Kommunalinfo Mannheim bietet einen Terminkalender mit eingesendeten Terminen unterschiedlicher Veranstalter. Für die einzelnen Termine sind die jeweiligen Veranstalter verantwortlich.
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Veranstaltung mit dem Arzt Dr. Michael Wilk (*)
Veranstalter: Bündnis „Solidarität mit Rojava“.
Freitag, 14. Februar, Gewerkschaftshaus Mannheim, Otto-Brenner-Saal – 19.00 Uhr
(*) Michael Wilk aus Wiesbaden arbeitet als Allgemein- und Notfallmediziner sowie Schmerz- und Psychotherapeut. International unterstützt Wilk als Notarzt in Krisengebieten humanitäre Projekte, so 1989 Flüchtlingsrücksiedlungen in El Salvador und seit 2014 in Rojava im Norden von Syrien. Hier arbeitet er eng mit dem Kurdischen Roten Halbmond zusammen, bildet notfallmedizinisch aus und ist an zahlreichen medizinischen Einsätzen beteiligt. In vielen Berichten und Interviews kritisiert er die Verletzung von Menschenrechten und die humanitäre Situation der betroffenen Menschen Rojavas. Wilk wurde Ende 2021 zum Ehrenmitglied des Kurdischen Roten Halbmonds ernannt.
Die Demokratische Selbstverwaltung in Rojava (Nord- und Ostsyrien) muss bleiben!
Im Zuge der jahrelangen militärischen Auseinandersetzungen in Syrien hat sich im Jahre 2016 im Norden und Osten des Landers die selbstverwaltete Region Rojava gebildet. In diesem von mindestens 3,5 Millionen Menschen bewohnten Gebiet leben viele Ethnien, vor allem aber Kurden, Assyrer und Araber.
Rojava, wie die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien genannt wird, gilt weltweit als Symbol, das für Gleichberechtigung von Frauen und Männern, für die Gleichheit von unterschiedlichen Völkern und Religionen steht. Ein funktionierendes System der direkten Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit und Gemeinwohlorientierung der Ökonomie können als Vorbild für eine ganze Region gesehen werden.
Dabei geht es den Kurden um regionale Autonomie. Aber nicht wie oft behauptet wird, um einen eigenen Staat, sei es auf syrischem, türkischem, irakischem oder iranischem Staatsgebiet.
Seit 2016 wird Rojava von der Türkei und seinen Streitkräften politisch und militärisch bekämpft, um alle Bestrebungen für Autonomie und Demokratie zu ersticken. Hierbei kam es immer wieder zu massiven ethnischen Säuberungen. Die Selbstverwaltung konnte bisher durch die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und die kurdische Miliz YPG geschützt werden. Diese Kräfte waren auch entscheidend bei der Niederschlagung des Islamischen Staates in Syrien beteiligt.
Durch den Sturz des syrischen Machthabers Assad im Dezember 2024 ist die Lage in Syrien noch unübersichtlicher geworden. Die Übergansregierung um die islamistische HTS-Miliz löst neue Befürchtungen aus. Während der Einfluss Irans und Russlands zurückgedrängt ist, treten die Türkei und Israel auch durch direkte militärische Interventionen auf den Plan. Auch die USA, Saudi-Arabien und Katar vermelden ihre Ansprüche.
Einer Region, deren Zivilbevölkerung durch den Krieg um Israel, Westbank, Gaza und Libanon sowieso schon von unermesslichen Leid und Elend bedroht ist, droht ein zusätzlicher Konflikt.
Wir als Bevölkerung in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region, zu der auch viele Menschen mit türkischer, kurdischer und arabischer Migration gehören, stellen folgende Forderungen:
Hände weg von Rojava – Stoppt den Angriffskrieg der Türkei!
Frieden und Diplomatie statt militärischer Eskalation!
Keine deutschen Waffenlieferungen an die Türkei!
Aufhebung der Kriminalisierung kurdischer Organisationen und Menschen auch hier in Deutschland!