Skandal: Veranstaltung zur Situation kurdischer Menschen in Deutschlang wird gecancelt (Aktualisierung)
Aktualisierte Vorbemerkung:
Am 27. November, einen Tag vor der geplanten Veranstaltung im Bürgerhaus Neckarstadt, wurde das Bürgerhaus von dem Generalkonsulat der Türkei mit Sitz in Karlsruhe telefonisch kontaktiert. Auf Facebook und Instagram würde für die Veranstaltung aufgerufen. Das Plakat sei mit einem Hinweis auf einen Hashtag auf die verbotene PKK verbunden. Die Veranstaltung sei deshalb ein Sicherheitsrisiko. Daraufhin sagte die Leitung des Bürgerhauses die geplante Veranstaltung ab. Der Veranstalter, die LINKE Mannheim und das Kurdische Gemeinschaftszentrum, verlegten daraufhin die Veranstaltung in die Räume des Kurdischen Gemeinschaftszentrum in Neckarstadt-Wohlgelegen. (ros)
Erdogans langer Arm: Veranstaltung zu Situation der kurdischen Community in Deutschland auf Druck der Türkei abgesagt
Die Lesung des Autors Alexander Glasner-Hummel aus seinem Buch „Geflohen, Verboten, Ausgeschlossen. Wie die kurdische Diaspora in Deutschland mundtot gemacht wird“ an diesem Dienstag, 28. November, im Bürgerhaus Neckarstadt-West in Mannheim ist auf Druck des türkischen Generalkonsulats abgesagt worden.
Die Betreiberin des Bürgerhauses hat „aus Sicherheitsgründen“ auf Druck des Generalkonsulats mit Hinweis auf einen Hashtag auf die verbotene PKK bei der Veranstaltungswerbung in den sozialen Medien die Raumvermietung für die Veranstaltung zurückgezogen. Damit wird mal wieder eindrucksvoll belegt, wie es der türkische rechtsgerichtete Präsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder schafft, in Deutschland politischen Einfluss zu nehmen, insbesondere, wenn es um die Interessen der in der Türkei unterdrückten Kurdischen Volksgruppe geht. Während türkische Nationalisten und rechtsgerichtete Organisationen wie die Grauen Wölfe in Deutschland und leider auch in Mannheim ungehindert ihre Propaganda verbreiten und Andersdenkende einschüchtern dürfen, wird jede Darstellung Kurdischer Kultur und Interessen unter Terrorismus-Generalverdacht gestellt.
Wir fordern die Stadt Mannheim auf, mit einem klaren Bekenntnis zur Informations- und Versammlungsfreiheit die Vertretung des türkischen Staates in ihre Schranken zu weisen. Im Übrigen ist die Lesung von Glasner-Hummel keineswegs eine Veranstaltung, die sich für die PKK einsetzt, sondern für die Belange einer ganzen Volksgruppe mit eigener Kultur, Sprache und langer Geschichte.
Isabell Fuhrmann Kreissprecherin
DIE LINKE Mannheim