am Hambacher Fest von 1832 war nicht nur das Eintreten für einen deutschen Nationalstaat und für bürgerliche Freiheitsrechte, sondern auch der Schulterschluss mit den europäischen Freiheitskämpfern. So waren unter den TeilnehmerInnen etwa Geflüchtete aus Polen, die sich – vergeblich – gegen die russische Fremdherrschaft erhoben hatten, sowie Delegationen aus Frankreich, wo als Resultat der Julirevolution von 1830 die Bourbonenherrschaft beendet wurde.

Angesichts des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, und angesichts der europäischen Dimension des Hambacher Festes wollen wir die SOLIDARITÄT MIT DER UKRAINE UND ALLEN BEI UNS SCHUTZSUCHENDEN zum Ausdruck bringen. Eine Gesprächsrunde zur aktuellen Situation wird musikalisch umrahmt von VLADIMIR IVANOV und IRIS BERTHOLDT. Durch das Programm führt PAULINA SOMMER.