Sahra Wagenknecht: Eine Parteiikone sagt – vorerst – adieu
Rund 350 Menschen folgten der Einladung nach Kaiserslautern am 24.10.19.
Alexander Ulrich (MdB) und die zum damaligen Zeitpunkt aus dem Amt scheidende Partei-Vize Sahra Wagenknecht sprachen an diesem Abend aktuelle Themen an.
Unsitten im Bundestag angeprangert
Die Grußworte bei der Veranstaltung sprach David Schwarzendahl, Vize-Vorsitzender Die Linke in Rheinland-Pfalz, aus Frankenthal.
Der Bundestagsabgeordnete Alexander Ulrich berichtete in seiner Eingangsrede über den Alltag im Bundestag. Mit dem Einzug der AfD hätten sich die Verhältnisse und Gepflogenheiten in Berlin extrem nach Rechts verschoben. Relativierungen, wie nach dem Anschlag in Halle, und andere Auswürfe der AfD im Bundestag seien bedauerlicherweise an der Tagesordnung. Inzwischen sei die AfD zum rechtsextremistischen Arm in gewählten Parlamenten geworden.
„Wer trägt die Verantwortung dafür, dass AfD Erfolge einfährt?“
Sahra Wagenknecht sagt, dass hierfür Rassismus, Hass und Hetze im Internet und auf den Straßen verantwortlich sind. Welche Rolle sie selbst bei der Verrohung der Sprache gespielt hat, sprach sie nicht an.
Weitere Themen ihrer Rede befassten sich mit Kapitalismuskritik, Steuer- und Pflegepolitik. Desweiteren sprach sie über Themen der Klima- und Rüstungspolitik.
Sahra – quo vadis?
Wer glaubt, dass diese Ikone der Linken sich dauerhaft und komplett aus dem Politikalltag zurück gezogen hat, dürfte falsch beraten sein. Eher wahrscheinlich dürfte es sein, dass Sahra Wagenknecht, nach einer Verschnaufpause an vorderster Front, trotzt aller parteiinterner Kritik und dem Niedergang der von ihr mitangefachten „Aufstehen-Bewegung“, ihren Ehemann Oskar Lafontaine bei den nächsten Landtagswahlen im Saarland nachfolgen wird.
Bericht und Fotos: Christian Ratz