Widerstand ist mehr als Theater: “Lützi bleibt”-Aktion in Heidelberg

Während die Klimakrise wütet, die am meisten davon Betroffenen Menschen nicht auf der COP27 Gehör finden und der Kohlebagger in Lützerath immer näher kommt, lassen sich Heidelberger:innen vom Theaterstück „Das Licht der Welt“ unterhalten. Das wollen wir so nicht unkommentiert lassen und machen direkt nach dem Theaterstück mit einem Banner direkt vor den Türen des Theaters klar: „Widerstand ist mehr als nur Theater!“ Die von der Klimakrise am meisten betroffenen Menschen und Regionen (MAPA) leisten seit Jahrhunderten Widerstand gegen koloniale und neokoloniale Ausbeutung und Extraktivismus. Bei der COP27 werden ihre Forderungen nach konsequenter Klimagerechtigkeit ignoriert, währenddessen inszenieren sich heuchlerische Vertreter:innen des globalen Nordens als Klimaschutzvorreiter:innen.

Juan Pablo Gutierrez, ein indigener Aktivist der Yukpa, hält dazu auf Twitter fest „I will believe in events such as the COP27 when the official Photo shows the Indigenous Peoples, current holders of 80% of the worlds remaining biodiversity in the world, and not those responsible for the crisis in which we`re today.“

Die neokoloniale Praxis muss ein Ende haben! Deutschland und alle Nationen des Globalen Norden müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und konkret klimagerechte Politik umsetzen! In Deutschland bedeutet das beispielsweise, direkt aus den fossilen Energien auszusteigen, Reparationszahlungen zu leisten und im Rheinland das Dorf Lützerath vor der Zerstörung durch RWE zu bewahren! An diesem Ort wird seit Jahren alltäglich Widerstand gelebt. Ob in besetzen Häusern, Zelten oder hoch oben in den Wipfeln der Bäume. Die Menschen vor Ort sind bereit, sich der kapitalistischen Zerstörung RWEs in den Weg zustellen.

Sabine (18) eine Aktivist:in der autonomen Gruppe betont: „Ich werde nicht zulassen, dass Lützerath für Profitinteressen dem Erdboden gleichgemacht wird! Auch wenn das Theaterstück „Das Licht der Welt“ wichtige Einblicke in eine Besetzung liefert, darf diese Inszenierung nicht nur Inszenierung bleiben. Öffnen wir unsere Ohren, wenn MAPA ihr Stimme erheben, schauen wir nicht weg wenn Krisen und Konflikte gegenseitig ausgespielt werden, packen wir mit an wenn im Rheinland die Dörfer verteidigt werden und leisten wir dort Widerstand, wo Profite über Mensch und Natur gestellt werden!“

Der Tag X, an dem die staatlichen Repressionsorgane die Interessen des Konzerns RWE versuchen werden durchzusetzen, wird kommen. Sie werden mit schwerem Gerät, unzähligen Hundertschaften kommen und Unmengen an Geld in die Hand nehmen, um die Klima- und Umweltzerstörung durchzusetzen. Doch wir werden auch da sein! Wir werden vorbereitet, organisiert und willensstark Widerstand leisten. Ob in der Küche für alle, im Gesa Support oder in Aktion. Jede:r kann einen Beitrag dazu leisten, sodass Widerstand mehr bleibt als Theater! Wir werden diesen Ort verteidigen, denn Lützerath bleibt!

Autonome Gruppe “Lützi bleibt”