Energiewende jetzt: Kühltürme des KKW Philippsburg gesprengt (mit Videos)
Seit Jahrzehnten dominierte das KKW Philippsburg das Landschaftsbild der Gemeinde im Landkreis Karlsruhe (knapp an der Grenze zur Metropolregion Rhein-Neckar). Mit dem KKW-Strom war schon seit der Stilllegung der atomaren Reaktoren zur Energiegewinnung vor ein paar Jahren Schluss. Nicht mit dem Bild in der Öffentlichkeit, sondern mit der praktizierten und vielfach kritisierten Form der Energiegewinnung durch die Spaltung nuklearer Elemente. In den Morgenstunden des 14.05. wurden die beiden Kühltürme gesprengt.
Wichtiger Beitrag zur Energiewende
Dies sehen und befürworten nicht nur kritische Beobachter so, sondern der Energieriese EnBW, als Betreiber sieht dies ebenso. Das ist nicht weiterhin verwunderlich, als denn EnBW wohl finanziell gut aus Bundesmitteln repariert, aus der Stilllegung dieser Atomkraft-Anlage herauskommen dürfte.
In einer Pressemitteilung von EnBW vom 14.05.2020 ist zu lesen:
„Abbruch der Kühltürme ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende
Mit dem Sprengabbruch der Kühltürme hat die EnBW einen wichtigen Meilenstein für die zukünftige Versorgungssicherheit im Süden Deutschlands erreicht. Auf der ehemaligen Fläche der Kühltürme wird durch die TransnetBW GmbH ein Gleichstrom-Umspannwerk (auch Konverter genannt) errichtet. Dieser Konverter wird ein wichtiger Knotenpunkt im Übertragungsnetz sein, um Strom aus Erneuerbaren Energien vom Norden in den Süden Deutschlands zu bringen und dort nutzbar zu machen.
Bevor die Fläche vollständig an die TransnetBW übergeben werden kann, werden nun voraussichtlich bis Anfang nächsten Jahres noch Restarbeiten stattfinden. Dabei wird auch das Abbruchmaterial der Kühltürme abschließend untersucht, um seine Eignung für den Verbleib an Ort und Stelle festzustellen. Die EnBW geht davon aus, dass das Material zur erforderlichen Aufschüttung des Geländes im Bereich der Konverter-Baustelle eingesetzt werden kann.“
Restrisiko durch Verstrahlung?
Untersuchungen sollen ergeben, ob ein solches Risiko besteht. Die Dauer der Untersuchungen, ob ein solches Risiko für die Öffentlichkeit besteht, wurde in der Pressemitteilung ausgespart.
Coronavirus-Pandemie führte zu geändertem Umgang mit Zuschauern
Es war zu erwarten, dass EnBW und die beteiligten Behörden es vermeiden wollten, dass sich größere Menschenansammlungen bilden. Der exakte Sprengungstermin war bis zuletzt geheim gehalten worden. Selbst die Akkreditierungsanfrage des KIM wurde von EnBW negativ beschieden. Sämtliche Medienvertreter wurden rigoros ausgeschlossen. Damit hat sich EnBW, was die Pressefreiheit angeht, keinen guten Namen gemacht. Darüber täuscht auch nicht die Tatsache hinweg, dass KIM Zugang zu exklusivem Video-/Fotomaterial von EnBW über einen Log-In Zugriff auf einer bereitgestellten Plattform, erhielt.
Die Sprengung der Kühltürme in bewegten Bildern:
(Bericht: Christian Ratz / Foto- und Videomaterial: EnBW)