Linke in Ludwigshafen und Frankenthal nominieren Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2021
Die beiden Kreisverbände der Linken in Ludwigshafen/Rheinpfalzkreis und Frankenthal (Wahlkreis 207) luden ihre Mitglieder zur Kandidatenwahl ins alterwürdige, und schon deutlich in die Tage gekommene, Südweststadion in Ludwigshafen/Rhein ein. Von den schätzungsweise über 200 Mitgliedern in beiden Kreisverbänden folgten nur 17 stimmberechtigte Personen der Einladung. Begrüßt wurden die TeilnehmerInnen durch den Partei-Kovorsitzenden Ewald Heimann aus Ludwigshafen.
Kandidatenkür und Wahl
Vorgeschlagen wurden auschliesslich Kandidaten aus Ludwigshafen und dem Rheinpfalzkreis: Stadtrat Dr. Liborio Ciccarello, Jan Mohammad, und durch Selbstvorschlag der aus Neuhofen stammende Andreas Klamm.
Herr Mohammad lehnte seine Nominierung mit der Begründug ab, dass er schon jetzt genug mit Parteiarbeit beschäftigt sei.
Von den abgebenen Stimmen war eine ungültig. Andreas Klamm unterlag Liborio Ciccarello mit 4 zu 12 gültigen Stimmen.
Damit geht der Stadtrat Ciccarello als Direktkandidat für die Linken im Wahlkreis 207 ins Rennen bei der Bundestagswahl 2021. Er selbst sagt an diesem Tag: “Wir haben keine Chance dieses Mandat zu erringen”. Und ergänzt: “Wir müssen weiter für einen demokratischen Sozialismus werben und uns gemeinsam um mehr Wählergunst bemühen.”
Wie letzteres und ein erfolgreicher Wahlkampf gelingen soll, darüber wollen sich die Kreisvorstände zeitnah ins Einvernehmen setzen. Dies wird nach dem desaströsen Abschneiden der Linken bei der Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz ein Kernthema werden müssen.
Parteiinterne Kontroversen unter Kontrolle gebracht
Aus dem Kreis der Wahlberechtigten wurden Fragen an die Bewerber formuliert, wie diese sich zur Berichterstattung der Tageszeitung Die Rheinpfalz über David Schwarzendahl (Frankenthal), stellvertretender Landesvorsitzender der Partei in Rheinland-Pfalz, und am heutigen Tag gewählter Versammlungsleiter stellen würden. Und wie die Bewerber das Parteienausschlussverfahren gegen Sahra Wagenknecht bewerten würden.
David Schwarzendahl wollte, weil nicht Thema der Veranstaltung, dazu keine Stellung nehmen. Und empfahl die Diskussion parteiintern zu führen.
Die beiden Bewerber antworteten auf diese Fragen mit großer Zurückhaltung (sinngemäss und zusammengefasst): “Das große Plus für und die Partei sei die gelebte Pluralität; mit ihren diversen und auch kontroversen Facetten. Falls jedoch Grenzen überschritten würden, müsse man die Konsequenzen akzeptieren.”
(Bericht und Bilder: Christian Ratz)