Tauschaktion gegen die rassistische Bezahlkarte für Geflüchtete
Schritt für Schritt wird in Deutschland die sogenannte Bezahlkarte für Geflüchtete eingeführt. Menschen, die als Asylbewerber staatliche Leistungen erhalten, bekommen dann statt Bargeld eine Guthabenkarte und können nur noch elektronisch bezahlen. Asylrechtsinitiativen kritisieren das als Teil einer rassistischen Ausgrenzungs- und Abschreckungspolitik.
In Mannheim übte DIE LINKE bereits massive Kritik an der Einführung der Bezahlkarte. Diese stehe für „Misstrauen, Ausgrenzung und systematische Entrechtung“ (KIM berichtete). Schutzsuchende würden pauschal unter Generalverdacht gestellt und in ihrer Selbstbestimmung massiv eingeschränkt. Außerdem verhindere die Bezahlkarte den Zugang zu günstigen Lebensmitteln, Second-Hand-Waren, Flohmärkten oder privaten Hilfsstrukturen wie Sozialkaufhäusern.
Protest und praktische Hilfe – ein Aufruf zum Tauschen
Um dem System der Bezahlkarte etwas entgegen zu setzen, hat sich die Initiative „Bezahlkarte stoppen“ gegründet. In Mannheim und Heidelberg gibt es nun Tauschbörsen, bei denen Geflüchtete ihr digitales Guthaben gegen Bargeld eintauschen können.
Das funktioniert so: Inhaber*innen der Bezahlkarte kaufen in einem Supermarkt einen Einkaufsgutschein über 50 Euro. Diesen bringen sie zu einer Tauschbörse. Solidarische Menschen tauschen dann diesen Einkaufsgutschein gegen Bargeld.
In Heidelberg gibt es bereits einige Anlaufstellen und auch in Mannheim kommen die ersten dazu. Auf der Webseite der Initiative gibt es eine Übersicht mit Adressen und Zeiten. Für den Austausch gibt es auch einen Instagram Kanal und eine Signal Gruppe.
Ein erstes Treffen ist ebenfalls geplant: Am Donnerstag, 24. Juli trifft sich die Initiative um 19 Uhr im Linken Zentrum Ewwe Longts, Kobellstraße 20, 68167 Mannheim. Interessierte sind herzlich willkommen.
Mehr Infos: https://bezahlkarte-stoppen.de
(cki)