Wir fahren zusammen: Demo für Klimagerechtigkeit und eine sozial gerechte Verkehrswende [Videobeitrag]
Für besseren ÖPNV, bessere Arbeitsbedingungen für Bus- und Bahnfahrer*innen und mehr Maßnahmen zum Klimaschutz demonstrierte am Freitag, 1. März ein Bündnis der Bewegung Fridays for Future und der Gewerkschft ver.di auch in Mannheim. Die Aktion fand im Rahmen der bundesweiten Kampagne #WirFahrenZusammen mit Demos im 117 Städten statt. In Mannheim war es kein wirklicher Streik, da der Tarifvertrag Nahverkehr (TVN) bei der RNV keine Anwendung findet und Bus- und Bahnfahrer*innen ganz normal arbeiten gingen, während es in vielen anderen Städten Warnstreiks gab. Entsprechend beteiligten sich weniger Beschäftigte aus diesem Bereich, dennoch zogen einige hundert Menschen vom Schloss durch die Quadrate bis zur Abschlusskundgebung auf dem Alten Messplatz. Im Videobeitrag kommen Marc von Fridays for Future Mannheim, Marianne von ver.di Rhein-Neckar sowie Isabell und Dennis von DIE LINKE zu Wort. Weiter unten dokumentieren wir die Pressemitteilung von Fridays for Future Mannheim. (cki)
Videobeitrag bei YouTube: https://youtu.be/XZsV1pr2zJA
Pressemitteilung von Fridays for Future Mannheim
Fridays for Future Mannheim beteiligte sich am Freitag, den 01.03.2024, mit einer Demonstration am bundesweiten Klimastreik von Fridays for Future unter dem Motto #WirFahrenZusammen. Dieses Motto bezeichnet die Allianz von FFF und der Gewerkschaft ver.di, bei der die Aktivist*innen und Gewerkschaftler*innen eine Verkehrswende fordern, die ermöglicht wird durch bessere Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne im öffentlichen Personennahverkehr. Ebenfalls soll es, so FFF, eine Verdopplung der Investitionen in den ÖPNV bis 2030 geben.
Insgesamt gingen diesen Freitag deutschlandweit Menschen in 117 Städten auf die Straße. In Mannheim startete die Kundgebung um 17:00 Uhr im Ehrenhof am Schloss, anschließend lief ein Demonstrationszug mit etwa 400 Menschen bis zum Alten Messplatz.
„Allzu oft müssen wir einspringen und unsere kostbaren Ruhetage opfern, um das System am Laufen zu halten. Eine Aufgabe, die nicht nur unser körperliches und geistiges Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch unser Familienleben oftmals hintenanstellt. Wie oft mussten wir schon familiäre Verpflichtungen zurückstellen, wie viele Geburtstage, Jahrestage oder Schulveranstaltung des eigenen Kindes konnten wir nicht miterleben, weil die Pflicht ruft?
Gleichzeitig aber reichen unsere Gehaltschecks trotz dieser hohen Arbeitsbelastung und unseres Engagements kaum für das Nötigste, geschweige denn für Luxusgüter. Mit jedem Monat, der vergeht, steigen die Lebenshaltungskosten, während unsere Löhne stagnieren“, so Laura Ebert, Beschäftigte im ÖPNV.
Für die RNV gilt der Tarifvertrag Nahverkehr (TVN) nicht, weshalb der Betrieb in der Rhein-Neckar Region nicht bestreikt wird. In Heidelberg und Mannheim zeigten sich die Demonstrierenden solidarisch mit dem Arbeitskampf in anderen Regionen. Bei diesen Verhandlungen kämpfen die Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen, um das Personal im Nahverkehr zu halten und das Nahverkehrsangebot sicherzustellen. Bis 2030 werden knapp 100.000 Beschäftigte fehlen, es fallen immer mehr Fahrten aus und Linien müssen gestrichen werden. Nur durch einen gut ausgebauten und gut finanzierten ÖPNV kann man die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen.
„Wir als FFF kämpfen für sozial gerechten Klimaschutz und dazu gehört auch, dass man die Menschen, die den Klimaschutz stämmen sollen, unterstützt“, so Franziska Bösinger von FFF Mannheim.