Unangemeldete Klimademo: Extinction Rebellion blockierte die Fressgasse

In der Fressgasse hat heute die Klimagerechtigkeitsbewegung Extinction Rebellion mit einer Straßenblockade für Aufmerksamkeit gesorgt, um für eine autofreie Innenstadt Druck zu machen.

„Die Klimakatastrophe bedroht unsere absoluten Lebensgrundlagen und damit wir es noch schaffen, müssen wir dringend auch die Verkehrswende starten”, meint die Sprecherin Pia. „Ein kostenloser und verbesserter ÖPNV ist dabei genauso wichtig wie eine autofreie Innenstadt.”

Statt Autos stand so für mehrere Stunden in der Fressgasse neben den 30 Aktivisti nur ein Holz-SUV, an den sich zwei Menschen anketteten, um die Blockade zu verlängern. Unterstützt wurden sie dabei von einer Person auf einer Laterne, die von dort eine Rede über die Klimakrise und Verkehrswende hielt.

Während die Blockade um 13 Uhr begann, hatten bereits in der Nacht unbekannte Personen Parkhäuser als besetzt markiert und Schilder abmontiert, um Fahrradstraßen für Autos zu sperren. Extinction Rebellion begrüßt diese Tat.

Im letzten Jahr sorgten sie bereits mit einer Blockade des Paradeplatzes und der Augustaanlage für Aufmerksamkeit. „Monate über Monate wurden wir von der Stadt ignoriert, jetzt müssen wir die Verkehrswende wohl selbst in die Hand nehmen”, meint Simone Kirsch. „Wir rasen mit der Klimakrise auf direktem Weg gegen die Wand und wir möchten nicht tatenlos dabei zusehen, wie unsere Zukunft zerstört wird.”

Nach 3 Stunden wurde die Blockade von der Polizei aufgelöst, die Bewegung kündigt allerdings weitere Aktionen an, solange Mannheim nicht seine Stadtplanung konsequent am 1,5°-Limit ausrichte.

(Pressemitteilung Extinction Rebellion Mannheim | Fotos: Joe Pohl)

Ergänzung aus der Polizeimeldung: Die Polizei berichtete in einer Pressemeldung vom großen Aufwand der Räumung der Blockade. “25 Personen demonstrierten auf der Straße stehend und sitzend zum Thema Klimawandel. Die Straße wurde zudem durch mitgebrachte Hilfsmittel, wie Blumentöpfe und ähnlichem, blockiert. Mehrere Personen waren mittels Bügelschlössern an einem aus Paletten und Pappe gefertigten Automodell angeschlossen. Eine Person hatte sich zudem selbst mit Klebstoff an den Füßen auf dem Straßenbelag festgeklebt. Ein weiterer  Demonstrationsteilnehmer bestieg einen Laternenmast und harrte hier in ca. vier Metern Höhe bis zum Ende der Blockade aus.” Mit Hilfe der Feuerwehr sei die Blockade nach zweieinhalb Stunden geräumt worden. 18 Personen seien kontrolliert worden, eine Anzeige habe es wegen Widerstand gegeben. Zudem habe ein Bräutigam die Aktivist*innen angegriffen, weil er nicht zu seiner Hochzeit durchkam. Auch er bekam eine Anzeige wegen Körperverletzung.

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