Auf dem Fahrrad und zu Fuß: Fridays for Future streikt weiter für Klimagerechtigkeit [mit Bildergaliere und Video]
Beim globalen Klimastreik am 25. September beteiligte sich Fridays for Future mit gleich zwei Demonstrationen in Mannheim. Zu Fuß ging es vom Hauptbahnhof über die Fressgasse und die Breite Straße. Wer lieber mit dem Fahrrad fahren wollte, traf sich am Schloss und radelte Richtung Wasserturm und weiter in die Neckarstadt. Beide Demos trafen sich zur gemeinsamen Abschlusskundgebung auf dem Alten Messplatz. Fridays for Future zählte insgesamt 2000 Menschen, die sich beteiligten – angesichts der Situation in der Corona-Pandemie und monatelanger Protestpause ein voller Erfolg, wie ein Sprecher am Schluss mitteilte. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 1200 Personen.
Videobeitrag bei Youtube: https://youtu.be/upK6AVv9zDw
„Der Klimawandel macht auch in der Pandemie keine Pause“ war eine Motivation der Umweltbewegung, erneut groß zu mobilisieren und trotz Corona-Auflagen physisch auf die Straße zu gehen. „Corona ist grausam, aber der Klimawandel ist noch 1000 mal grausamer“ war auf einem Schild zu lesen.
Bei der Abschlusskundgebung wurden die Maßnahmen der Regierung für den Klimaschutz als unzureichend kritisiert. Die Scientists for Future, ein Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen, die mit der Klimabewegung sympathisieren, rechne vor, welche CO² Einsparungen notwendig seien. Nach 1,5 Jahren Demonstrationen habe sich immer noch nicht genug geändert. Außerdem, so ein Redner, seien die bisher verkündeten Maßnahmen nicht sozial gerecht und sicherten den Konzernen Renditen über eine Finanzierung durch die Allgemeinheit.
Der Kohleausstieg 2038 sei zu spät und auch der Weiterbetrieb des GKM im Mannheimer Süden wird von Fridays for Future massiv kritisiert. Die Initiative „Mannheim kohlefrei“ will mit einem Einwohnerantrag gegen das Steinkohlekraftwerk in Neckarau vorgehen. Bisher sei man bei rund 1000 Unterschriften – 2500 sind notwendig, um den Antrag einzubringen.
Die Demonstrationszüge verliefen gut gelaunt, friedlich und ohne Störungen. Für einen kurzen Regengusss am Ende wurde den Demonstrant*innen mit einem wunderschönen Regenbogen entschädigt. Erneut kamen Menschen aller Altersgruppen zusammen. Die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen war vielen ein wichtiges Anliegen, daher wurde mit großer Sorgfalt beispielsweise auf die Maskenpflicht geachtet. Demonstrationen und Aktionen gab es auch in Heidelberg, Hockenheim, Schriesheim, Schwetzingen, Wiesloch, Speyer, Frankenthal, Worms und tausenden anderen Städten auf der ganzen Welt.
(Text: cki | Bilder: cki/a.kästel)
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