In eigener Sache: Folgt uns bei Telegram, Mastodon und Bluesky (und ein paar Worte zu den unsozialen Medien)

Wie in der letzten KIM Ausgabe mitgeteilt, haben wir das „Soziale Netzwerk“ X (ehemals Twitter) aus politischen Gründen verlassen. Aber ganz so einfach ist es nicht, denn auch wir sind auf Plattformen zur Bewerbung unserer Beiträge angewiesen, sonst gehen uns Leser*innen verloren.

Als direkte Konsequenz unseres X-Abgangs haben wir neue Konten bei Bluesky, Mastodon und Telegram angelegt. Bluesky und Mastodon sind sympathisch erscheinende Twitter- bzw. X-Alternativen. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie bislang wenig genutzt werden. Zum Vergleich: Bluesky hat ca 30 Millionen registrierte Nutzer*innen, Mastodon ca 1 Million aktive Nutzer*innen, X/Twitter hat mehr als 200 Millionen aktive Nutzer*innen täglich.

Telegram wird von sehr vielen Menschen genutzt (ca. 700 Millionen aktive Nutzer*innen). Die Plattform wird allerdings ebenfalls von einem Unternehmen betrieben, das wenig gegen rassistische Hetze und rechte Verschwörungsmythen unternimmt. Immerhin ist es kein US-amerikanisches Unternehmen und dürfte demnach weniger vom Rechtsruck der USA betroffen sein.

Soziale Medien sind alles andere als sozial

Die größten „Sozialen Medien“ sind weiterhin solche, die von US-amerikanischen Konzernen betrieben werden. Das oben erwähnte X hat sich Elon Musk als Propagandaplattform gekauft. Die großen Plattformen Instagram, Facebook und WhatsApp gehören dem Konzern Meta. Dessen Chef Mark Zuckerberg sucht nach der Wahl des neuen Präsidenten ebenfalls dessen Nähe und scheint die Konzerninteressen an der politischen Lage der USA auszutarieren.

Mit basisdemokratischen Veröffentlichungsplattformen haben alle diese Medien überhaupt nichts zu tun. Im besten Fall sind sie Verbreitungsmittel für kommerzielle Werbung, im schlechtesten Fall Propagandainstrumente für die Herrschenden der Welt.

Alternativen gibt es zwar, aber…

Bluesky ist ein dezentrales Projekt, das ursprünglich aus Twitter hervor ging und mittlerweile für viele als Twitter-Alternative gilt. Mastodon ist von der Nutzung ähnlich, aber ein echtes Open Source Project, das auf Datenschutz und Dezentralisierung setzt.

Beide Plattformen sind an das Fediverse angeschlossen, ein Netzwerk von Internetaktivist*innen, dessen Name so viel wie „Föderales Universum“ bedeutet. Die im Netzwerk zusammen geschlossenen, voneinander aber unabhängigen, sozialen Netzwerke und Dienste bieten Alternativen zu den großen Plattformen.

Mastodon und Bluesky gelten als X-/Twitter-Alternative, Peertube als YouTube Alternative, Pixelfed als Instagram Alternative, Diaspora* als Facebook Alternative und so weiter.

So sympathisch sie auch klingen, haben sie alle das Problem, ein Nischendasein zu führen. Gegen die große Konkurrenz konnten sie sich – bisher – kaum behaupten. Daher haben sie den großen Nachteil, dass man über sie keine breite Masse erreichen kann. Genau das ist es aber, wofür die Plattformen gebraucht werden.

Zweigleisig fahren

Aktuell bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als beides zu nutzen. Die „großen Bösen“ in Abhängigkeit der Konzerne und die „kleinen Guten“ mit denen man kaum jemanden erreichen kann.

An dieser Stelle möchten wir alle politischen Initiativen dazu aufrufen, ebenfalls zumindest zweigleisig zu fahren und sich nicht ausschließlich in die Abhängigkeit der großen (US-)Konzerne zu begeben. Gerade junge politische Gruppen haben oft gute Auftritte bei Instagram und bekommen darüber viel positives Feedback. Sie befinden sich aber gleichzeitig in absoluter Abhängigkeit der Plattform. Und die ist kein Garant für freie Meinungsäußerung. Wenn eine Konzernentscheidung, ein Beschluss der EU Kommission, der Bundesregierung oder der US-Regierung zur Folge hat, dass ein Konto geschlossen wird, kann es ganz schnell vorbei sein mit der freien Meinung. (cki)

Unsere Social Media Konten
Instagram
Telegram
Bluesky
Mastodon
Facebook
YouTube
X (Twitter) (aus politischen Gründen deaktiviert)

(Datenquelle der Nutzerzahlen: Wikipedia)