Programmüberblick zur Anarchsitischen Buchmesse
Im Folgenden geben wir einen Überblick über die zahlreichen Veranstaltungen zur anarchistischen Buchmesse in Mannheim. Das ausführliche Programm gibt es unter buchmesse.anarchie-mannheim.de Hauptveranstaltungsort ist Jugendkulturzentrum forum in Mannheim.
Russische Revolution 1921 – in Erinnerung an unsere begrabenen Träume
Freitagnachmittag bis Sonntag, 1. OG
Ausstellung mit Kunstdrucken und Texten von Johanna Teske
Die Stuttgarter Künstlerin führt mit ihren Bildern und Begleittexten durch die Tragik der Russischen Revolution, spannt dabei einen Bogen zur Gegenwart und wagt den Ausblick in die Zukunft.
“Unter den Trümmern der Geschichte liegen viele Träume vergangener Revolutionen begraben. 1921 war ein Jahr voller Niederlagen für jene Revolutionär*innen, die versucht hatten, sich dem zunehmend autoritären Charakter der Russischen Revolution entgegenzustellen. Meine Erinnerungsarbeit widme ich den Besiegten von damals. Mögen wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und den Mut aufbringen, unsere Träume zu befreien. Es gibt ein Versprechen, das darauf wartet, erfüllt zu werden.”
Das gleichnamige Buch ist zuletzt bei Syndikat A Verlag erschienen.
Die Künstlerin ist Freitag und Samstag zwischen 17:00 und 19:00 Uhr im 1. OG vor Ort und bietet Raum für regen Austausch und eine Vernetzung mit weiteren antiautoritären Künstler*innen.
Homepage der Künstlerin www.johannateske.com.
Johanna Teske: Russische Revolution 1921 – in Erinnerung an unsere begrabenen Träume, 72 Seiten, 8,90 €, Syndikat A, ISBN 978-3-949036-04-0
Genossenschaften. Geschichte, Aktualität und Renaissance
Freitag, 16:00 Uhr, Raum 1 Jugendkulturzentrum Forum Mannheim
Buchvorstellung und Diskussion mit Gisela Notz
Die Idee der Genossenschaft ist uralt, aber auch brandaktuell. Genossenschaften waren in der Geschichte und sind auch heute ein wichtiger Faktor in der bundesdeutschen Wirtschaft. Es wird sogar ein Aufschwung von Genossenschaftsgründungen in Deutschlands festgestellt. Manche sprechen von einer Renaissance der Genossenschaftlichkeit oder von einem neu entflammten Wunsch nach Vergemeinschaftung. In der Veranstaltung soll der Kampf um die Verwirklichung des Wunsches nach selbstbestimmten und selbstverwalteten Wohnen, Konsumieren und Arbeiten, das die Arbeiter*innen zu Beginn der Industrialisierung antrieb, die der Ausbeutung durch kapitalistische Unternehmen, Händler und raffgierige Eigentümer von Mietskasernen etwas entgegenzusetzen wollten, nachgezeichnet werden. Es geht um Positionen von Frühsozialist*innen, Marxist*innen und Anarchist*innen. Die Leitfrage, die die Überlegungen durchzieht, ist, ob genossenschaftliche Alternativen sich im Schoße des Bestehenden so entwickeln können, dass der Anhäufung von Reichtum in den Händen weniger Privilegierter Einhalt geboten wird und gemeinschaftlicher Besitz an Produktionsmitteln, Grund und Boden und Wohnen dazu führt, dass das Wohlbefinden aller Menschen gesichert ist. Das bezweifelten auch weite Teile der Arbeiterbewegung, weil sie den Glauben bekämpfen wollten, „dass Genossenschaften imstand seien, die kapitalistischen Produktionsverhältnisse zu beeinflussen, die Klassenlage der Arbeiter zu heben, den politischen und gewerkschaftlichen Klassenkampf der Arbeiter zu beseitigen oder auch nur zu mildern“. Schließlich geht es auch um den utopischen Gehalt der „neuen Genossenschaften“, die heute vor allem im Wohnungsbau, als Energiegenossenschaften und Verbraucher-Erzeugergenossenschaften entstehen.
Giesela Notz: Genossenschaften. Geschichte, Aktualität und Renaissance, 266 Seiten, 16,80 Euro, Schmetterling Verlag, ISBN 3-89657-069-2
Umkämpftes Wohnen – Neue Solidarität in den Städten
Freitag, 18:00 Uhr, Raum 1
Buchvorstellung und Diskussion mit Peter Nowak
In Zeiten gesteigerter Verwertungsinteressen und angespannter Wohnungsmärkte wird für immer breitere Bevölkerungsteile schmerzhaft erfahrbar, die persönliche Wohnungsfrage individuell nicht mehr lösen zu können. Dabei entstehen im Wohnumfeld und städtischen Raum statt Ressentiments Suchbewegungen nach praktischer Solidarität. Konkrete Mieter*innenkämpfe entwickeln sich zu neuer Stadtteilarbeit.
Peter Nowak und Matthias Coers stellen mittels Text und Bild Initiativen aus dem In- und Ausland vor, geleitet von der Frage, wie Kämpfe um Wohnraum, niedrige Mieten, gegen Verdrängung und die Kämpfe um höhere Löhne und Einkommen zusammen geführt werden können.
Peter Nowak / Matthias Coers (Hg.) Umkämpftes Wohnen. Neue Solidarität in den Städten, edition assemblage, 141 Seiten, 10 Euro, ISBN 978-3-96042-017-0
Die Erfindung des muslimischen Anderen – Zusammenhänge des antimuslimischen Rassismus
Freitag, 16:00 Uhr, Raum 2
Lesung und Diskussion mit Mehmet Arbag
Buchvorstellung und Diskussion mit Peter Nowak
Befreiung von Geld und Eigentum … und warum das noch lange nicht reicht
Freitag, 18:00 Uhr, Raum 2
Lesung und Workshop mit Johann
Freitag, 20:30 Uhr, Cinema Quadrat
Ein Dokumentarfilm von Matthias Coers und Recht auf Stadt Ruhr – Einführung und anschließende Diskussion mit Peter Nowak
Samstag, 10:00 Uhr, Raum 1
Vortrag und Diskussion mit Bernd Drücke, Silke, Vera Bianchi
Samstag, 10:00 Uhr, Raum 2
Workshop mit Jörg Bergstedt
Markt zerfrisst Gesundheitswesen! – Stimmen aus einem zornigen Bereich
Samstag, 12:00 Uhr, Raum 1
Lesung und Diskussion mit Klaus Dallmer
Unter sticht Ober – Eine Sozialgeschichte der bayerischen Revolution 1918/19
Samstag, 12:00 Uhr, Raum 2
Buchvorstellung und Diskussion mit Roman Danyluk
Samstag, 14:00 Uhr, Raum 1
Vortrag und Diskussion mit den Herausgeber*innen Bernd Drücke, Silke und Lou Marin
Kleine Geschichte der Umweltbewegung
Samstag, 14:00 Uhr, Raum 2
Buchvorstellung und Diskussion mit Hanna Poddig
Erfahrung Rojava – Berichte aus der Solidaritätsarbeit in Nord-Ostsyrien
Samstag, 16:00 Uhr, Raum 1
Buchvorstellung und Diskussion mit Michael Wilk
Fallstricke der Emanzipation. Autoritäres und Regressives in der Linken gestern und heute
Samstag, 16:00 Uhr, Raum 2
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie
Samstag, 18:00 Uhr, Raum 1
Lesung und Vortrag mit zwei Leuten aus dem Herausgeber*innen-Kreis
Samstag, 18:00 Uhr, Raum 2
Buchvorstellung mit Daniel Roth und Markus Mohr
Samstag, 20:30 Uhr, zeitraumexit
Empfang und Party
Über die Zeugen Coronas und den Ausstieg daraus – Anarchistische Antworten und Perspektiven
Sonntag, 10:00 Uhr, Raum 1
Vortrag und Diskussion mit Gerald Grüneklee
Einführung in den Vegananarchismus
Sonntag, 10:00 Uhr, Raum 2
Vortrag und Diskussion mit den tierbefreier*innen Rhein-Neckar
Sonntag, 12:00 Uhr, Raum 1
Vortrag und Diskussion mit Friederike Habermann
Anarchismus in der Kibbuzbewegung
Sonntag, 12:00 Uhr, Raum 2
Buchvorstellung und Diskussion mit dem Übersetzer Lou Marin
Die modernen Wanderarbeiter*innen. Arbeitsmigrant*innen im Kampf um ihre Rechte
Sonntag, 14:00 Uhr, Raum 1
Buchvorstellung und Diskussion mit Kathrin Birner und Stefan Dietl
Zur Staatskritik Johannes Agnolis
Sonntag, 14:00 Uhr, Raum 2
Vortrag und Diskussion mit Alireza und Paul Schulte