500 Menschen bei Ostermarsch in Mannheim
Fast 500 Menschen wurden während des Ostermarsches in Mannheim gezählt, soviel wie schon seit Jahren nicht mehr. Die im Artikel des Mannheimer Morgen gemeldete Zahl von 220 ist definitiv falsch.
Bei dem vom Friedensplenum Mannheim organisierten Ostermarsch sprachen auf der Schlusskundgebung auf dem Alten Messplatz Hedwig Sauer-Gürth vom Friedensplenum, Kerim Kurt vom Kurdischen Verein Mannheim-Ludwigshafen, Alev Bahadir von DIDF, Renate Wanie vom Heidelberger Friedensratschlag und Regina Hagen von der Kampagne Atomwaffenfrei aus Darmstadt. Alle RednerInnen wandten sich gegen militärische Aufrüstung und forderten, dass Konflikte nicht militärisch sondern politisch und mit zivilen Mittel gelöst werden müssten.
Sauer-Gürth wies auf die zunehmende Gefahr der militärischen Eskalation in Osteuropa hin. Sie forderte die Schließung des US-Militärstandorts Mannheim-Sandhofen. Auf dem dortigen Militärareal werden mindestens 1.200 Militärfahrzeuge und 250 Panzer für den Ernstfall in Osteuropa für einen Krieg gegen Russland bereit gehalten und gewartet. Mannheim sei damit eine Drehscheibe für kommende Kriege.
Kerim Kurt wies auf die besondere Unterdrückung der kurdischen Menschen in der Türkei und in Syrien hin. Alev Bahadir sprach sich am Vortage des Referendums in der Türkei gegen die Bestrebungen für eine Präsidial-Diktatur aus. Sie forderte die Bundesregierung und die EU auf, die Türkei unter Führung Erdogans nicht weiter zu unterstützen.
Renate Wanie zeigte auf, dass bei allen Konflikten der vergangenen Jahre – von Libyen, Irak bis Afghanistan und aktuell in Syrien – militärische Interventionen die Lage nicht verbessert sondern verschlimmert hätten. Auch die Bundesregierung würde immer mehr diese Strategie verfolgen. Statt Hilfe für die Menschen zu leisten würden Soldaten der Bundeswehr in Kriegseinsätze geschickt. Zivile Konfliktbearbeitung müsste wieder im Vordergrund stehen.
Regina Hagen informierte über die mit großer Mehrheit gefassten Beschluss der UN-Mitgliedsstaaten, Atomwaffen zu ächten und Verhandlungen einzuleiten über die Abschaffung der Atomwaffen. Es sei ein Skandal, dass außer den Atomwaffenstaaten auch die Bundesregierung gegen diesen Beschluss stimmte. Hagen berichtete über die Aktionswochen „20 Wochen gegen 20 Atombomben“ vom 26.März bis 9. August im rheinland-pfälzischen Büchel. Hiermit wird gegen die geplante Um- und Aufrüstung der dort gelagerten 20 Atombomben durch die US-Army protestiert.