IV. Anarchistische Buchmesse in Mannheim

Vom 21. bis 23. April fand zum vierten Mal die Anarchistische Buchmesse Mannheim im Jugendkulturzentrum Forum statt. Auf rund 250 m² boten verschiedene Verlage, Buchhändler und Antiquariate Publikationen rund um die anarchistische Bewegung dar. Das Rahmenprogramm offerierte dem Publikum über zwanzig Buchvorstellungen und Diskussionen. Neben den Buchmessen in Biel und Wien handelt es sich bei der Buchmesse in Mannheim um die einzige derartige Veranstaltung mit explizit anarchistischem Bezug im deutschsprachigen Raum.

„Seit dem Beginn 2011 wächst die Messe beständig. Im Vergleich zu 2015 konnten wir einen weiteren deutlichen Publikumszulauf in diesem Jahr feststellen. Anarchistische Theorie und Praxis befinden sich seit einigen Jahren im Aufwind. Libertäre Literatur und Informationen, gemeinsamer Austausch und Diskussionen wie zum Beispiel auf unserer Buchmesse spielen dabei eine große Rolle“, betont die Anarchistische Gruppe Mannheim (AGM).

Die AGM organisiert alle zwei Jahre eine anarchistische Buchmesse. Themenschwerpunkte wie die Digitalisierung der Gesellschaft, soziale Kämpfe im internationalen Kontext und libertäre Literatur bestimmten das diesjährige Programm.

So berichtete etwa Simon Schaupp über die Folgen der Digitalisierung und stellte sein Buch “Digitale Selbstüberwachung. Self-Tracking im kybernetischen Kapitalismus” vor. Zur Eröffnung der Buchmesse wurde das Theaterstück „Illegale Helfer“ nach dem Konzept des Teatro Occupato aufgeführt. In einer fesselnden Präsentation berichtete der Arzt Dr. Michael Wilk vor einem vollen Saal über seine Erlebnisse zu Kriegsfolgen und Selbstverwaltung in Rojava (Westkurdistan). Aber auch regionale Netzwerke stellten sich vor, wie das Anarchistische Netzwerk Südwest.

Zahlreiche libertäre und anarchistische Publikationen erschienen in jüngster Zeit auch in deutscher Sprache. Vielerorts gründeten sich anarchistische Gruppen, die sich teilweise, wie auch die AGM, in der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) organisieren.

Die Zeitschrift “Gaidao” der anarchistischen Föderation veröffentlichte zur Mannheimer Buchmesse eine Sondernummer mit dem ausführlichen Begleitprogramm der Buchmesse.

Die Anarchistische Buchmesse konnte darüber hinaus weitere Medienpartner gewinnen. Die AGM bedankt sich besonders bei der “Graswurzelrevolution”, der “Contraste”, den “BeobachterNews”, der “Le monde diplomatique” und anderen für die Unterstützung der Werbung für die Buchmesse.

Unser besonderer Dank gilt den Veranstaltungsorten Jugendkulturzentrum FORUM und dem Jugendzentrum in Selbstverwaltung “Friedrich Dürr” für die gute Kooperation und solidarische Unterstützung.

Die sehr positiven Rückmeldungen des Publikums, der Verlage und Ausstellenden sowie der Referierenden ermutigt die AGM im Frühjahr 2019 die fünfte Anarchistische Buchmesse Mannheim zu veranstalten.

23. April 2017 – Anarchistische Gruppe Mannheim