Neue KIM Ausgabe 15/2024 erschienen
– Editorial –
Liebe Leserinnen und Leser,
Sommer, Sonne, Superentspannung? Sommer, Schwüle, Starkregen? Wie man’s nimmt und wie man’s erwischt. Ein bisschen Erholung sollte auf jeden Fall drin sein. Die Räder drehen sich meist etwas langsamer, Sommerlöcher gähnen in der Presse. Aber wir wissen ja: Die Kriege rauben weiterhin Tausenden Menschen das Leben und verletzen Zehntausende. Die Sommer der letzten Jahre zeigen uns allzu deutlich die bittere Realität des Klimawandels mit Waldbränden und Temperaturen von 45°C, wo man sich einst wunderbar erholte. Dafür wird jetzt der hohe Norden bis Finnland zum Touristenziel. In Berlin geht das Gezerre um Dinge wie die Kindergrundsicherung und die Abwehr von Sozialkürzungen auch im Sommer weiter, weil dann ja erst die Haushaltsberatungen im Bundestag erfolgen. Der Militärhaushalt wird steigen, die Netto-Neuverschuldung von der gelben Opposition in der Ampel mit Zähnen und Klauen verteidigt, die EU-Außengrenzen noch tödlicher gemacht. Und auf kommunaler Ebene – auch hier stehen die Verhandlungen für den nächsten Doppelhaushalt an – wird sich in Miniatur Ähnliches abspielen. Die Menschen werden merken, dass die Zusammensetzung des Gemeinderats nach rechts gekippt ist, mit einer siebenköpfigen AfD-Fraktion auf der Schlagseite, die sich nach dem Marktplatz-Attentat in einen regelrechten Abschiebe-Rausch versetzt hat und Vieles vertritt, was auch in der Gedankenwelt der konservativen Seite des Gemeinderats durchaus verankert ist.
Und damit sind wir bei der Augustausgabe des Kommunalinfos angelangt (der einzigen in diesem Sommermonat): Nach einem kleinen Einblick in betriebliche Auseinandersetzungen um Tarife und Arbeitsbedingungen (wenigstens mit Eis am Stiel), geht es um die schon erwähnte Situation im Gemeinderat nach der letzten Wahl: Protest gegen die AfD, Warnung vor Zusammenarbeit mit diesen Rechtsradikalen und Einschätzungen von VVN und OAT. Der Ukrainekrieg ist präsent mit einem Veranstaltungsbericht über Clemens Ronnefelds Sicht auf mögliche Ansätze zu endlich Frieden. Erfreuliches gibt es zu berichten von einem positiven Schritt der GBG für endlich mehr geförderten Wohnraum auf Franklin / Sullivan. Dann aber geht es schon wieder hinab in den untersten Keller der menschlichen Gesellschaft, der Hölle für geschundene Tiere (keine „schöne“ Lektüre, aber notwendig, sich damit auseinanderzusetzen). Abschließend noch ein Kommentar zu einer nur halben Sache: der Umbenennung der nach Kolonialverbrechern benannten Straßennamen in der „IG Farben-Siedlung“ Rheinau.
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine angenehme Lektüre – immerhin geht es ja auch bei schlimmen Themen immer um den Kampf für eine bessere Welt. Außerdem wünschen wir allen eine erholsame Ferien- bzw. Urlaubszeit, auch wenn die vielleicht erst später stattfinden sollte.
Die nächste Ausgabe des Kommunalinfo ist für September geplant. (tht)
Die Redaktion
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