Gruppe “End Cement” blockiert Zementwerk von Heidelberg Materials

Am Montag, 7. April 2025 blockierten Aktivist*innen der Gruppe „End Cement“ ein Zementwerk südlich von Heidelberg. Mit Bannern protestierten sie gegen das klimaschädliche Industrieunternehmen. Einige klebten sich am Boden vor der Werkseinfahrt fest. Die Polizei nahm mehrere Personen vorläufig fest und löste die festgeklebten Aktivist*innen mit Unterstützung der Technischen Einsatzeinheit von der Straße, so dass die Werkseinfahrt am Nachmittag wieder frei war.

Pressemitteilung der Gruppe “Ende Cement”

Heute haben rund 12 Unterstützer*innen der Gruppe „End Cement“ um 7:20 Uhr das Zementwerk in Leimen blockiert. Hintergrund der Aktion sind die enormen Emissionen der Zementindustrie, insbesondere der Heidelberger Konzern, der 2025 erneut das deutsche Unternehmen mit den größten CO2-Emissionen ist.

“Die Zementindustrie ist so zerstörerisch wie kaum eine andere. Zementwerke wie dieses hier in Leimen sind nicht für enorme Luftverschmutzung und Umweltzerstörung verantwortlich – sie gehören auch zu den zentralen Klimakillern Deutschlands.”, erklärt Nils Urbanus, Ökonomie-Student und Sprecher der Gruppe.

Da weder die Politik noch die Wirtschaft ausreichend auf die dramatische Situation reagieren, hat die Gruppe „End Cement“ das Zementwerk am Montagmorgen eigenständig blockiert. Von den etwa einem Dutzend Blockierenden sind mehrere durch Kleber am Boden fixiert, um für mehrere Stunden zu blockieren. Eine halten Banner mit den Aufschriften „End Cement“ und „Stop Beton“. An einem angrenzenden Verwaltungsgebäude von Heidelberg Materials wurde ein Banner mit der Aufschrift „It’s Time to End Cement“ am Dach angebracht.

„Als Gesellschaft, die ihre eigenen Lebensgrundlagen nicht zerstören möchte, können wir die massive Zement- und Betonproduktion nicht länger in diesem Umfang fortführen. Wir brauchen dringend eine Bauwende! Statt Neubau müssen wir auf Umbau setzen, Holz statt Beton verwenden und den Mietmarkt mit einem Mietendeckel vor Spekulation schützen!“, fordert Urbanus.

Die Aktion ist Teil einer breiteren Protestwelle der Gruppe „End Cement“. Seit Freitag, dem 3. April, läuft ein Bildungs- und Protestcamp gegenüber der Konzernzentrale. Am Samstag fand eine ironische „Geil auf Beton“-Demo statt, während am Sonntag ein Konzert das „Greenwashing“ des Konzerns durch sein Kultursponsoring anprangerte. Darüber hinaus haben Unterstützer*innen der Gruppe am Wochenende ein Gebäude von Heidelberg Materials mit grüner Farbe verschönert und das Festivalzentrum des Heidelberger Frühlings kurzzeitig wegen des Sponsorings blockiert.

Quellen: Pressemitteilung der Gruppe “Ende Cement” und Polizei | Bilder: End Cement