Wir demonstrieren gegen Entmietung und Vernichtung von bezahlbarem Wohnraum

Am 17. Oktober fand eine vom Bündnis fairmieten organisierte Demonstration zur Gentrifizierung in der Neckarstadt Ost statt. Im folgenden dokumentieren wir den Aufruf.

K.-H. Royen – Insbesondere kritisieren wir, dass in unserem Stadtteil vier Wohnblöcke mit 128 Wohnungen des bezahlbaren Wohnens abgerissen werden sollen, statt sie zu erhalten, d.h. zu sanieren. An gleicher Stelle sollen sogenannte Punkthäuser entstehen, bei denen die Miete pro qm 11 bis 12 Euro betragen wird, im Gegensatz zu derzeit von 4,80 Euro.

Die GBG will mit Billigung der Stadt abreißen und neu bauen.

Die Stadt erklärt, dass in der Neckarstadt Ost der einkommensstärkere Teil der Bevölkerung unterrepräsentiert sei.

Die GBG erklärt, dass sie eine Verjüngung der Bausubstanz will.

Folgerichtig streiten beide Parteien ab, dass es in der Neckarstadt Ost einen Austausch der Bevölkerung gibt: Alt gegen Jung, Einheimische gegen Auswärtige oder ganz einfach Arm gegen Reich.

Die Mieter und Einwohner des Stadtteils verlieren ihre Wohnung, und damit ihren sozialen Zusammenhang.

Da muss sich etwas ändern, deshalb prangern wir jede bauliche Maßnahme an, welche den Austausch der ansässigen Bevölkerung zulässt oder befördert.

Mannheim ist eine weltoffene Stadt, und das kann nur so bleiben, wenn die Mannheimerinnen und Mannheimer nicht selbst zum Spielball einer opportunen Stadtpolitik werden. Einer Reicheneinwanderungspolitik, wie es der OB und die GBG forcieren, erteilen wir eine klare Absage, weil sie gegen die einheimische Bevölkerung durchgesetzt wird.

Mannheim bedarf vieler bezahlbarer Einzimmerapartments und Zweizimmerwohnungen des bezahlbaren Wohnens, und nicht einer Wohnungspolitik für Reiche.