Neue KIM Ausgabe 13/2025 erschienen
Neue KIM Ausgabe erschienen – mit Digital-Abo im E-Mail Postfach – mit Print-Abo im Briefkasten. Alle Infos zum Abo gibt es hier: KIM abonnieren.
– Editorial –
vielleicht geht es euch die Tage wie mir und ihr habt eine Melodie und folgenden Text im Ohr: „36 Grad und es wird noch heißer, dreh den Beat nie wieder leiser. 36 Grad, kein Ventilator, das Leben kommt mir gar nicht hart vor“.
Im Gegensatz zum lyrischen Ich dieses Liedes der Band Zweiraumwohnung, kommt mir das Leben bei 36 Grad Celsius allerdings sehr hart vor und ich bin mir sicher, dass es vielen Menschen so gehen dürfte. Vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen leiden darunter, dass sie sich keine Klimaanlagen leisten können, meist in beengten und schlecht isolierten Wohnungen ohne Garten leben und dafür selten Jobs in gekühlten Büros nachgehen, zu denen sie in ihren klimatisierten Autos fahren. Im selben Boot, macht es eben doch einen großen Unterschied, ob man seine Zeit mit einem Cocktail auf dem Sonnendeck oder unter Deck in der Nähe des Maschinenraums verbringt.
Laut Prognosen der Klimaforschung wird sich Europa in den kommenden Jahren schneller erwärmen, als viele andere Regionen der Welt. Deutschland ist darauf politisch und substanziell schlecht vorbereitet. Wie Kommunen mit den intensiver werdenden Hitzewellen umgehen, ist also nicht bloß eine Frage des Umwelt- oder Klimaschutzes, sondern für viele auch die Frage, ob und wie ihr Alltag bei 36-Grad und mehr noch zu bewältigen sein wird oder gar eine Frage des Überlebens, was sich in zunehmenden Todesfällen äußert, die auf Hitze zurückgeführt werden.
Mannheim wurde erst kürzlich als „am stärksten erhitzende Stadt Deutschlands“ ausgemacht. Diesem Thema widmen sich sowohl ein Beitrag der LTK mit Anfragen an die Stadtverwaltung, wie sie plant mit dieser Entwicklung umzugehen, als auch ein offener Brief des Stadtrates Gerhard Fontagnier. Ein weiterer Beitrag der LTK beschäftigt sich mit Wohnungs- und Verkehrspolitik.
Heiß diskutiert wird immer wieder auch die Rolle von Religion zwischen Sinnstiftung und Konfliktherd. Die regelmäßig stattfindende „Meile der Religionen“ wurde dieses Jahr auf Grund des Rückzuges mehrerer Organisationen abgesagt. Hintergründe hierzu findet ihr ebenso in dieser Ausgabe, wie eine Stellungnahme des Migrationsbeirates zu den Hakenkreuzschmierereien im Mannheimer Stadtteil Vogelstang.
Die Breite der aufgeführten Themen zeigt erneut, dass sich große Themen wie Klimawandel oder Rechtsruck nicht bloß in abstrakten politischen Diskussionen äußern, sondern unseren Alltag und unser Leben in Mannheim betreffen.
Wir wünschen euch trotz alledem bei der Lektüre einen kühlen Kopf und ein heißes Herz.
Solidarische Grüße, DeBe
Redaktion des Kommunalinfo Mannheim
Unterstützt linken Lokaljournalismus mit einem Abo! Das Kommunalinfo Mannheim gibt es werbefrei und ohne Bezahlschranke. Zwei-wöchentlich erscheint die Printausgabe und das eBook für Abonnent*innen.
Alle Infos zum Abo gibt es hier: KIM abonnieren