Sozialquote für Mannheim – Presseinformationen von SPD Mannheim und Die Grünen Mannheim, Gemeinderatsfraktion
SPD MANNHEIM POCHT AUF QUOTE – FÜR BEZAHLBARES WOHNEN
Die SPD Mannheim hat sich auf ihrem Parteitag einstimmig hinter das 12- Punkte-Programm der Stadt Mannheim für bezahlbares Wohnen gestellt. Kernpunkt ist eine Quote von mindestens 30% preisgünstige Wohnungen bei Neubauprojekten und zwar ohne Ausnahmen auf Quartiersebene.
Im Hauptausschuss des Gemeinderates haben CDU, FDP, ML und ehemalige AfD die Umsetzung der Quote für bezahlbaren Wohnraum abgelehnt. Mit Blick auf die Abstimmung im Gemeinderat am 3. Mai erklärt SPD Vorsitzender Stefan Fulst -Blei: “Die CDU und ihr Vorsitzender und Bundestagsabgeordneter Löbel haben im Bundestagswahlkampf für bezahlbares Wohnen plakatiert. Das waren nur Lippenbekenntnisse, wie ihre Ablehnung der Quote im Hauptausschuss gezeigt hat. Wir erwarten deshalb, dass sie ihr Versprechen umsetzen und der Quote im Gemeinderat zustimmen. Nur so kann die Stadt steigende Mietpreise langfristig aufhalten. Der freie Markt hat an dieser Stelle versagt.“
Die Stellvertretende Vorsitzende Isabel Cademartori ergänzt: „Die Behauptung der Gegner, dass Mannheim durch eine Quote für Investoren unattraktiv wird ist angesichts der Entwicklungen der letzten Jahre geradezu absurd. CDU, ML und FDP müssen nun zeigen, dass ihnen die Interessen der Menschen und Mieter dieser Stadt wichtiger sind, als die der Immobilieninvestoren.“
In seiner vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Ralf Eisenhauer eingebrachten Resolution bekräftigte der Parteitag, dass die SPD Mannheim sich Angriffen auf den Mannheimer Mietspiegel entschieden entgegen setzen wird und sich dauerhaft gegen Privatisierung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG ausspricht.
SPD Mannheim
GRÜNE fordern mehr Tempo beim Bau von bezahlbarem Wohnraum
Neue Studie belegt die Lücke im Wohnungsangebot
Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt den großen Mangel an sozialem Wohnraum in deutschen Großstädten auf. Auch für Mannheim weist die Studie eine erhebliche Versorgungslücke aus. Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN fordert daher die konsequente Umsetzung des 12-Punkte-Programms.
„Studien der Hans-Böckler-Stiftung belegen zum wiederholten Male die Lücken auch im Mannheimer Wohnungsangebot. Bezahlbaren Wohnraum zu finden gleicht derzeit einem Glücksfall im Lotto. Es gilt also die 30 Prozent Quote und das 12-Punkte-Wohnbauprogramm konsequent und rasch umzusetzen. Wir wollen dabei aber auch auf Wohnqualität im Bau und im Wohnumfeld achten, die Warmmiete im Auge behalten und für soziale Durchmischung sorgen. Denn Wohnungsbau bei dem Menschen die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, an den Rand gedrängt werden ist nicht akzeptabel und würde den Sprengstoff der Zukunft schaffen“, so Stadtrat Gerhard Fontagnier, wohnungspolitischer Sprecher der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.
In der aktuellen und umfangreichen Studie „Wie viele und welche Wohnungen fehlen in deutschen Großstädten“ werden die sozialen Versorgungslücken nach Einkommen und Wohnungsgröße mehr als deutlich aufgezeigt. Dabei fehlen in den 77 deutschen Großstädten 1,9 Mio. bezahlbare Wohnungen – davon etwa 1,4 Mio. günstige Apartments unter 45 m² für Einpersonenhaushalte. Zu diesen Ergebnissen kommt die neue, von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie. Demnach besteht ein besonders großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum gemessen an den finanziellen Möglichkeiten der lokalen Bevölkerung.
In Mannheim ist dabei der Anteil der Wohnungssuchenden, die über weniger als 60 Prozent des Bundesmedianeinkommens verfügen, besonders hoch. Das entspricht der sogenannten Armutsgefährdungsschwelle mit ca. 1.000 Euro monatlich für einen Einpersonenhaushalt. In dieser Einkommensgruppe müssen laut der Studie 35.000 Haushalte und damit fast ein Viertel aller Haushalte mit entsprechenden Wohnungen versorgt werden. Die Studie hat für Mannheim eine Deckungslücke errechnet von rund 20.000 bezahlbaren Wohnungen im Einkommenssegment bis 80% des Bundesmedianeinkommens, in dem bereits 7,50 Euro je Quadratmeter eher unbezahlbar sind. Auffallend ist dabei die Lücke von Wohnungen zwischen 45 bis 60 qm. Hier gibt es lediglich ein Versorgungspotenzial von 13,5 Prozent.
Hier finden Sie Informationen zur aktuellen Studie:
https://www.boeckler.de/14_113590.htm
Hier finden Sie Informationen zur Studie von 2017:
https://www.boeckler.de/14_110740.htm
Die GRÜNEN Mannheim, Gemeinderatsfraktion, 11. April 2018