OB-Kandidatin Isabell Belser (Bild DIE LINKE)
Die Krankenschwester Isabell Belser, Mitglied im Kreisvorstand der LINKEN Mannheim, kandidiert für die Wahl zur Oberbürgermeisterin am 18. Juni diesen Jahres. Sie gab ihre Kandidatur auf dem Neujahrsempfang der LINKEN Mannheim am 21. Januar öffentlich bekannt. Zuvor hatten sich der Kreisvorstand einstimmig und bei einem Mitgliedertreffen nahezu alle anwesenden Parteimitglieder für die Unterstützung ihrer Kandidatur ausgesprochen. Ebenfalls nach Mitgliederbefragungen schlossen sich auch der Kreisverband der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) und die Klimaliste Rhein-Neckar an, so dass Isabell Belser auf ein progressives Bündnis aus drei Parteien zur Unterstützung ihrer Kandidatur bauen kann.
Zu ihrer Motivation zu kandidieren erklärt Isabell Belser, sie wolle als Beschäftigte in einem systemrelevanten Sozialberuf und alleinerziehende Mutter, die noch dazu als Schwarze über Diskriminierungserfahrung verfügt, zeigen, dass das nicht nur für weiße Männer aus privilegierten Lebenssituationen möglich ist. Entsprechend sieht sie sich als Vertreterin besonders der Menschen in der Stadt, die sonst keine Stimme haben: Arme, Geringverdiener*innen, Alleinerziehende, aus vielfältigen Gründen Diskriminierte. Damit ist sie nicht nur aufgrund ihres Geschlechts ein deutlicher Gegenentwurf zu den Kandidaten Thorsten Riehle für die SPD und Christian Specht für die CDU.
Auf dem Neujahrsempfang hat denn auch der Stuttgarter Stadtrat Luigi Pantisano, der selbst als OB-Kandidat in Konstanz 2020 äußerst erfolgreich war, klargestellt, dass die Zeit reif sei für eine Oberbürgermeisterin, die nicht Thorsten oder Christian heißt, sondern für People of Colour, für alleinerziehende Frauen, für Menschen mitten aus dem Leben und die Vielfalt der Stadt steht.
Daraus leiten sich auch die wichtigsten Punkte im Wahlprogramm von Isabell Belser ab: Armutsbekämpfung, soziale und Bildungsgerechtigkeit, preiswerter Wohnraum für alle. Auch wenn sie gemeinsam mit ihrem Wahlkampfteam noch an ihrem Programm feilt, steht fest, dass diese Themen ihre Herzensangelegenheiten sind. Die Menschen, die von einer winzigen Rente, prekären Arbeitsverhältnissen oder Bürgergeld leben müssen, die arbeits-, wohnungs- und in den bestehenden Verhältnissen chancenlos sind, würden in ihrer Aufgabenliste als Oberbürgermeisterin ganz nach oben rücken. Ein weiteres Thema auf ihrer Agenda ist die Wohnungspolitik. Isabell Belser macht deutlich: Wir brauchen mehr preiswerten Wohnraum und wieder viel mehr Sozialwohnungen. Und Obdachlose müssten unter dem Stichwort „Housing first“ sofort eine Wohnung bekommen.
Gerade beim Thema Bildung und Betreuung weiß die OB-Kandidatin als Mutter einer Tochter im Grundschulalter, wovon sie spricht: Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit spielen schon in den ersten Lebensjahren eine wichtige Rolle. Die Versorgung mit Krippen-, Kita- und Hortplätzen muss mit größerem Tempo in Angriff genommen werden als bisher. Elternbeiträge müssen runter, das Ziel sind gebührenfreie Ganztagesplätze. Im Schulsystem fordert sie eine stärkere Durchlässigkeit zwischen den Schulformen und viel weitreichendere Inklusion, um wirklich Chancengleichheit und damit Bildungsgerechtigkeit zu erreichen.
Als Innenstadt-Bewohnerin mit Kind fordert die Ur-Mannheimerin mehr Grün und weniger Autos in ihrer Stadt. Die Stadtplanung, so ihre Einschätzung, kümmere sich noch immer zu wenig um die Bedürfnisse der Menschen, die in Mannheim leben und sich (nichtmotorisiert) bewegen. Mit der Unterstützung der Tierschutzpartei und der Klimaliste werden auch die Kernforderungen dieser Parteien Teil ihrer Agenda als Kandidatin. Ohne Auto und wie fast alle Eltern mit dem festen Entschluss, für ihr Kind die bestmögliche Zukunft zu schaffen, steht für Isabell Belser die Notwendigkeit und die Bereitschaft, den Klimawandel aufzuhalten, ohnehin außer Frage. Als Linke sieht sie den fossilen Kapitalismus als das Kernproblem unserer Zeit.
Im Wahlkampf, in dem Isabell Belser nicht mit den zu erwartenden Materialschlachten der SPD- und CDU-Kandidaten mithalten kann, wird sie sich auf den Straßenwahlkampf konzentrieren. Sie will mit den Leuten ins Gespräch kommen, zuhören, ihre Probleme aufgreifen und klarmachen, dass eine unmittelbare Kenntnis der Probleme in der Stadt wichtiger ist als langjährige Verwaltungserfahrung und wohlklingende Programme, die bei den Menschen, die am dringendsten auf die Unterstützung durch die Politik angewiesen sind, nicht ankommen. Und egal wie der Wahlkampf laufen und das Ergebnis aussehen wird, steht schon jetzt eines fest: Mit Isabell Belser wird der Wahlkampf weiblicher, bunter und ehrlicher.
Wahlkampfteam Isabell Belser
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