Ver.di Jugendstreik in Mannheim: „200 Euro mehr und unbefristete Übernahme“

Die Auszubildenden und jungen Kolleg*innen im öffentlichen Dienst streikten am Mittwoch in Mannheim für ihre Forderungen zur laufenden Tarifrunde. 200 Euro mehr und unbefristete Übernahme für alle Azubis, außerdem mehr freie Tage, um der Arbeitsbelastung entgegen zu wirken – dafür setzen sich die ver.di Vertreter*innen in der Bundesjugendtarifkommission ein.

In Mannheim zogen Azubis aus dem öffentlichen Dienst mit einer Streikparade durch die Stadt. Startpunkt war eine Betriebsversammlung der Azubis im Universitätsklinikum. Unterstützung gab es von Kolleg*innen aus Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim und Heilbronn.

Mit lauter Musik vom LKW, Parolen, Bannern, Fahnen und selbstgemalten Schildern zog die Demo vom Klinikum durch die Neckarstadt und traf am Kurpfalzkreisel auf die Kolleg*innen der Stadtverwaltung, die sich im Gewerkschaftshaus getroffen hatten.

Gemeinsam ging es weiter durch die Fußgängerzone, vorbei am Rathaus, zur Abschlusskundgebung auf dem Toulonplatz. „Bislang wurden unsere Forderungen gänzlich ignoriert“, kritisiert Jule von der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Stadt Mannheim. „Wir wollen eine sichere Zukunft haben und das heißt unbefristete Übernahme nach der Ausbildung.“

Marianne Bretzel, Jugendsekretärin von ver.di Rhein-Neckar weist auf den Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst hin, der durch die zahlreichen Renteneintritte der Boomer-Generation entsteht. Zu den Streikenden sagt sie: „Das liegt alles auf euren Schultern, da muss sich was bewegen und offensichtlich klappt es nicht am Verhandlungstisch. Deshalb gehen wir raus auf die Straße und zeigen der Stadt Mannheim, wie wichtig Azubis sind!“

Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst kommt es bundesweit zu vielfältigen Streikaktionen. Auch in der Rhein-Neckar-Region will ver.di weiter machen, um den Druck auf die Arbeitgebervertreter aufrecht zu halten. (cki)