300 Menschen gegen AfD-Bürgerdialog in Schwetzingen
Am Dienstagabend kamen viele Antifaschist*innen nach Schwetzingen um dort gemeinsam mit dem örtlichen Bündnis und Schwetzinger Bürger*innen gegen den Bürgerdialog der AfD Mannheim zu demonstrieren, zu dem die AfD-Bundestagsmitglieder Malte Kaufmann und Marc Bernhard als Gäste geladen waren. Nach einer kurzen aber entschlossenen Spontandemonstration vom Bahnhofsplatz zum Veranstaltungsort, kamen die Antifaschist*innen aus Mannheim, Heidelberg und Wiesloch auf dem Schlossplatz an, auf dem bereits viele Menschen aus Schwetzingen versammelt waren, die uns mit Applaus begrüßten.
Der Eingang des Palais Hirsch, in dem der „Bürgerdialog“ der AfD stattfand wurde von einer großen Gruppe an Polizist*innen abgeschirmt. Schon von Beginn an trat das Ordnungsamt den Antifaschist*innen aggressiv entgegen, welche sich auf dem Platz mit Transparenten aufstellten. Gedroht wurde dem Versammlungsleiter neben der sofortigen Beendigung der Versammlung (bevor sie überhaupt offiziell begonnen hatte) auch mit einem aggressiven Polizeieinsatz (Zitat: „Dann lassen wir die sofort auf euch los!“). Auch die Verhängung eines Bußgelds gegen den Versammlungsleiter wurde noch vor dem Beginn der Kundgebung angekündigt. Insgesamt versammelten sich gestern ca. 300 Menschen auf dem Schlossplatz, die der AfD lautstark klar machten, dass auch Schwetzingen kein Rückzugsort für Rechte ist und das auch nie sein wird.
In einem Redebeitrag des Bündnisses “Demokratie und Vielfalt Kurpfalz” wurde betont, dass der AfD keine Räume und Plätze überlassen werden dürfen und die rechte Partei mit ihrer menschenfeindlichen Politik eine existenzielle Bedrohung für alle ist, die bereits jetzt von Diskriminierung betroffen sind.
In der Rede der Antifaschistischen Initiative Heidelberg wurde die Krisenpolitik der Ampelregierung als Grundlage für die spaltende Politik der AfD aufgezeigt und betont, dass eben auch Widerstand gegen die Politik jener Parteien braucht, da sie sich selbst rechter Narrative bedienen und rechte Positionen umsetzen, indem beispielsweise die Abschottungspolitik durch Maßnahmen wie das sogenannte „Rückführungsverbesserungsgesetz“ verschärft wird. Das Offene Antifaschistische Treffen Mannheim ging zum Schluss auf linke Antworten auf Krise und Rechtsruck ein, wobei auch auf das Rechtsextremismus-Problem in deutschen Sicherheitsbehörden, insbesondere in der Polizei, verwiesen wurde. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit so vielen Schwetzinger*innen ein klares Zeichen gegen Faschismus und Rechtsruck setzen konnten und die AfD im Palais Hirsch mit ihrer Handvoll Besucher:innen keine ruhige Minute hatte.
(Offenes Antifaschistisches Treffen Mannheim)