Heidelberg Materials als größter CO2-Emittent Deutschlands “gewürdigt”
Heidelberg, den 28. März 2025. Mit einer übergroßen Urkunde haben Unterstützer*innen der Gruppe End Cement heute auf die CO₂-Emissionen von Heidelberg Materials aufmerksam gemacht. Der Zementriese hat in dieser Woche seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt. Demnach ist er mit 61.800.000 Tonnen CO₂ pro Jahr weiterhin der größte Emittent unter allen deutschen Konzernen [1].
„Das Geschäftsmodell von Heidelberg Materials ist und bleibt zutiefst klimaschädlich“, sagt Ökonomie-Student Nils Urbanus. „Die Zementindustrie ist mit einer guten Zukunft für uns alle in der Größe nicht vereinbar. Wir brauchen eine Bauwende.“
Deshalb überhingen mehrere Menschen das Heidelberg Materials Logo mit dem Banner “CO2-Zentrale”. Andere Unterstützer*innen versuchten eine überdimensionale “Deutscher Meister”-Urkunde für die Emissionen zu überreichen, wurden jedoch schließlich von einem Unternehmensvertreter vom Gelände verwiesen. Die Aktion verlief friedlich und ruhig.
„Wir wollen als Heidelberger*innen nicht weiter akzeptieren, dass ein Unternehmen mit unserem Namen weltweit so einen Schaden verursacht und sich nicht auf Gespräche einlässt,” erklärt Urbanus weiter. “Zu dem CO₂-Ausstoß, der immerhin den von ganz Österreich übertrifft, kommen schließlich noch zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, zu denen der Konzern weiter schweigt. Als Heidelberger*innen können wir das nicht kommentarlos hinnehmen.”
Statt an Beton und Zement festzuhalten, fordert die Gruppe eine Bauwende, hin zu nachhaltigen Baustoffen und verantwortungsvollem Umgang mit Bausubstanz, wie sie auch vom Bundesumweltamt, der Bundesarchitektenkammer oder dem Hochschulnetzwerk “Gemeinsam für die Bauwende” gefordert wird. [2]
Die Aktion reiht sich ein in eine wachsende Protestbewegung gegen die Zementindustrie. So findet am 4.-10. April mit dem “End Cement Festival” ein Protestcamp direkt vor den Türen von Heidelberg Materials statt.
Pressemitteilung End Cement vom 28.03.2025
Quellen
[1] Emissionen von Heidelberg Materials: 61,8 Mt (Scope 1 und 2) https://www.heidelbergmaterials.com/sites/default/files/2025-03/HM_ASR24_en_TRl4itRkMbHkmTP4.pdf Vgl. Emissionen von RWE (bis 2022 größter deutscher Co2-Emittent): 53,6 Mt (Scope 1 und 2) https://www.rwe.com/verantwortung-und-nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsbericht/
[2] https://www.baunetz.de/mobil/meldung.html?cid=9851374&context=2239