Stürzenbergers Standard-Performance am Beispiel Hannover vor zwei Jahren
Der Auftritt von Michael Stürzenberger für die “Bürgerbewegung Pax Europa” (BPE) auf dem Marktplatz war als echte Provokation gedacht und als indirekte Wahlkampfhilfe für die AfD. Er tourt mit solchen Veranstaltugen seit Jahren durch die ganze Republik. Um was es dabei geht, kann man auf EWO-Live-Video über einen Auftritt in Hannover entnehmen.
Ankündigung, dass es gleich losgeht mit Veranstaltung und Live-Stream.
“Eben hat es noch geschüttet aus allen Kübeln. Typisch Hannover würd‘ ich mal sagen. Wir haben hier einen Oberbürgermeister, der türkischstämmig ist und auch noch Muslim ist, und offensichtlich auch keinerlei Probleme mit fundamentalen (sic) muslimischen Organisationen hat – dazu später mehr. Und wir hatten früher einen Bundespräsidenten, der aus Hannover kam, Christian Wulf, der gesagt hat, der Islam gehört zu Deutschland. Hier aus Hannover ist auch der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier her, der auch ganz gern in Moscheen pilgert, zum Beispiel bei Ibram Idris in Penzberg, der auch für uns ein Funktionär des politischen Islam ist, der in München ein riesiges Islamzentrum bauen wollte. Also Hannover ist ein ganz schweres Pflaster. Wir haben hier allerhand Widrigkeiten: Das Verwaltungsgericht hat eben einen Eilantrag von uns abgeschmettert. Laut Verwaltungsgericht Hannover ist es zulässig, dass uns der Saft abgedreht wird, wenn weniger als 50 Leute hier sind. Gegen uns ist also fast alles hier verschworen. Was aber nicht verschworen ist, das sind die Patrioten, das sind die Islam-Kritiker, das sind die aufrechten Bürger, die aus Hannover und den umliegenden Städten hierhergekommen sind. Also herzlichen Dank an alle!“
Auf den Ausstellungstafeln ist zu lesen: „Wir sind nicht gegen den Islam. Wir kritisieren den politischen Islamismus.“ Das geht Stürzenberger in der kurzen Einleitungsrede schon ganz schön durcheinander.
Auf der BPE-Website lässt sich Stürzenberger aus, Warum der „politische Islam“ verboten werden muss:
„Die Auseinandersetzung mit dem Politischen Islam wird immer absurder. Statt klare Grenzen zu ziehen und konsequent auf dem Vorrang demokratisch beschlossener Gesetze vor uralten religiösen Bestimmungen zu bestehen, knickt man unter dem Mantra angeblicher „Toleranz“, „Vielfalt“, „Buntheit“, „Kultur-Sensibilität“ und „Rücksichtnahme auf religiöse Befindlichkeiten“ in vielen Bereichen ein.
Erst, wenn die nicht mehr zeitgemäßen Anordnungen aus einem 1400 Jahre alten Buch als für heutzutage nicht mehr gültig erklärt werden und der Koran historisiert wird, dadurch die Scharia als irrelevant erklärt und der Politische Islam verboten wird, kann dieser verhängnisvolle Weg in die Sackgasse gestoppt werden.
Alles andere würde, auch angesichts der demographischen Veränderungen, auf die langsame, aber kontinuierliche Entwicklung zu einem Islamischen Staat mit Scharia hinlaufen. Dem gilt es entschieden entgegenzuwirken. Die etablierte Politik hat es bisher sträflich vernachlässigt, entscheidende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Politischen Islams vorzunehmen. Deswegen müssen Bürgerbewegungen wie die BPE Druck ausüben, damit diese verhängnisvolle Fehlentwicklung baldmöglichst korrigiert wird.
Mit den „demografischen Veränderungen“ hebt Stürzenberger auf die sich verändernde ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung durch die migrantischen Bewegungen besonders seit der Industrielaisierung ab. Damit schlägt er die Brücke zu den Spezialisten der „Remigration“. Der ethnische, völkische Ansatz wird verbrämt mit der jeweiligen Religion. Hinter der sehr selektiven Religionskritik verbirgt sich das „Deutschland den Deutschen“, religiös maskiert. Man fragt sich, wie alt denn die Bücher der abrahamischen Religionen des „christlich-jüdischen Abendlandes“ sind, das die Islam-Verächter ständig im Munde führen.
Den Part der offen völkischen Hetze übernahmen zwei Tage später die AfD und die Junge Alternative auf dem Mannheimer Marktplatz: Weil die alte Naziparole mit den „drei Wörtern“ in Deutschland verboten ist, schrie der AfD-Redner zum Abschluss seiner Rede: „Remigration – Remigration – Remigration!“
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