Die Seebrücke wächst – und beeindruckt Heidelberg [mit Bildergalerie]
Zweite Demo für sichere Häfen mobilisiert mehr Bürger
Zum zweiten mal rief die Seebrücke Heidelberg zur Demonstration gegen die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und für sichere Häfen auf. Und viele folgten dem Ruf. Vor dem Hintergrund der nach wie vor festgesetzten Rettungsschiffe der NGOs und einer unverändert harten Politik der Unmenschlichkeit und des Sterben-lassens ließen sich ca. 600 Teilnehmer*innen mobilisieren und damit hatte sich die Demonstration im Vergleich zur Seebrücke-Demo vom 7. Juli fast verdoppelt.
Was auch auffiel: wo die erste Heidelberger Demo noch eher studentisch wirkte, setzen sich die Teilnehmer*innen heute zunehmend aus Bürgerlichen zusammen. Die Bewegung kommt in der gesellschaftlichen Mitte an und die wirkt motiviert, was zahlreiche kreativ gestaltete Plakate und Schilder belegten. Auch der unerwartete Vorbeimarsch an einem lieblos positionierten AfD Stand am Bismarckplatz macht unmissverständlich klar: Man kann seiner Empörung auch mit einem Lächeln Luft verschaffen – 12,6 % sind auf der Straße eben nur das was sie sind: unbeeindruckend wenig.
Beeindruckender dagegen sind die Forderungen nach Lösungen. Sie sind nicht leiser geworden und dürften von Verantwortlichen und der Politik eigentlich kaum noch zu ignorieren sein. Etwa 1540 Menschen die allein in 2018 gestorben oder verschollen sind, sprechen eine deutliche Sprache. Das hörte man auch aus den Redebeiträgen der insgesamt 3 Kundgebungsstopps deutlich heraus. Auch hat man verstanden, dass der Druck durch Geschlossenheit hochgehalten werden muss, darum liest sich die Liste der Redner*innen genauso bunt wie die Masse der Teilnehmer*innen selbst:
Michael Csaszkóczy/AIHD, Alexander Hummel/Linke, Marlen Pankonin/SPD, Dorothea Kaufmann/Grüne, Stadtrat Waseem Butt/parteilos, Gerd Guntermann für die GAL, Mia Lindemann vom Asylarbeitskreis Heidelberg, Sigrid Zweygart-Pérez, Pfarrerin und Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche Heidelberg, außerdem Redner*innen von diem25, sweet home, Offene Uni Heidelberg, akut+, migration hub und seawatch.
Die Seebrücke Bewegung wächst, sie lässt nicht nach und findet immer mehr positive Unterstützung in der breiten Bevölkerung.
Die nächste Seebrücke Demo findet am 22. September in Mannheim statt. Start ist 13 Uhr am alten Messplatz, Facebook-Veranstaltung
(Text & Bilder: D. Kubirski)
Bildergalerie
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