Vorwurf Wahlbeeinflussung und Betriebsrats-Mobbing bei Lamy in Heidelberg
IG Metall ficht Wahl an und geht gegen Entlassung eines Betriebsrats-Mitglieds vor – Geschäftsführung kündigt alle Tarifverträge
Beim Schreibgeräte-Hersteller Lamy wurde die im März 2018 durchgeführte Betriebsratswahl vor dem Arbeitsgericht angefochten. Dies gab die IG Metall Heidelberg Ende Juli bekannt. Grund: Eine „Vielzahl verschiedener gravierender Verstöße“ (Mannheimer Morgen, 03.08.18) gegen das Betriebsverfassungsgesetz und die Wahlordnung bei Ablauf und Durchführung der Wahl. Da die Güteverhandlung keine Einigung brachte, hat das Gericht einen Kammertermin auf 25.09.18 angesetzt. Wenn dem IG Metall-Antrag stattgegeben wird, muss die Wahl wiederholt werden. Kurz nach der Wahlanfechtung hat die Lamy-Geschäftsführung Anfang August ein Betriebsratsmitglied (bis zur Wahl Vorsitzender) außerordentlich gekündigt und des Betriebes verwiesen. Der Kollege klagt gegen die fristlose Entlassung. Außerdem ist gerichtlich seine Weiterbeschäftigung per einstweiliger Verfügung beantragt, worüber am 24.08.18 erstmals verhandelt wird. In der Rhein-Neckar-Zeitung vom 18./19.08.18 wird aus einem „Offenen Brief an die IG Metall“ zitiert (unterzeichnet von knapp einem Drittel der Beschäftigten), die „aggressive und unfaire Kampagne gegen unsere Firma und die neue Geschäftsführung sofort zu stoppen“. Laut IG Metall ist dies nicht der erste Brief dieser Art mit „erzwungenen Unterschriften“. Die derzeitige Mehrheitsfraktion im Betriebsrat hat sich Mitte August auch dazu hergegeben und vor Gericht ein Beschlussverfahren zum Ausschluss des gekündigten Betriebsratsmitglieds eingeleitet. Die Güteverhandlung in diesem vierten Prozess findet laut „SWR Aktuell“ am 05.09.18 statt. Am 21.08.18 hat die Geschäftsführung zuletzt in einem Schreiben an die IG Metall eine weitere Eskalation vollzogen und „sämtliche bestehenden Tarifverträge nebst Zusatzabreden unter Einhaltung der Kündigungsfrist zum nächst möglichen Termin“ gekündigt.
Dass Beschäftigte oder die IG Metall sich zu einer Wahlanfechtung gezwungen sehen, daran kann sich in den letzten Jahrzehnten in Heidelberg niemand erinnern. Laut IG Metall lag die Zahl der Wahlberechtigten bei Lamy zum Zeitpunkt des Wahlausschreibens über 400, so dass 11 Betriebsratsmitglieder zu wählen waren. Der Wahlvorstand habe jedoch gesetzwidrig eine große Zahl der rund 100 zu der Zeit beschäftigten Leiharbeiter und befristet Beschäftigten nicht als Wahlberechtigte anerkannt und nur neun Betriebsratsmitglieder wählen lassen. Weiter wies eine der drei eingereichten Listen nicht die notwendige Zahl von Unterstützungsunterschriften auf, und es nahmen auch Personen an der Wahl teil, die nicht wahlberechtigt waren. Darüber hinaus sollen bei der Auszählung gültige Stimmen als ungültig gewertet worden sein.
Bewerbern einer Liste waren nach IG Metall-Angaben vor der Wahl von Führungskräften des Unternehmens außerdem besondere Vorteile gewährt worden: „Sie durften zum Beispiel Dienstgeräte während der Arbeitszeit für ihren Wahlkampf nutzen“ (nach Rhein-Neckar-Zeitung, 02.08.18) und „Flugblätter auf Firmenpapier drucken“ (Mannheimer Morgen, 16.08.18). Die Kandidaten der IG Metall-Liste seien dagegen in ihren Aktivitäten behindert worden und durften während der Arbeitszeit keine Infoblätter verteilen. Damit habe die Firma in den Wahlkampf eingegriffen, ihre Neutralitätspflicht verletzt, Manipulation betrieben und gegen demokratische Standards verstoßen, so die IG Metall.
Das gekündigte Betriebsratsmitglied Jürgen Böhm ist 58 Jahre alt, arbeitet seit 25 Jahren bei Lamy, war jahrelang stellvertretender Betriebsratsvorsitzender und zuletzt bis Frühjahr 2018 vier Jahre Vorsitzender. Auch im IG Metall-Ortsvorstand ist er schon viele Jahre Mitglied. Für die IG Metall handelt es sich um eine „fristlose Kündigung eines unbequemen Betriebsratskollegen aus völlig fadenscheinigen Gründen“. Laut IG Metall-Sekretär Türker Baloglu soll er in einer Besprechung, die schon über ein halbes Jahr her ist, angeblich „die Unwahrheit gesagt“ haben. Wenn überhaupt, sind „Kündigungen aus wichtigem Grund“ laut Gesetz nur möglich, wenn sie „innerhalb zwei Wochen nach Kenntnis der für die Kündigung maßgebenden Tatsachen“ erfolgen. Der Mannheimer Morgen vom 16.08.18 schreibt dazu: „Damals habe der Personalleiter den Betriebsratschef aufgefordert, auf einen Kollegen einzuwirken, der Ärger mit seinem Vorgesetzten hatte. Der Betriebsratschef habe dem Kollegen stattdessen einen Anwalt empfohlen – dem Personalleiter gegenüber später aber schriftlich behauptet, er habe versucht, den Kollegen im Sinne der Firma umzustimmen.“
Nach Einschätzung der IG Metall setzt die Geschäftsführung auf totale Eskalation: „Der Umgang des neuen Geschäftsführers gegenüber den Beschäftigten und Gewerkschaftern im Besonderen ist ein Skandal“ (RNZ, 09.08.18). Erst werde in die Betriebsratswahl eingegriffen, dann der ehemalige Betriebsratsvorsitzende gemobbt und schließlich offensichtlich falsch außerordentlich gekündigt. Der Kollege habe sich gegenüber dem Unternehmen stets loyal verhalten. Der neue Umgang sei besonders ungerechtfertigt, da die Beschäftigten gegenüber der Firma in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch Entgeltverzicht großes Entgegenkommen gezeigt hätten.
Die IG Metall sieht in den Vorgängen einen „ungeheuerlicher Angriff auf die gesetzlichen und gewerkschaftlichen Rechte der Beschäftigten im Betrieb“. Geschäftsführer Utsch greife mit seinem Verhalten nicht nur den ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden an, sondern schade der Belegschaft und letztlich der Marke Lamy. Offensichtlich wolle die Geschäftsführung verhindern, dass Kollege Böhm bei einer Neuwahl wieder in den Betriebsrat gewählt werde. Dass sich eine Mehrheit des Betriebsrats einem Kollegen gegenüber nicht solidarisch gezeigt habe, darüber sei die IG Metall „verärgert“: „Das macht man nicht.“
Lamy ist Marktführer mit extrem hohen Umsatz- und Gewinnsteigerungsraten
Die Unternehmensführung zeigte sich Anfang August gegenüber der Presse „überrascht“: Die Betriebsratswahl sei „nicht zu beanstanden“, alles sei „mit rechten Dingen zugegangen“. Man habe „die Wahl nicht beeinflusst“. Ebenso habe die Kündigung des Betriebsratsmitglieds „nichts mit der Wahlanfechtung zu tun“, es gebe „wirksame Gründe“. Auch der Betriebsrat habe der Kündigung zugestimmt. Das sei ein „Beleg“ dafür, dass ein „wichtiger Grund“ vorliege, wird eine Sprecherin des Unternehmens von der RNZ zitiert.
Die Firma in Heidelberg-Wieblingen wurde 1930 von C. Josef Lamy gegründet und ist bis heute Familienbetrieb. 1973 hat Sohn Manfred Lamy als Allein-Geschäftsführer das Unternehmen übernommen. 2006 ist er in den neugegründeten Firmenbeirat gewechselt. Seine Tochter Vera Lamy und ihr Bruder Markus Lamy halten seither in dritter Generation als Gesellschafter gemeinsam die Mehrheit in der GmbH. Als Geschäftsführer wurde vor 12 Jahren Bernhard Rösner bestellt.
1994 konnte erstmals ein Umsatz von über 100 Millionen DM verzeichnet werden. 2005 lag er bei 48 Millionen Euro. Sechs Jahre später titelte die „Frankfurter Allgemeine“: „Lamy geht es gut, einfach nur gut.“ 2009 hatte Geschäftsführer Rösner in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ erklärt: Man wolle sich weder im „Niedrigpreissegment der asiatischen Konkurrenz“ bewegen noch im „Luxussegment von Montblanc, Cleo und Montegrappa“ und sehe die eigene Nische als „Premium“. 2016 wurde die 100 Millionen-Umsatzmarke in Euro übertroffen. Lamy ist in der BRD und Europa Marktführer und gilt weltweit als „Designmarke“ und „Lifestyleprodukt“. Im Rekordjahr 2017 wurden neun Millionen Schreibgeräte hergestellt und ein Umsatz von 130 Millionen Euro erzielt, bei einem Exportanteil von 40 Prozent in über 60 Länder. Bis heute betont die Firma: „Nach wie vor wird bei uns alles in Deutschland produziert.“ Laut „Handelsblatt“ liege die Fertigungstiefe bei 90 Prozent.
Nachdem die Umsatzrendite bei Lamy laut Geschäftsbericht schon 2016 mit „über 30 Prozent“ (IG Metall) extrem hoch war, soll es 2017 sogar Richtung 40 Prozent gegangen sein. Mit derart exorbitanten Gewinnen hat das Produktionsunternehmen zuletzt zu den profitabelsten in der deutschen Industrie gezählt. Die Umsatzverdoppelung in den letzten zehn Jahren wurde neben effizienteren Abläufen hauptsächlich durch extreme Produktivitätssteigerungen erreicht. Die Stammbelegschaft (2009 im Schnitt 320 Beschäftigte, 2017 rund 400) wurde nur geringfügig erhöht. Von den jahrelangen Rekordprofiten kommt laut IG Metall bei den Beschäftigten aber „nur wenig an“. Auch der entlassene ehemalige Betriebsratsvorsitzende habe klar gesagt: Die Beschäftigten hätten das Unternehmen in schlechten Zeiten gerettet; jetzt in guten Zeiten könne der Betrieb auch mal was für die Beschäftigten tun. Das habe der Geschäftsführung anscheinend nicht gepasst.
Der Organisationsgrad der IG Metall bei Lamy ist von rund 35 Prozent vor sechs Jahren einschließlich der auf Basis von Leiharbeit Beschäftigten bis 2017 auf über 50 Prozent gestiegen. Es gelten eigene Tarifverträge der „Füllhalterindustrie“, die von der IG Metall Heidelberg mit Lamy vereinbart werden. Auch die IG Metall zählt seit Jahren zu den Kunden. 2018 hat sie jedoch ihre Auftragsorder halbiert. 2013 wurden zum Beispiel noch bundesweit 30 000 Jubiläumsgeschenke bestellt. Für Mitglieder mit 25- und 40-jähriger Gewerkschaftszugehörigkeit gab es Lamy-Schreibgeräte, mit eingraviertem IG Metall-Logo und Name des Mitglieds.
Nach 12 Jahren hat Miteigentümerin Vera Lamy Anfang Juni 2018 in einer Presseerklärung überraschend mitgeteilt, man habe sich von Geschäftsführer Rösner „aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische Ausrichtung“ getrennt. So sei man auch mit der Digitalisierung nicht schnell genug voran gekommen, heißt es offiziell. Selbst das „Handelsblatt“ kommentiert dies am 04.07.18 vielsagend: „Rösner hatte Lamy zurück zu alter Größe verholfen. Die genauen Gründe für die Veränderung an der Firmenspitze des Füllerherstellers sind nicht bekannt.“ Die neue Unternehmensführung besteht aus einem „Führungsteam“ mit Beate Oblau, Thomas Trapp und Geschäftsführer Peter Dan Utsch. Besonders letzterer, seit zehn Jahren im Betrieb, gilt im Verbund mit Personalchef Volker Schirle (seit zwei Jahren bei Lamy) laut IG Metall als Hardliner und Gewerkschaftsgegner.
Neue Geschäftsführung schießt aus allen Rohren gegen gewerkschaftliche Interessenvertretung – Unternehmens-Image angekratzt
Nachdem inzwischen die Beschäftigung einer größeren Zahl von Leiharbeitern beendet wurde, hat Lamy derzeit noch rund 380 Beschäftigte. Im Unternehmen gibt es mittlerweile vermehrt Sorgen, die Eigentümerfamilie habe in der Vergangenheit den Betrieb zu sehr als „Geldmaschine“ gesehen und nicht ausreichend durch entsprechende Investitionen auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet. Außerdem sind nach ständigen Rekordjahren seit Frühsommer spürbare Auftragseinbrüche festzustellen, nicht zuletzt im Zuge der Ablösung des bisherigen Geschäftsführers.
Die jüngsten Vorkommnisse dürften eine Reaktion darauf sein und Vorbereitung auf mögliche bevorstehende Sparmaßnahmen und betriebliche Auseinandersetzungen. Während der ehemalige Geschäftsführer als eher „sozialpartnerschaftlich“ eingeschätzt wurde, mit dem es eine „respektvolle Zusammenarbeit“ gegeben habe, kommt die IG Metall inzwischen zu dem Schluss: „Seit dem Abgang von Rösner als Lamy-Chef ist der Umgang des Unternehmens bei Personal- und Sozialfragen ‘schlagartig umgeschlagen’. Das verängstigt die Mitarbeiter“ (nach RNZ, 09.08.18).
Die Eigentümer und der in der Firma installierte Beirat machen sich unterdessen im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen Sorgen um das Image der Unternehmens in der Öffentlichkeit. Anlässlich der Ablösung des jahrelangen Geschäftsführers hatte der Vorsitzende des Beirats, Andreas Dornbracht, noch Anfang Juni von „kontinuierlicher Weiterentwicklung der Unternehmenskultur“ gesprochen. Zwei Tage bevor die IG Metall mit dem Rausschmiss des Betriebsratsmitglieds an die Öffentlichkeit ging, hat die neue Geschäftsführung am 07.08.18 die Aussage des Beirats schnell nach gebetet und eine Pressemitteilung abgesetzt:
„Wir haben in der jüngsten Zeit bereits vieles auf den Weg gebracht. Ein wichtiges Anliegen der neuen Geschäftsführung ist auch die Unternehmenskultur. Gemeinsam wollen die drei Geschäftsführer das Wir-Gefühl, das im Familienunternehmen Lamy stets eine große Rolle spielte, wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Das ist ganz im Sinne der Familie Lamy, die nach wie vor Inhaber des Unternehmens ist“ (zitiert nach lifePR/Lamy Shop GmbH). Vorauseilende Verteidigungshaltung und der Versuch der Belegschafts-Einbindung waren ebenso wenig zu überhören wie leise Andeutungen möglicher Verlagerungen oder einer Unternehmensveräußerung, die als Gerüchte immer mal wieder im Betrieb umgingen.
Gegen Spaltungsversuche durch die Geschäftsführung
Tatsächlich hat es die neue Geschäftsführung in wenigen Monaten geschafft, dass das Image des fast 90jährigen, renommierten Traditionsunternehmens nicht nur in der Region angeschlagen ist. In der Belegschaft ist nach den Vorfällen der letzten Monate Verunsicherung spürbar. Die Geschäftsführer haben am 21.08.18, Tag der Kündigung sämtlicher 14 im Betrieb geltenden Tarifverträge (mit Fristen vom 30.11.18 bis 31.12.19), eine „Mitarbeiterversammlung“ einberufen und die Belegschaft hiervon in Kenntnis gesetzt. Außerdem ließ man folgende Hausmitteilung an alle Beschäftigte ab:
„Über Wochen waren wir einer aggressiven Kampagne durch die IG Metall Heidelberg ausgesetzt, die nicht nur uns als Geschäftsführung, sondern auch den Betriebsrat und Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre Familien belastet hat. Die Art und Weise der Kommunikation seitens Hr. Geiger und die schädigende Außendarstellung durch die IG Metall Heidelberg, die auf wilden Spekulationen und haltlosen Vorwürfen beruhte, waren für uns alle stellenweise unerträglich. Deshalb hat sich die Geschäftsführung einstimmig entschlossen, die Zusammenarbeit mit Hr. Geiger und der IG Metall Heidelberg zu beenden.“
Zur „Beruhigung“ der Beschäftigten endet die Hausmitteilung mit dem (nach Ablauf der Kündigungsfristen rechtlich völlig wertlosen) Versprechen: „Uns ist besonders wichtig, an dieser Stelle zu betonen, dass der Austritt zu keinerlei Einschnitten für Sie führen wird. Die Inhalte der bestehenden tariflichen Regelungen bleiben erhalten. Daher geben wir Ihnen, den Mitarbeitern, die heute bei Lamy direkt beschäftigt sind, zehn Jahre Beschäftigungssicherung – wie bisher im Tarifvertrag geregelt. Außerdem sichern wir die prozentuale Erhöhung der Entgelttabelle – mindestens wie sie in der Metallindustrie flächendeckend gilt – für die nächsten 10 Jahre zu.“ Mit rechtlich haltbarer Arbeitsplatzsicherung, wie sie im gekündigten „Tarifvertrag zur Zukunftssicherung“ bisher gewährt war, hat dies nichts zu tun.
Die Geschäftsführung greift zu ständig neuen Spaltungsmanövern. In dem erwähnten „Offenen Brief“, unterzeichnet von 126 Beschäftigten, heißt es, vor allem Geschäftsführer Utsch sei „jeden Tag für die Menschen in der Fertigung da“. Man stehe auch hinter der Betriebsrats-Mehrheit. IG Metall-Sekretär Türker Baloglu wird in der RNZ vom 18./19.08.18 zitiert: „Schon vor einigen Wochen, als die IG Metall die Betriebsratswahl angefochten hat, habe es einen solchen Brief gegeben, Damals hätten Beschäftigte bei der IG Metall angerufen und sich entschuldigt, dass sie den Brief unterschrieben haben – sie wollten nicht unter Beobachtung der Firma stehen, wenn sie nicht unterschreiben. Baloglu fordert Lamy-Geschäftsführer Utsch auf, diese ‘miesen Tricks’ zu unterlassen und keinen Druck auf die Beschäftigten auszuüben.“
Solidarität mit dem entlassenen Betriebsrats-Kollegen!
Ob die Eigentümerfamilie oder der Beirat die um sich schlagende neue Geschäftsführung noch zurückpfeifen, um eine weitere Zuspitzung zu vermeiden, wird sich zeigen.Bei Jürgen Böhm und der IG Metall sind seit Anfang August vor allem aus Heidelberger und Mannheimer Betrieben viele Solidaritätsschreiben eingegangen. Auch in Leserbriefen an die örtliche Presse (RNZ, 18./19.08.18) wurde die sofortige Wiedereinstellung des entlassenen Interessenvertreters gefordert. Am 13.08.18 hat die IG Metall auch bundesweit auf ihrer Internetseite über das Gewerkschafts- und Betriebsrats-Mobbing bei Lamy informiert („Lamy setzt den Tintenkiller an“). Überregionale Presseorgane wie die „junge Welt“ („Lamy versucht Betriebsrat zu ‘löschen’“) haben dies ebenfalls aufgegriffen. Am 17.08.18 hat der SWR ein im Internet aufzurufendes Interview mit Jürgen Böhm und Türker Baloglu gesendet. Auch zur Verhandlung am 24.08.18 hat sich das SWR-Fernsehen angekündigt. Bei der IG Metall Heidelberg sind für die Zeit nach den Sommerferien anlässlich der Arbeitsgerichts-Verhandlung Ende September weitere Aktionen vorgesehen, auch in der Öffentlichkeit.
mho